Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
dann schlugen die
    Türen zu und der Motor wurde angelassen.
    Matt lehnte sich zurück. Zunächst versuchte er noch, sich zu merken,
    wohin der Lieferwagen abbog, doch schon nach wenigen Minuten konnte
    er den Rechts- und Linkskurven nicht mehr folgen. Also blieb er ruhig
    sitzen und wartete einfach ab, was als Nächstes passieren würde.
    Nach ungefähr einer Viertelstunde blieb der Wagen stehen. Die Leute
    neben Matt richteten sich auf und er spannte ebenfalls die Muskeln an. Er
    hörte, wie die Vordertüren geöffnet und wieder geschlossen wurden, dann
    kamen Schritte um den Wagen herum und die Türen zur Ladefläche gin-
    gen auf.
    »Seid weiterhin still«, befahl die Stimme, die er schon kannte. »Ihr
    werdet nun zur nächsten Etappe eurer Reise geleitet.«
    Die Person neben Matt streifte ihn, als sie sich erhob, und stolperte von
    der Ladefläche. Dann vernahm Matt ein Knirschen wie Schotter. Er
    lauschte aufmerksam, hörte aber nur noch die nervösen Bewegungen der
    anderen Person, die jetzt ebenfalls den Lieferwagen verließ. Er zuckte
    zusammen, als er erneut Hände spürte, die nach ihm griffen. Jemand
    hatte sich an ihn herangeschlichen, ohne dass er es bemerkt hatte.
    Die Hände halfen ihm aus dem Wagen, dann führten sie ihn über eine
    Art Bürgersteig oder einen Innenhof. Matt spürte den Schotter unter sein-
    en Schuhen, dann einen gepflasterten Weg. Danach wurde er einige Trep-
    pen hinaufgeleitet, es ging durch einen Flur und dann wieder ein paar
    Treppen hinunter. Matt zählte drei Stockwerke nach unten, bevor man
    ihn wieder anhielt.
    »Warte hier«, sagte die Stimme, dann traten seine Begleiter beiseite.
    51/308
    Matt versuchte herauszufinden, wo er war. Er konnte jemanden hören,
    wahrscheinlich die Leute neben ihm aus dem Lieferwagen. Sie bewegten
    sich leise, aber niemand sagte etwas. Ihre Bewegungen riefen ein kleines
    Echo hervor, und Matt schloss daraus, dass sie sich in einem großen
    Raum befanden, einer Turnhalle oder einem Keller. Wahrscheinlich eher
    ein Keller, den abwärtsführenden Treppen nach zu urteilen.
    Da hörte er hinter sich das leise Klicken einer Tür, die geschlossen
    wurde.
    »Ihr dürft jetzt eure Augenbinden abnehmen«, sagte eine neue Stimme,
    tief und selbstbewusst.
    Matt knotete seine Augenbinde auf, sah sich um und blinzelte, während
    seine Augen sich an das Licht gewöhnten. Es war ein schwaches, in-
    direktes Licht, das seine Vermutung bestärkte, in einem Keller zu sein.
    Aber wenn das hier ein Keller war, dann war es der eleganteste, den er je
    gesehen hatte.
    Der Raum war so riesig, dass das eine Ende in der Dunkelheit ver-
    schwand; der Boden und die Wände waren mit dunklem, schwerem Holz
    getäfelt. Die Decke wurde in regelmäßigen Abständen von aufwendig
    gearbeiteten Bögen und Säulen gestützt, die mit Schnitzereien verziert
    waren: Von einer Säule grinste das schlaue, verzerrte Gesicht von etwas –
    vielleicht einem Kobold – herab, und über einen Bogengang spannte sich
    die Gestalt eines laufenden Hirschs. Mit rotem Samt überzogene Sessel
    und massive Holztische säumten die Wände. Matt befand sich in der
    Mitte des Raumes vor einem großen Bogen, über dem ein riesiges, kun-
    stvolles V hing, das aus verschiedenen auf Hochglanz polierten und
    zusammengeschweißten Metallen gefertigt war. Unter dem V stand
    dasselbe Motto wie auf der Einladung: Fortis Aeturnus.
    Als er sich umsah, stellte Matt fest, dass er nicht der Einzige war, der
    sich verwirrt und ängstlich fühlte. Er stand in einer Reihe mit noch etwa
    fünfzehn anderen Personen, alle aus verschiedenen Semestern. Zumind-
    est konnte dieser hochgewachsene Typ mit dem Vollbart und den herab-
    hängenden Schultern auf keinen Fall ein Erstsemester sein.
    52/308
    Ein nicht besonders großes Mädchen mit rundem Gesicht und kurzen
    braunen Ringellöckchen fing Matts Blick auf. Es sah ihn mit hochgezo-
    genen Augenbrauen an und verzog dann den Mund zu einem breiten
    Lächeln. Matt grinste zurück, und seine Laune verbesserte sich sch-
    lagartig. Er rückte näher an das Mädchen heran und wollte sich gerade im
    Flüsterton vorstellen, als er unterbrochen wurde.
    »Willkommen«, erklang die tiefe, autoritäre Stimme wieder, die sie
    vorher angewiesen hatte, die Augenbinden abzunehmen. Sie gehörte
    einem jungen Mann, der sich vor den Hauptbogen, direkt unter das
    riesige V, stellte . Hinter ihm kam ein Kreis von Personen zum Vorschein,
    die alle schwarz gekleidet waren und Gesichtsmasken

Weitere Kostenlose Bücher