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Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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bereits facettiert und poliert, und die
    meisten sogar von Hand geschliffen und mit mysteriösen
    goldenen oder silbernen Inschriften versehen. Zwei lange,
    schwarze, mit Samt ausgeschlagene Schatul en mit
    vergilbten Zylindern aus Papyrus oder Papier darin; die
    eine mit einer reinschwarzen Rose daneben und die
    andere mit einem einfachen Strau? hel er, fr?hlingsgr?ner
    Bl?tter. Elena wusste, worum es sich bei den vergilbten
    Dokumenten mit ihren rissigen Wachssiegeln handelte. Die
    Besitzurkunden f?r das Feld mit den schwarzen Rosen und
    das Kitsune-Paradies.
    Wenn man al e Schätze zusammen betrachtet, scheinen es
    beinahe zu viel zu sein, dachte Elena. Jeder einzelne der
    sieben – nein, jetzt sechs – Kitsune-Schätze war genug, um
    Welten dagegen einzutauschen. Ein Zweig der Königlichen
    Radhika, die sich soeben von rosafarbenem Lerchensporn
    in eine weiße Orchidee verwandelte, war unermesslich
    kostbar. Das Gleiche galt für eine einzige samtschwarze
    Rose und ihre Macht, die stärkste Magie in sich zu
    bewahren. Ein Juwel aus der Mine, beispielsweise ein
    doppelt faustgroßer Diamant, stel te jeden auf Erden
    bekannten Stein in den Schatten. Ein einziger Tag im
    Kitsune-Paradies konnte wie ein ganzes Leben
    erscheinen. Ein einziger Schluck von dem schäumenden
    Wasser vermochte ein Menschenleben so lang zu machen
    wie das des ältesten Alten …
    Natürlich hätte dort auch die größte existierende
    Sternenkugel liegen sol en, vol er unheimlicher Macht, aber
    Elena hoffte, dass die Wächter das übersehen würden.
    Sie hoffte es? Sie staunte und schüttelte den Kopf, was
    Bonnie veranlasste, fest ihre Hand zu drücken. Sie hoffte
    nicht. Sie wagte nicht zu hoffen. Noch nicht einmal einen
    Hauch von Hoffnung gestattete sie sich bisher.
    Eine weitere Dienerin, eine dieser Rothaarigen, warf ihnen
    aus grünen Augen einen kalten Blick zu und griff nach dem
    Plastikkanister, auf dessen Etikett die Worte Sektor 3
    Wasser tanden. Als sie wieder ging, brummte Sage:
    »Qu’est-ce qui lui prend? Ich meine, was ist ihr Problem?
    Mir gefäl t das Wasser im Vampirsektor. Das
    Brunnenwasser in der Unterwelt gefäl t mir dagegen nicht.«
    Elena hatte bereits den Farbkodex der Wächter
    entschlüsselt. Die Blonden waren sehr geschäftsmäßig und
    nur ungeduldig, wenn es unnötige Verzögerungen gab. Die
    Dunkelhaarigen waren die freundlichsten – viel eicht gab es
    in der Unterwelt weniger Arbeit für sie. Die grünäugigen
    Rothaarigen waren schlicht und einfach zickig.
    Bedauerlicherweise war die junge Frau, die auf dem
    Podest auf dem mittleren Thron saß, eine Rothaarige.
    »Bonnie?«, flüsterte sie.
    Bonnie musste schlucken und schniefen, bevor sie ein
    »Ja?« herausbekam.
    »Habe ich dir je gesagt, wie sehr ich deine Augen mag?«
    Bonnie schaute sie aus ihren braunen Augen lange an,
    bevor sie vor Lachen zitterte. Zumindest begann es wie ein
    Lachen und dann vergrub Bonnie plötzlich den Kopf an
    Elenas Schulter und zitterte einfach nur.
    Stefano drückte Elenas Hand. »Sie hat sich solche Mühe
    gegeben – für dich. Sie – hat ihn nämlich ebenfal s geliebt.
    Das wusste ich nicht einmal. Ich schätze … ich schätze, ich
    war einfach nach al en Seiten blind.«
    Er strich sich mit der freien Hand durch sein bereits
    zerzaustes Haar. Er sah sehr jung aus, wie ein kleiner
    Junge, der plötzlich für etwas bestraft wurde, von dem man
    ihm nicht gesagt hatte, dass es falsch war. Elena dachte an
    ihn, wie er im Garten der Pension getanzt hatte, mit ihren
    Füßen auf seinen, wie er in seinem Dachbodenzimmer ihre
    H?nde gek?sst hatte. Sie wol te ihm sagen, dass al es gut
    werden w?rde, dass das Lachen in seine Augen zur?
    ckkehren w?rde, aber sie konnte den Gedanken nicht
    ertragen, dass sie ihn m?glicherweise belog.
    Plötzlich fühlte Elena sich wie eine sehr, sehr alte Frau, die
    nur noch schwach hören und sehen konnte, deren
    Bewegungen ihr schreckliche Schmerzen bereiteten und
    die innerlich fror. Jedes einzelne Gelenk und jeder Knochen
    schienen mit Eis gefül t.
    Endlich, als al e Schätze, darunter ein funkelnder goldener
    magischer Generalschlüssel, an die jungen Frauen auf
    ihrem Thron übergeben worden waren, damit sie sie
    untersuchen und erörtern konnten, kam eine dunkelhäutige
    Dienerin mit warmen Augen zu Elenas Gruppe. »Ihr dürft
    euch jetzt Ihren Gnaden, den hohen Richterinnen, nähern.
    Und«, fügte sie mit einer Stimme hinzu, die so sanft war
    wie die Berührung eines Libel enflügels,

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