Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
Tödliche
Entschlossenheit.
»Ich wil Damon zurückhaben.« Elena hatte diesen Unterton
in ihrer Stimme nicht mehr gehört seit dem Tag, an dem
man ihr mitgeteilt hatte, dass ihre Eltern gestorben waren.
Wenn ein Tisch vor ihr gestanden hätte, dann hätte sie ihr
Bestes gegeben, um die Frauen zu überragen. Doch wie
die Dinge jetzt lagen, beugte sie sich lediglich zu ihnen vor
und sprach mit leiser, knirschender Stimme. »Wenn ihr das
tut ? wenn ihr ihn zur?ckbringt, genauso, wie er war, bevor
er das Torhaus betreten hat ?, dann bekommt ihr den
magischen Generalschl?ssel und die Sch?tze. Ihr sagt Nein
? und ihr verliert al es. Alles. Das ist nicht verhandelbar,
kapiert?«
Sie starrte in Idolas grüne Augen. Sie weigerte sich zu
sehen, dass die dunkelhaarige Susurre die Stirn auf drei
Fingerspitzen senkte und begann, sie in kleinen Kreisen zu
massieren. Sie würde auch keinen Blick auf die blonde
Ryannen werfen, die sie gelassen musterte. Sie starrte
direkt in diese grünen Augen unter ihren ungehorsamen
Brauen. Idola schnaubte leise und schüttelte ihren
wunderschönen Kopf.
»Sieh mal, offensichtlich hat irgendjemand, der dich auf
diese Befragung vorbereiten sol te, die Sache verpfuscht.«
Sie warf Susurre einen Blick zu. »Die anderen Dinge, um
die du bereits gebeten hast – al e zusammengenommen
bilden sie schon ein sehr hohes Lösegeld. Verstehst du
das? Verstehst du, dass dazu die Erinnerung al er Leute in
einem Umkreis von vielen Meilen rund um deine Stadt
verändert werden muss – und dass sie für jeden Tag von
zehn Monaten verändert werden muss? Dass es bedeutet,
al es zu verändern, was über Fel ’s Church gedruckt wurde
– und es wurde eine Menge gedruckt –, ganz zu schweigen
von anderen Medien? Es bedeutet, um drei menschliche
Geister zu betteln und sie wieder in Fleisch zu hül en. Ich
bin mir nicht sicher, ob wir dafür überhaupt das Personal
haben …«
Die blonde Ryannen legte der Rothaarigen eine Hand auf
den Arm. »Wir haben es. Susurres Frauen haben in der
Unterwelt wenig zu tun. Ich kann dir viel eicht dreißig
Prozent von meinen Leuten leihen ? schlie?lich werden wir
f?r diese Geister eine Petition an ein h?heres Gericht
schicken m?ssen ??
Die rothaarige Idola unterbrach sie. »In Ordnung. Was ich
sagen wol te, ist, dass wir es viel eicht mit knapper Not
schaffen können – fal s du uns den Schlüssel dazu gibst.
Was jedoch deinen Vampirgefährten betrifft – wir können
den Leblosen kein Leben zurückgeben. Mit Vampiren
können wir nicht arbeiten. Sobald sie fort sind – sind sie
fort.«
»Das ist es, was Ihr uns sagt!«, rief Stefano und versuchte,
sich vor Elena zu stel en. »Aber warum sind wir von al en
Geschöpfen ausgerechnet so besonders verdammt?
Woher wisst Ihr, dass es unmöglich ist? Habt Ihr es jemals
auch nur versucht?«
Die rothaarige Idola machte eine angewiderte Geste, als
Bonnie mit zitternder Stimme einwarf: »Es ist lächerlich! Ihr
könnt eine Stadt wiederaufbauen, Ihr könnt die Person
töten, die wirklich hinter al dem steckt, was Shinichi und
Misao getan haben, aber Ihr könnt nicht einen einzigen
kleinen Vampir zurückholen? Ihr habt Elena zurückgeholt! «
»Elenas Tod als Vampir hat es ihr ermöglicht, die
Wächterin zu werden, zu der sie ursprünglich bestimmt war.
Was die Person betrifft, die Shinichi und Misao die Befehle
gegeben hat: Es war Inari Saitou – Obaasan Saitou, wie ihr
sie kennt –, und sie ist bereits tot, dank euren Freunden in
Fel ’s Church, die sie geschwächt haben – und dank euch,
die ihr ihre Sternenkugel zerstört habt.«
»Inari? Obaasan? Isobels Großmutter? Ihr sagt, es sei ihre
Sternenkugel in dem Stamm des Gro?en Baums
gewesen? Das ist unm?glich!?, rief Bonnie.
»Nein, ist es nicht. Es ist die Wahrheit«, sagte die blonde
Ryannen schlicht.
»Und sie ist jetzt tot?«
»Nach einer langen Schlacht, bei der eure Freunde
beinahe ums Leben gekommen wären. Ja – aber was sie
tatsächlich getötet hat, war die Zerstörung ihrer
Sternenkugel. «
»Also«, sagte Susurre leise, »wenn ihr dem Gedanken
folgen wol t … ist Damon in gewisser Weise tatsächlich
gestorben, um Fel ’s Church vor einem weiteren Massaker
wie dem auf dieser japanischen Insel zu retten. Er hat
immer wieder gesagt, dass das der Grund sei, warum er in
die Unterwelt gekommen ist. Denkt ihr nicht, er wäre …
zufrieden? Dass er Frieden hätte?«
»Frieden?« Stefano spuckte
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