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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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versucht zu fragen, ob Ulma, dieses arme Wrack von einer Sklavin, gestorben war.
    Dann sah sie etwas, das eine Manschette des blauen Hausmantels nicht ganz verbergen konnte: eine eiserne Fessel.
    Diese hagere, dunkelhaarige, aristokratische Frau war Ulma. Der Arzt hatte ein Wunder gewirkt.
    Er hatte sich selbst als Heiler bezeichnet. Es war offensichtlich, dass er genau wie Damon Wunden heilen konnte. Niemand, der so ausgepeitscht worden war wie Ulma, hätte ohne die Macht der Magie wieder in diesen gesunden Zustand gelangen können. Der Versuch, das blutüberströmte Wrack, das Elena hergebracht hatte, einfach mit einigen Stichen zu nähen, hatte offensichtlich nicht im Bereich des Möglichen gelegen, und so hatte Dr. Meggar sie geheilt.
    Elena war noch nie in einer solchen Situation gewesen, daher griff sie auf das gute Benehmen zurück, das ihr als Mädchen aus Virginia von Geburt an eingeimpft worden war.
    » Es freut mich, Sie kennenzulernen, Ma’am. Ich bin Elena«, sagte sie und streckte die Hand aus.
    Die Bürste fiel auf den Sessel. Die Frau streckte beide Hände nach Elena aus. Diese scharfen, dunklen Augen schienen Elenas Gesicht zu verschlingen.
    » Ihr seid es«, sagte sie, dann nahm sie ihre in Pantoffeln steckenden Füße von dem Hocker und ließ sich auf die Knie nieder.
    » Oh nein, Ma’am! Bitte! Ich bin mir sicher, dass der Arzt Ihnen Ruhe angeraten hat. Es ist das Beste, einfach still sitzen zu bleiben.«
    » Aber Ihr seides.« Aus irgendeinem Grund schien die Frau eine Bestätigung zu brauchen. Und Elena war zu allem bereit, um sie zu beschwichtigen.
    » Ich bin es«, sagte Elena. » Und jetzt denke ich, dass Sie sich wieder hinsetzen sollten.«
    Die Frau gehorchte sofort, und doch strahlte sie bei allem, was Ulma tat, eine Art freudiges Leuchten aus. Nach nur wenigen Stunden unter dem Deckmantel der Sklaverei konnte Elena es bereits verstehen. Es war etwas ganz anderes, jemandem zu gehorchen, wenn man eine Wahl hatte, als es deshalb zu tun, weil Ungehorsam den Tod bedeutete.
    Aber noch während Ulma sich setzte, streckte sie die Arme aus. » Seht mich an! Liebe Seraphin, Göttin, Wächterin– was immer Ihr seid: Seht mich an! Nachdem ich drei Jahre wie ein Tier gelebt habe, bin ich wieder menschlich geworden– Euretwegen! Ihr seid wie ein Engel des Lichts gekommen und habt Euch zwischen mich und die Peitsche gestellt.« Ulma begann zu weinen, aber es schienen Tränen des Glücks zu sein. Sie betrachtete forschend Elenas Gesicht und ihr Blick verweilte auf dem vernarbten Wangenknochen. » Aber Ihr seid keine Wächterin; Wächterinnen haben Magie, die sie schützt, und sie mischen sich niemals ein. Drei Jahre lang haben sie sich niemals eingemischt. Ich habe gesehen, wie all meine Freundinnen, Sklavinnen wie ich, seiner Peitsche und seinem Zorn zum Opfer fielen.« Sie schüttelte den Kopf, als sei es ihr körperlich unmöglich, Drohznes Namen auszusprechen.
    » Es tut mir so leid– so leid…« Elena suchte nach Worten. Sie drehte sich um und sah, dass Bonnie und Meredith gleichermaßen erschüttert waren.
    » Es spielt keine Rolle mehr. Ich habe gehört, dass Euer Gefährte ihn auf der Straße getötet hat.«
    » Das habe ich ihr erzählt«, warf Lakshmi stolz ein. Sie war eingetreten, ohne dass jemand sie bemerkt hatte.
    » Mein Gefährte?« Elena geriet ins Stocken. » Nun, er ist nicht mein– ich meine, er und ich– wir…«
    » Er ist unser Herr«, meldete sich Meredith unumwunden hinter Elena zu Wort.
    Ulma sah Elena immer noch an, das Herz in den Augen. » Ich werde jeden Tag darum beten, dass Eure Seele von hier aufsteigt.«
    Elena war verblüfft. » Seelen können von hier aufsteigen?«
    » Natürlich. Buße und gute Taten können das bewirken, und ich denke, die Gebete anderer werden auch immer in Betracht gezogen.«
    Sie redet eindeutig nicht wie eine Sklavin, überlegte Elena. Sie versuchte, eine Möglichkeit zu finden, es vorsichtig auszudrücken, aber sie war verwirrt und ihr Bein schmerzte und ihre Gefühle waren in Aufruhr. » Sie klingen nicht wie– nun, nicht so, wie ich es von einer Sklavin erwarten würde«, sagte sie. » Oder ist das idiotisch von mir?«
    Sie konnte sehen, wie sich in Ulmas Augen Tränen bildeten.
    » Oh Gott! Bitte, vergessen Sie, dass ich gefragt habe. Bitte…«
    » Nein! Es gibt niemanden, dem ich es lieber erzählen würde, wenn Ihr zu hören wünscht, wie ich in diesen entwürdigenden Zustand geraten bin.« Ulma wartete ab und beobachtete

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