Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot
für
eine Sekunde nachdenklich, und er musste sich beherrschen, um sich nicht
ärgerlich aufzurichten. »Mein Kampfstab ist alles an Schutz, was ich
brauche.«
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»Ein Stab wie deiner hätte Sabrina auch nicht beschützen können«,
wandte Elena ein. »Wäre Stefano nicht da gewesen, um einzugreifen, wäre
sie getötet worden.« Sabrina schloss auf dem Sofa die Augen und lehnte
den Kopf an Alarics Schulter.
»Na schön«, antwortete Meredith kurz angebunden, während ihr Blick
auf Sabrina ruhte. »Es ist wahr, von uns allen hatte nur Stefano sie retten
können. Aber genau das ist der andere Grund, warum dieser ganze Zeit-
plan zu meinem Schutz lächerlich ist. Hast du neuerdings die Stärke und
Schnelligkeit, um mich vor einem fahrenden Zug zu beschützen, Elena?
Hat Bonnie sie?« Stefano beobachtete, wie Bonnie, die mit einem Tablett
voller Limonadengläser hereinkam, innehielt und die Stirn runzelte, als sie
Meredith’ Worte hörte.
Er wusste natürlich, dass er nun, nachdem Damon sich in nichts
aufgelöst und Elena ihre Kräfte verloren hatte, der Einzige war, der die
Gruppe beschützen konnte. Aber immerhin verfügten Mrs Flowers und
Bonnie über begrenzte magische Fähigkeiten. Dann korrigierte Stefano
den Gedanken noch weiter: Tatsächlich war Mrs Flowers ziemlich
mächtig, aber ihre Kräfte waren noch immer erschöpft vom Kampf gegen
die Kitsune.
Wie auch immer, es lief auf das Gleiche hinaus: Stefano war jetzt der
Einzige, der sie alle beschützen konnte. Meredith mochte sich zwar in ihrer
Verantwortung als Vampirjägerin sehen, aber letztlich war sie trotz ihres
Trainings und ihres Erbes nur eine gewöhnliche Sterbliche.
Er ließ den Blick über die Gruppe wandern, über all die Sterblichen,
seine Sterblichen. Meredith mit ihren ernsten grauen Augen und der
stählernen Entschlossenheit. Matt, eifrig und jungenhaft und grundan-
ständig. Bonnie, sonnig und süß und mit einem kraftvollen, starken Kern,
von dem sie vielleicht nicht einmal selbst etwas wusste. Mrs Flowers, eine
weise Matriarchin. Alaric und Sabrina … nun, diese beiden waren nicht
seine Sterblichen, nicht so, wie die anderen es waren, aber sie standen
unter seinem Schutz, solange sie sich hier aufhielten. Er hatte geschworen,
Menschen zu beschützen, wenn er konnte. Falls er konnte.
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Er erinnerte sich daran, dass Damon ihm einmal in einem Anfall von ge-
fährlich gutem Humor lachend gesagt hatte: »Sie sind einfach so zerbrech-
lich, Stefano! Du kannst sie zerbrechen, ohne es zu wollen!«
Und Elena, seine Elena. Sie war jetzt genauso verletzlich wie die ander-
en. Er zuckte zusammen. Falls ihr jemals etwas zustoßen sollte, wusste
Stefano, dass er den Ring, der es ihm ermöglichte, sich bei Tag im Freien
zu bewegen, ohne den geringsten Zweifel abnehmen würde, um sich bei
ihrem Grab ins Gras zu legen und auf die Sonne zu warten.
Doch da flüsterte ihm die gleiche hohle Stimme, die Elenas Liebe zu ihm
in Zweifel gezogen hatte, in seinem Innern zu: Sie würde nicht dasselbe
für dich tun. Für sie bist du nicht alles.
Während Elena und Meredith – mit gelegentlichen Einwürfen von Matt
und Bonnie – mit ihrer Diskussion darüber fortfuhren, ob Meredith von
ihnen allen bewacht werden müsse, schloss Stefano die Augen und über-
ließ sich seiner Erinnerung an Damons Tod.
Stefano beobachtete, wie Damon, bis zum letzten Augenblick schneller als
er, zu dem riesigen Baum hinüberschoss und Bonnie, leicht wie Löwen-
zahnsamen, aus der Reichweite der dornigen Zweige warf, die bereits auf
sie herabschnellten.
Währenddessen bohrte sich ein Zweig durch Damons Brust und heftete
ihn auf den Boden. Stefano sah das Entsetzen in den Augen seines
Bruders, bevor sie sich verdrehten. Ein einziger Blutstropfen lief aus
seinem Mund und an seinem Kinn entlang.
»Öffne die Augen, Damon!«, schrie Elena. In ihrer Stimme lag ein
rauer Unterton, eine Qual, die Stefano noch nie zuvor bei ihr gehört
hatte. Sie zerrte an Damons Schultern, als wolle sie ihn heftig schütteln,
und Stefano zog sie weg. »Er kann nicht, Elena. Er kann nicht«, sagte er
halb schluchzend.
Sah sie denn nicht, dass Damon starb? Der Zweig hatte sein Herz zum
Stillstand gebracht, und das Gift des Baumes breitete sich in seinen Adern
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aus. Er war tot. Stefano hatte Damons Kopf sanft auf den Boden gebettet.
Er würde seinen Bruder loslassen.
Aber Elena würde das nicht tun.
Stefano drehte sich um und
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