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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Sänften sowie Rikschas und kleine Ziegenwagen. Keine Kutschen, keine Pferde. Damon nahm zwei Sänften, eine für sich selbst und Elena und eine für Meredith und Bonnie.
    Bonnie, die immer noch verwirrt wirkte, schaute zur Sonne hinauf. » Meinst du, sie hört nie auf aufzugehen?«
    » Nein«, sagte Damon geduldig. » Und sie geht hier unter, nicht auf. Ewiges Zwielicht in der Stadt der Dunkelheit. Du wirst unterwegs mehr sehen. Fass das nicht an«, fügte er hinzu, als Meredith Anstalten machte, das Seil um Bonnies Hände zu lösen, bevor sie in die Sänfte stiegen. » Ihr zwei könnt die Seile in der Sänfte abnehmen, wenn ihr die Vorhänge zuzieht, aber verliert sie nicht. Ihr seid immer noch Sklavinnen und müsst etwas Symbolisches um die Arme tragen, um das anzuzeigen– selbst wenn es nur zusammenpassende Armreife sind. Andernfalls bekomme ich Schwierigkeiten. Oh, und ihr werdet verschleiert in die Stadt gehen müssen.«
    » Wir– was? « Elena warf ihm einen ungläubigen Blick zu.
    Damon antwortete lediglich mit seinem Zweihundertfünfzig-Kilowatt-Lächeln, und bevor Elena noch ein Wort sagen konnte, zog er durchsichtige Gazetücher aus seiner letzten Papiertüte und verteilte sie. Die Schleier waren groß genug, um einen ganzen Körper zu bedecken.
    » Aber ihr braucht sie nur über den Kopf zu legen oder sie an eurem Haar zu befestigen oder irgendetwas«, erklärte Damon abschätzig.
    » Woraus sind die Schleier gemacht?«, fragte Meredith, die den leichten seidigen Stoff befingerte. Das Material war durchsichtig und so dünn, dass der Wind es ihr aus den Fingern zu reißen drohte.
    » Woher soll ich das wissen?«
    » Er hat auf der anderen Seite andere Farben!«, entdeckte Bonnie, während sie den Wind ihren hellgrünen Schleier in schimmerndes Silber verwandeln ließ. Meredith’ Schleier war auf der einen Seite von dunklem Violett und zeigte auf der anderen ein mysteriöses dunkles Blau, das mit ungezählten Sternen gesprenkelt war. Elena, die erwartete, dass ihr eigener Schleier blau sein würde, blickte unwillkürlich zu Damon auf. Er hielt in seiner geballten Faust ein Stück Stoff.
    » Mal sehen, wie gut du geworden bist«, murmelte er und bedeutete ihr, näher zu kommen. » Rate, welche Farbe er hat.«
    Ein anderes Mädchen hätte vielleicht nur die schlehenschwarzen Augen und die reinen gemeißelten Linien von Damons Gesicht bemerkt, vielleicht auch das wilde, anziehende Lächeln– irgendwie wilder und süßer als je zuvor, wie ein Regenbogen inmitten eines Hurrikans. Aber Elena bemerkte auch erneut die Versteifung in seinem Nacken und seinen Schultern– Stellen, an denen sich Anspannung aufgebaut hatte. Die Dunkle Dimension forderte bereits ihren Tribut von ihm, selbst während er sie verspottete.
    Sie fragte sich, wie viele neugierige Machtstöße der Wesen der Dunklen Dimension er in jeder Sekunde abblocken musste. Sie war drauf und dran, ihm Hilfe anzubieten, indem sie sich selbst der unheimlichen Welt öffnete, als er in einem Tonfall, der nicht nach einem Vorschlag klang, blaffte: » Rate!«
    » Golden«, antwortete Elena prompt und zu ihrer eigenen Überraschung. Als sie ihm den goldenen Stoff aus der Hand nahm, hielt Damon ihre Finger kurz fest, und Elena bemerkte, dass sie noch immer die Elektrizität spüren konnte, die von seinen Fingerspitzen pulsierte. Ein mächtiges, angenehmes Gefühl von Elektrizität schoss von der Innenseite ihrer Hand ihren Arm hinauf und schien sich ihr mitten durchs Herz zu bohren.
    Die Unterseite ihres Schleiers war weiß und funkelnd, als sei sie mit Diamanten besetzt. Gott, vielleicht sind es Diamanten, dachte sie. Wie konnte man das bei Damon wissen?
    » Dein Hochzeitsschleier vielleicht?«, murmelte Damon, die Lippen dicht an ihrem Ohr. Das Seil um Elenas Taille war sehr locker geworden und sie strich hilflos über den durchsichtigen Stoff. Die winzigen Juwelen auf der weißen Seite fühlten sich kühl an.
    » Woher wusstest du, dass wir all diese Dinge brauchen würden?«, fragte Elena mit verletzender Nüchternheit. » Schließlich weißt selbst du längst nicht alles über diesen Ort– aber immerhin genug.«
    » Oh, ich habe in Bars und an anderen Orten Nachforschungen angestellt. Nachts, während du geschlafen hast. Außerdem habe ich einige Leute gefunden, die hier waren und es geschafft haben, wieder herauszukommen– oder die hinausgeworfen wurden.« Damons wildes Grinsen wurde noch wilder. » In einem kleinen, versteckten Laden habe ich die da

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