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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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für
    eine Sekunde nachdenklich, und er musste sich beherrschen, um sich nicht
    ärgerlich aufzurichten. »Mein Kampfstab ist alles an Schutz, was ich
    brauche.«
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    »Ein Stab wie deiner hätte Sabrina auch nicht beschützen können«,
    wandte Elena ein. »Wäre Stefano nicht da gewesen, um einzugreifen, wäre
    sie getötet worden.« Sabrina schloss auf dem Sofa die Augen und lehnte
    den Kopf an Alarics Schulter.
    »Na schön«, antwortete Meredith kurz angebunden, während ihr Blick
    auf Sabrina ruhte. »Es ist wahr, von uns allen hatte nur Stefano sie retten
    können. Aber genau das ist der andere Grund, warum dieser ganze Zeit-
    plan zu meinem Schutz lächerlich ist. Hast du neuerdings die Stärke und
    Schnelligkeit, um mich vor einem fahrenden Zug zu beschützen, Elena?
    Hat Bonnie sie?« Stefano beobachtete, wie Bonnie, die mit einem Tablett
    voller Limonadengläser hereinkam, innehielt und die Stirn runzelte, als sie
    Meredith’ Worte hörte.
    Er wusste natürlich, dass er nun, nachdem Damon sich in nichts
    aufgelöst und Elena ihre Kräfte verloren hatte, der Einzige war, der die
    Gruppe beschützen konnte. Aber immerhin verfügten Mrs Flowers und
    Bonnie über begrenzte magische Fähigkeiten. Dann korrigierte Stefano
    den Gedanken noch weiter: Tatsächlich war Mrs Flowers ziemlich
    mächtig, aber ihre Kräfte waren noch immer erschöpft vom Kampf gegen
    die Kitsune.
    Wie auch immer, es lief auf das Gleiche hinaus: Stefano war jetzt der
    Einzige, der sie alle beschützen konnte. Meredith mochte sich zwar in ihrer
    Verantwortung als Vampirjägerin sehen, aber letztlich war sie trotz ihres
    Trainings und ihres Erbes nur eine gewöhnliche Sterbliche.
    Er ließ den Blick über die Gruppe wandern, über all die Sterblichen,
    seine Sterblichen. Meredith mit ihren ernsten grauen Augen und der
    stählernen Entschlossenheit. Matt, eifrig und jungenhaft und grundan-
    ständig. Bonnie, sonnig und süß und mit einem kraftvollen, starken Kern,
    von dem sie vielleicht nicht einmal selbst etwas wusste. Mrs Flowers, eine
    weise Matriarchin. Alaric und Sabrina … nun, diese beiden waren nicht
    seine Sterblichen, nicht so, wie die anderen es waren, aber sie standen
    unter seinem Schutz, solange sie sich hier aufhielten. Er hatte geschworen,
    Menschen zu beschützen, wenn er konnte. Falls er konnte.
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    Er erinnerte sich daran, dass Damon ihm einmal in einem Anfall von ge-
    fährlich gutem Humor lachend gesagt hatte: »Sie sind einfach so zerbrech-
    lich, Stefano! Du kannst sie zerbrechen, ohne es zu wollen!«
    Und Elena, seine Elena. Sie war jetzt genauso verletzlich wie die ander-
    en. Er zuckte zusammen. Falls ihr jemals etwas zustoßen sollte, wusste
    Stefano, dass er den Ring, der es ihm ermöglichte, sich bei Tag im Freien
    zu bewegen, ohne den geringsten Zweifel abnehmen würde, um sich bei
    ihrem Grab ins Gras zu legen und auf die Sonne zu warten.
    Doch da flüsterte ihm die gleiche hohle Stimme, die Elenas Liebe zu ihm
    in Zweifel gezogen hatte, in seinem Innern zu: Sie würde nicht dasselbe
    für dich tun. Für sie bist du nicht alles.
    Während Elena und Meredith – mit gelegentlichen Einwürfen von Matt
    und Bonnie – mit ihrer Diskussion darüber fortfuhren, ob Meredith von
    ihnen allen bewacht werden müsse, schloss Stefano die Augen und über-
    ließ sich seiner Erinnerung an Damons Tod.
    Stefano beobachtete, wie Damon, bis zum letzten Augenblick schneller als
    er, zu dem riesigen Baum hinüberschoss und Bonnie, leicht wie Löwen-
    zahnsamen, aus der Reichweite der dornigen Zweige warf, die bereits auf
    sie herabschnellten.
    Währenddessen bohrte sich ein Zweig durch Damons Brust und heftete
    ihn auf den Boden. Stefano sah das Entsetzen in den Augen seines
    Bruders, bevor sie sich verdrehten. Ein einziger Blutstropfen lief aus
    seinem Mund und an seinem Kinn entlang.
    »Öffne die Augen, Damon!«, schrie Elena. In ihrer Stimme lag ein
    rauer Unterton, eine Qual, die Stefano noch nie zuvor bei ihr gehört
    hatte. Sie zerrte an Damons Schultern, als wolle sie ihn heftig schütteln,
    und Stefano zog sie weg. »Er kann nicht, Elena. Er kann nicht«, sagte er
    halb schluchzend.
    Sah sie denn nicht, dass Damon starb? Der Zweig hatte sein Herz zum
    Stillstand gebracht, und das Gift des Baumes breitete sich in seinen Adern
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    aus. Er war tot. Stefano hatte Damons Kopf sanft auf den Boden gebettet.
    Er würde seinen Bruder loslassen.
    Aber Elena würde das nicht tun.
    Stefano drehte sich um und

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