Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
ins Torhaus.
»Deine Stadt liegt bereits in Trümmern!«, schrie er Elena
an, als sei das ihre Schuld. »Die Mitternacht bringt
viel eicht eine Katastrophe, oder viel eicht auch nicht. Oh ja,
ich habe es al es in deinem Geist gelesen, als ich in ihn
eingedrungen bin, um dich zu beeinflussen. Das kleine
Fel ’s Church ist bereits verwüstet. Und du wil st nicht
kämpfen, damit es überlebt!«
Etwas durchzuckte Elena. Die Taubheit schmolz und das
eisige Gefühl. »Doch, ich werde für Fel ’s Church kämpfen!
«, schrie sie. »Ich werde mit jedem Atemzug in meinem
Körper für die Stadt kämpfen, bis ich die Leute aufgehalten
habe, die ihr das angetan haben, oder bis sie mich töten!«
»Und wie, puis-je savoir, wil st du rechtzeitig zurück sein?
Bis du den Weg zurückgegangen bist, über den ihr
gekommen seid, wird al es vorüber sein!«
Stefano war an ihrer Seite und stützte sie, Schulter an
Schulter. »Dann werden wir dich eben zwingen, uns über
irgendeinen anderen Weg zu schicken – damit wir
rechtzeitig zurück sein können!«
Elena riss die Augen auf. Nein. Nein. Stefano konnte das
nicht gesagt haben. Stefano erzwang nichts – und sie
würde ihm nicht erlauben, sich zu verändern. Sie wirbelte
wieder zu Sage herum. »Das ist nicht nötig! Ich habe einen
magischen Schlüssel in meinem Rucksack und hier im
Torhaus wirkt Magie!«, rief sie.
Aber Stefano und Sage starrten einander entschlossen und
eindringlich an. Elena wol te wieder zu Stefano
hinübergehen, aber die Welt vol führte einen weiteren ihrer
langsamen Purzelbäume. Sie hatte Angst, dass Sage
Stefano angreifen würde und dass sie nicht einmal für ihn
kämpfen konnte.
Aber stattdessen warf Sage plötzlich den Kopf in den
Nacken und lachte wild. Oder viel eicht war es ein Laut
zwischen donnerndem Gelächter und Weinen. Es war ein
so unheimliches Geräusch wie das Heulen eines Wolfs,
und Elena spürte, wie die zitternde Bonnie sie umarmte –
um sie beide zu trösten.
»Was zur Höl e!«, brül te Sage, und jetzt stand auch in
seinen Augen ein wilder Ausdruck. »Mais qui, was zur
Hölle?« Er lachte wieder. »Schließlich bin ich der Hüter
des Torhauses, und ich habe bereits die Regeln
gebrochen, als ich euch durch zwei verschiedene Türen
gelassen habe.«
Stefanos Atem ging immer noch stoßweise. Jetzt beugte er
sich vor und packte Sage an dessen breiten Schultern und
chüttelte ihn mit der Kraft eines verrückt gewordenen
Vampirs. »Was redest du da? Wir haben keine Zeit für
Gerede! «
»Ah, aber die haben wir durchaus, mon ami. Mein Freund,
die haben wir. Was ihr braucht, ist die Feuerkraft des
Himmels, um Fel ’s Church zu retten – und um den
Schaden wiedergutzumachen, der bereits angerichtet
wurde. Um ihn auszul?schen, um daf?r zu sorgen, dass
al es so ist, als seien diese Dinge nie geschehen. Und?, f?
gte Sage bed?chtig hinzu, w?hrend er Elena direkt ansah,
?und viel eicht ? nur viel eicht ? um auch die Ereignisse
dieses Tages ungeschehen zu machen.?
Plötzlich kribbelte jeder Zentimeter von Elenas Haut. Ihr
ganzer Körper lauschte auf Sage, beugte sich zu ihm vor,
vol er Sehnsucht, während ihre Augen sich angesichts der
einzigen anderen Frage weiteten, die noch zählte.
Sage sagte, sehr leise, sehr triumphierend: »Ja. Der
Himmlische Hof, dort können sie den Toten Leben
einhauchen. Diese Macht haben sie. Sie können mon petit
tyran Damon zurückbringen – wie sie dich zurückgebracht
haben.«
Stefano und Bonnie hielten Elena aufrecht. Sie konnte
al ein nicht stehen.
»Aber warum sol ten sie uns helfen?«, flüsterte sie gequält.
Sie gestattete sich nicht einmal einen Anfug von Hoffnung,
nicht bevor sie al es verstanden hatte.
»Als Gegenleistung für etwas, das ihnen vor Jahrtausenden
gestohlen wurde«, antwortete Sage. »Ihr befindet euch in
einer Festung der Höl e, müsst ihr wissen. Das ist das
Torhaus – eine Festung der Höl e. Die Wächter können hier
nicht herein. Sie können das Tor nicht stürmen und
zurückverlangen, was dahinter ist … die sieben – pardon,
jetzt die sechs Kitsune-Schätze.«
Kein Hauch von Hoffnung. Nicht der leiseste Hauch. Aber
Elena hörte sich ein wildes Lachen ausstoßen.
»Wie geben wir ihnen einen Park? Oder ein Feld vol er
schwarzer Rosen?«
»Wir geben ihnen die Rechte auf das Land, auf dem der
Park und das Rosenfeld liegen.«
Nicht der Hauch einer Hoffnung, obwohl die Körper links
und rechts von Elena
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