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Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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umgab.
    Meredith’ kühler Kopf und klare Logik fehlten, also grub
    Elena die Fingernägel in die Innenseiten ihrer Handflächen
    und rief: »Nein! Die nächste!«, so schnel und
    nachdrücklich, wie sie nur konnte.
    Sage begann wieder zu sprechen. Sie zwang sich
    zuzuhören. »Die Königliche Radhika-Blume, von der die
    Legenden behaupten, sie sei vor vielen Jahrtausenden
    vom Himmlischen Hof gestohlen worden. Sie wechselt ihre
    Gestalt.«
    Es war durchaus einfach, das zu sagen – aber es
    tatsächlich zu sehen …
    Elena beobachtete erstaunt, wie etwa ein Dutzend dicker,
    gedrehter Stiele, an deren oberem Ende prachtvol e weiße
    Cal a-Lilien blühten, schwach zitterten. Im nächsten Moment
    sah sie einen Strauß Veilchen mit samtenen Blättern und
    einem Tautropfen auf einem Blütenblatt. Eine Sekunde
    später prangten auf den Stielen strahlende malvenfarbene
    Löwenmäulchen – und der Tautropfen war immer noch da,
    wo er zuvor gewesen war. Bevor sie sich ins Gedächtnis
    rufen konnte, dass sie die Hand nicht ausstrecken und sie
    ber?hren durfte, verwandelten sich die L?wenm?ulchen in
    dunkle, zur G?nze ge?ffnete rote Rosen. Als die Rosen zu
    exotischen goldenen Blumen wurden, die Elena noch nie
    gesehen hatte, musste sie ihnen den R?cken zukehren.
    Sie pral te gegen eine harte maskuline nackte Brust,
    während sie sich zwang, realistisch zu bleiben. Die
    Mitternacht nahte – und zwar nicht in Form einer Rose.
    Fel ’s Church brauchte al e Hilfe, die es bekommen konnte,
    und hier starrte sie Blumen an.
    Abrupt hob Sage sie von den Füßen und sagte: »Was für
    eine Versuchung, vor al em für eine Liebhaberin von la
    beauté wie dich, belle madame. Was für eine törichte
    Regel, dich daran zu hindern, auch nur eine einzige Knospe
    zu nehmen! Aber es gibt etwas noch Höheres und
    Reineres als Schönheit, Elena. Du, du bist danach benannt.
    Auf Altgriechisch bedeutet Elena so viel wie ›Licht‹! Die
    Dunkelheit naht schnel – die letzte, immerwährende
    Mitternacht! Schönheit wird sie nicht aufhalten; sie ist eine
    Bagatel e, ein Nichts, nutzlos in Zeiten der Katastrophe.
    Aber Licht, Elena, Licht wird die Dunkelheit bezwingen! Ich
    glaube dies, so wie ich an deinen Mut glaube, an deine
    Aufrichtigkeit und an dein sanftes, liebendes Herz.«
    Mit diesen Worten küsste er sie auf die Stirn und stel te sie
    wieder auf den Boden.
    Elena war benommen. Denn von al en Dingen, die sie
    wusste, wusste sie am besten, dass sie die nahende
    Dunkelheit nicht besiegen konnte – nicht al ein.
    »Aber du bist auch nicht al ein«, flüsterte Stefano, und sie
    begriff, dass er direkt an ihrer Seite war und dass sie wie
    ein offenes Buch sein musste und ihre Gedanken so
    deutlich projizierte, als spr?che sie sie laut aus.
    »Wir sind al e hier bei dir«, sagte Bonnie mit einer Stimme,
    die doppelt so groß war wie sie selbst. »Wir haben keine
    Angst vor der Dunkelheit.«
    Es folgte eine Pause, während al e versuchten, Damon
    nicht anzusehen. Schließlich sagte er: »Irgendwie habe ich
    mich zu diesem Wahnsinn überreden lassen – ich frage
    mich immer noch, wie das passiert ist. Aber ich bin so weit
    gekommen und ich werde jetzt nicht umdrehen.«
    Sage wandte sich der letzten Tür zu und sie leuchtete auf.
    Jedoch nicht stark. Sie sah aus wie der schattige Stamm
    eines sehr großen Baums. Merkwürdig war jedoch, dass
    unter diesem Baum absolut nichts wuchs. Keine Farne
    oder Büsche oder Setzlinge, nicht einmal die
    normalerweise al gegenwärtigen Kletterpflanzen und
    Gräser. Auf dem Boden lagen nur einige tote Blätter, doch
    ansonsten bestand er lediglich aus Erde.
    Sage sagte: »Ein Planet, auf dem es nur eine einzige
    körperliche Lebensform gibt. Den Großen Baum, der eine
    ganze Welt bedeckt. Die Krone verdeckt al es, bis auf die
    natürlichen Süßwasserseen, die der Baum braucht, um zu
    überleben.«
    Elena blickte in das Herz dieser Zwielichtwelt. »Wir sind so
    weit gekommen, und viel eicht – viel eicht können wir
    zusammen die Sternenkugel finden, die unsere Stadt retten
    wird.«
    »Dies ist die Tür, die ihr auswählt?«, fragte Sage.
    Elena sah die anderen an. Sie al e schienen auf ihre
    Bestätigung zu warten. »Ja – und zwar sofort. Wir müssen
    uns beeilen.« Sie machte eine Bewegung, als wol e sie ihr
    Glas abstel en – und es verschwand. Sie lächelte Sage
    dankbar an.
    »Streng genommen sol te ich euch nicht helfen«, sagte er.
    »Aber wenn ihr einen Kompass habt …«
    Elena hatte einen. Er

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