Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Elena– es war klar, dass Elenas geringster Wunsch für Ulma ein Befehl war.
    Elena sah Meredith und Bonnie an. Sie konnte kein Geschrei mehr von der Straße hören und das Gebäude stand gewiss nicht in Flammen.
    Glücklicherweise kam in diesem Moment Dr. Meggar wieder hereingeschlendert. » Ihr macht euch alle miteinander bekannt?«, fragte er, und seine Augenbrauen bewegten sich jetzt völlig gegensätzlich zueinander; eine ging in die Höhe, eine nach unten. In der Hand hielt er eine Flasche mit einem Rest von schwarzmagischem Wein.
    » Ja«, antwortete Elena, » aber ich habe mich gerade gefragt, ob wir vielleicht versuchen sollten, das Gebäude zu räumen. Anscheinend war draußen ein Mob…«
    » Elenas Gefährte wird den Leuten etwas zum Nachdenken geben«, sagte Lakshmi genüsslich. » Sie sind alle zum Versammlungsplatz gegangen, um die Frage von Drohznes Besitz zu klären. Ich wette, er wird einige Köpfe einschlagen und im Handumdrehen zurück sein«, fügte sie wohlgelaunt hinzu und ohne einen Zweifel daran zu lassen, wer er war. » Ich wünschte, ich wäre ein Junge, damit ich es mir ansehen könnte.«
    » Du bist mutiger als ein Junge; du warst diejenige, die uns hierher geführt hat«, bemerkte Elena. Dann beriet sie sich über Blicke mit Meredith und Bonnie. Es hörte sich so an, als sei der Aufruhr weitergezogen, und Damon war ein Meister darin, sich aus brenzligen Situationen zu befreien. Es könnte sich für ihn auch die… Notwendigkeit ergeben zu kämpfen, um sich der überschüssigen Energie von Elenas Blut zu entledigen. Eine brenzlige Situation war vielleicht sogar gut für ihn, dachte Elena.
    Sie sah Dr. Meggar an. » Wird mein– wird unser Herr zurechtkommen, was denken Sie?«
    Dr. Meggars Augenbrauen bewegten sich auf und ab. » Er wird den Verwandten des alten Drohzne wahrscheinlich einen Blutpreis zahlen müssen, aber dieser Preis dürfte nicht allzu hoch sein. Dann kann er mit dem Besitz des alten Bastards tun, was ihm gefällt«, erklärte er. » Ich würde sagen, der sicherste Ort für euch alle ist genau hier, abseits des Versammlungsplatzes.« Er verlieh dieser Ansicht Nachdruck, indem er ihnen allen Gläser– Likörgläser, wie Elena bemerkte– mit schwarzmagischem Wein füllte. » Gut für die Nerven«, sagte er und nahm einen Schluck. Ulma schenkte ihm ihr schönes, herzerwärmendes Lächeln, während er mit dem Tablett umherging. » Danke– ich danke Euch– und Euch«, sagte sie. » Ich werde Euch nicht mit meiner Geschichte langweilen…«
    » Nein, erzählen Sie sie uns; erzählen Sie, bitte!« Jetzt, da weder ihren Freundinnen noch Damon unmittelbare Gefahr drohte, war Elena erpicht darauf, die Geschichte zu hören. Alle anderen nickten.
    Ulma errötete ein wenig, begann aber gefasst zu sprechen: » Ich wurde während der Herrschaft von Kelemen Imardin geboren«, sagte sie. » Ich bin sicher, dass das euch nichts sagt, doch denen, die ihn und seine… Ausschweifungen kannten, wird es umso mehr sagen. Ich habe unter meiner Mutter studiert, die eine sehr beliebte Modedesignerin war. Mein Vater war ein Juwelenhändler und Schmuckdesigner und fast genauso berühmt wie sie. Sie hatten ein Anwesen in einem der Randbezirke der Stadt und konnten sich ein Haus leisten, das ebenso prächtig war wie viele Häuser ihrer wohlhabenden Kunden– obwohl sie darauf achteten, das wahre Ausmaß ihres Wohlstands nicht zu zeigen. Ich war damals die junge Lady Ulma, nicht Ulma, das alte Weib. Meine Eltern taten ihr Bestes, um mich versteckt zu halten, um meiner eigenen Sicherheit willen. Aber…«
    Ulma– Lady Ulma, dachte Elena und nahm einen großen Schluck Wein. Ulmas Blick hatte sich verändert; sie sah ganz offensichtlich die Vergangenheit vor sich und versuchte, ihre Zuhörer nicht aufzuregen. Aber gerade als Elena sie bitten wollte, mit der Erzählung aufzuhören, zumindest bis sie sich besser fühlte, sprach sie weiter.
    » Aber trotz all ihrer Bemühungen hat… irgendjemand… mich dennoch gesehen und um meine Hand angehalten. Nicht Drohzne, er war ein Kürschner aus den Außenländern, und ich habe ihn bis vor drei Jahren nie gesehen. Jener Mann war ein Lord, ein General, ein Dämon mit einem schrecklichen Ruf– und mein Vater lehnte seine Bitte ab. Dann kamen sie in der Nacht. Ich war vierzehn, als es geschah. Und so bin ich zur Sklavin geworden.«
    Elena stellte fest, dass sie emotionalen Schmerz direkt aus Lady Ulmas Geist empfing. Oh mein Gott, ich habe es schon wieder

Weitere Kostenlose Bücher