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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Höhle und durch eine kleine Öffnung im hinteren Teil, die aufklaffte wie ein Maul. Es erforderte einige Geschicklichkeit, die drei hindurchzubefördern. Auf der anderen Seite weitete sich die Höhle wieder und sie befanden sich in einem großen Gewölbe. Zumindest war es das, was Elenas verstärkte Sinne ihr sagten. Durch den ewigen Nebel hatte Elena keine Ahnung, in welche Richtung sie gingen.
    Nur wenige Minuten später ragte ein Gebäude aus dem dichten Nebel auf.
    Elena wusste nicht, was sie von dem Dämonentor erwartet hatte. Wahrscheinlich riesige Ebenholztüren, in die Schlangen eingeschnitzt und die mit Juwelen bedeckt waren. Vielleicht auch einen grob behauenen, verwitterten Koloss von einem Stein, den ägyptischen Pyramiden ähnlich. Vielleicht sogar eine Art futuristisches Energiefeld, das mit blauvioletten Lasern flackerte und blitzte.
    Was sie stattdessen vor sich hatte, sah aus wie ein baufälliges Depot für irgendetwas, ein Gebäude für die Lagerung und den Abtransport von Waren. Außerdem war da ein leerer Pferch mit einem massiven Zaun, der von Stacheldraht gekrönt wurde. Es stank, und Elena war froh, dass sie und Damon keine Macht zu ihrer Nase kanalisiert hatten.
    Dann waren da Leute, Männer und Frauen in prächtigen Kleidern, ein jeder mit einem Schlüssel in der Hand, und sie murmelten irgendetwas, bevor sie an einer Seite des Gebäudes nacheinander eine mit seltsamen Symbolen versehene Tür öffneten. Alle dieselbe Tür– aber Elena hätte alles darauf gewettet, dass sie nicht an denselben Ort gingen, falls die Schlüssel dem ähnelten, den sie aus Shinichis Haus kannte und selbst schon benutzt hatte. Eine der Damen sah aus, als sei sie für einen Maskenball gekleidet, mit Fuchsohren, die perfekt zu ihrem langen, kastanienbraunen Haar passten. Erst als Elena unter ihrem knöchellangen Kleid einen Fuchsschwanz sah, begriff sie, dass die Frau eine Kitsune war, die diese Tür nach irgendwohin benutzte.
    Damon führte sie hastig– und nicht allzu sanft– auf die andere Seite des Gebäudes, wo eine schräg in ihren Angeln hängende Tür in einen verfallenen Raum führte, der von innen seltsamerweise größer wirkte als von außen. Alle möglichen Dinge wurden dort getauscht oder verkauft: Viele davon sahen aus, als würden sie für die Sklavenhaltung benötigt.
    Elena, Meredith und Bonnie sahen einander mit großen Augen an. Offensichtlich gehörte für diejenigen, die Sklaven aus der Außenwelt hierher brachten, Folter und Terror zum täglichen Geschäft.
    » Eine Passage für vier Personen«, sagte Damon knapp zu dem massigen Mann mit den nach vorn gekrümmten Schultern hinter der Theke.
    » Drei Wilde gleichzeitig?« Der Mann, der mit den Augen verschlang, was er von den drei Mädchen sehen konnte, drehte sich zu Damon, um ihn argwöhnisch zu mustern.
    » Was soll ich sagen? Ich liebe meinen Beruf.« Damon starrte dem Mann direkt in die Augen.
    » Ja, aber…« Der Mann lachte. » In letzter Zeit hatten wir vielleicht einen Sklaven im Monat oder zwei.«
    » Sie gehören von Gesetz wegen mir. Keine Entführungen. Kniet nieder«, fügte Damon beiläufig an die drei Mädchen gewandt hinzu.
    Es war Meredith, die als Erste verstand, und sich wie eine Ballett-Tänzerin zu Boden sinken ließ. Ihre dunkelgrauen Augen waren auf etwas gerichtet, das niemand außer ihr sehen konnte. Dann bequemte sich auch Elenas Verstand, den Sinn dieser drei Silben zu begreifen. Sie konzentrierte ihren Geist auf Stefano und bildete sich ein, sie knie nieder, um ihn auf seiner Gefängnispritsche zu küssen. Es schien zu funktionieren; sie war unten.
    Aber Bonnie stand noch. Die Kleinste, die Sensibelste und Unschuldigste des Triumvirats stellte fest, dass ihre Beine wie versteinert waren.
    » Rothaarige, hm?«, sagte der Mann und musterte Damon scharf, obwohl er grinste. » Vielleicht solltet Ihr für die da besser einige Kleinigkeiten kaufen.«
    » Vielleicht«, antwortete Damon gepresst. Bonnie sah ihn lediglich mit leerem Blick an, sah die Mädchen auf dem Boden und warf sich dann der Länge nach nieder. Elena konnte sie leise schluchzen hören. » Aber ich habe die Erfahrung gemacht«, fuhr Damon fort, » dass eine feste Stimme und ein missbilligender Blick tatsächlich besser funktionieren.«
    Der Mann gab auf und sackte wieder in sich zusammen. » Eine Passage für vier Personen«, grunzte er, hob die Hand und zog an einem schmutzigen Glockenseil. Mittlerweile weinte Bonnie vor Angst und vor Demütigung, aber

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