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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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könnte. Du ziehst dich sogar selbst darin zurück, obwohl es dort sehr eng sein muss. Catarina muss wohl ebenfalls dort sein, eingeschlossen in einem eigenen kleinen Raum.« Sie erinnerte sich an die Nacht im Motel. » Und natürlich deine Mutter. Ich sollte sagen, Stefanos Mutter. Sie war die einzige Mutter, die du gekannt hast.«
    » Sprich nicht… meine Mutter…« Damon konnte nicht einmal einen zusammenhängenden Satz bilden.
    Elena wusste, was er wollte. Er wollte im Arm gehalten und getröstet werden, wollte gesagt bekommen, dass alles gut sei– nur sie beide, unter ihrem Umhang, während sie ihn in ihren warmen Armen hielt. Aber das würde er nicht bekommen. Diesmal sagte sie Nein.
    Sie hatte Stefano versprochen, dass dies ganz allein für ihn bestimmt war, und an den Geist dieses Versprechens würde sie sich auch für alle Ewigkeit halten, dachte sie– auch wenn sie sich bis jetzt nicht buchstäblich daran gehalten hatte.
    Während die Tage vergingen, konnte Elena sich von dem Schmerz erholen, den Stefanos Anblick ihr zugefügt hatte. Obwohl sie alle nur mit erstickter Stimme und sehr kurz darüber reden konnten, hörten sie doch zu, als Elena sagte, dass auf sie noch immer Arbeit wartete und dass sie, wenn sie ihre Arbeit gut machten, bald würden nach Hause können– und wenn sie ihre Arbeit nicht gut machten, war es Elena egal, ob sie nach Hause kam oder hier in der Dunklen Dimension blieb.
    Nach Hause! Es hatte den Klang von Zuflucht, obwohl Bonnie und Meredith aus erster Hand wussten, was für eine Art von Hölle in Fell’s Church auf sie wartete. Aber irgendwie würde alles besser sein als dieses Land blutigen Lichts.
    Da die Hoffnung in ihnen ein Interesse an ihrer Umgebung entfacht hatte, konnten sie einmal mehr Freude empfinden über die Kleider, die Lady Ulma für sie machen ließ. Das Entwerfen von Kleidern war eine Tätigkeit, an der sich Lady Ulma auch während ihrer offiziellen Bettruhe noch erfreuen konnte, und sie arbeitete hart. Da Lady Blodwedds Party sowohl drinnen als auch draußen stattfinden würde, mussten alle drei Kleider so entworfen sein, dass sie bei Kerzenlicht genauso hübsch waren wie unter den Strahlen der riesigen roten Sonne.
    » Aber die kann ich unmöglich tragen«, protestierte Elena am Abend von Lady Blodwedds Party, als Lady Ulma ihr kostbare Juwelen anlegte. » Ich sehe Sie wahrscheinlich nicht wieder, bevor wir Stefano befreien– und von diesem Moment an sind wir auf der Flucht!«
    » Für uns gilt dasselbe«, bemerkte Meredith leise. » Wir tragen alle mehr Schmuck als je zuvor– aber Sie werden vielleicht alles verlieren!«
    » Und Ihr werdet vielleicht alles brauchen«, erwiderte Lucen ebenso leise. » Ein Grund mehr, warum Ihr alle Schmuckstücke haben solltet, die Ihr gegen Kutschen, Essen oder was auch immer eintauschen könnt. Außerdem sind die Stücke sehr schlicht– Ihr könnt einen Stein heraushebeln und ihn zur Bezahlung benutzen, und die Entwürfe sind so konventionell, dass sie überall Anklang und Kaufinteressenten finden werden.«
    » Hinzu kommt, dass alle Stücke von höchster Qualität sind«, ergänzte Lady Ulma. » Es sind die makellosesten Steine ihrer Art, die wir so kurzfristig bekommen konnten.«
    Das war zu viel für die drei Mädchen, und sie umarmten die beiden – Lady Ulma auf ihrem riesigen Bett, wo wie immer das Skizzenbuch neben ihr lag, und Lucen, der daneben stand –, und sie küssten sie weinend und machten die schöne Arbeit zunichte, die man in ihre Gesichter investiert hatte.
    » Ihr seid für uns wie ein Engel und eine Fee, wisst ihr das?«, schluchzte Elena. » Genau wie man sich gute Feen oder Engel vorstellt! Ich weiß nicht, wie ich mich von euch verabschieden kann!«
    » Wie ein Engel«, wiederholte Lady Ulma und wischte eine Träne von Elenas Wange. Dann umarmte sie Elena und sagte: » Seht!« Sie deutete auf sich selbst, die bequem im Bett lag, während zwei blühende junge Frauen bereitstanden, um ihre Wünsche zu erfüllen. Dann wies Lady Ulma mit dem Kopf gegen das Fenster, durch das man einen kleinen Mühlbach sehen konnte und einige Pflaumenbäume, deren reife Früchte glänzten wie Juwelen. Anschließend zeigte sie mit einer weit ausholenden Handbewegung auf die Gärten, die Felder und die Wälder des Anwesens.
    Sie nahm Elenas Hand und strich damit über ihren eigenen, sich sanft wölbenden Unterleib. » Seht Ihr?« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. » Seht Ihr all das– und könnt Ihr Euch

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