Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
abgesichert haben. Nicolaus hält sich bedeckt, und wir haben keine Hinweise darauf, wo er ist, also müssen wir uns momentan auf die neuen Vampire konzentrieren.« Sie lächelte Alaric kläglich an und scharrte unter der Bank mit den Füßen. »E s ist wichtig, dass wir uns zuerst der unmittelbaren Bedrohung stellen. Aber das war wirklich eine gute Nachricht.«
    Alaric drückte ihre Hand. »W as immer du brauchst, ich werde dir helfen«, erklärte er ernsthaft. »U nd ich werde hierbleiben, solange ich nützlich sein kann. So lange du mich haben willst.«
    Trotz der ernsten Lage, trotz der mörderischen Vergangenheit und des beinahe unvermeidlichen Grauens der Zukunft musste Meredith lachen. »S o lange ich dich will?«, wiederholte sie neckend und schaute durch ihre Wimpern zu ihm auf. Sie sonnte sich in Alarics Lächeln. »O h, dann kommst du jetzt nie wieder von mir los.«

Kapitel Zwölf
    Chloe pirschte lautlos durch den Wald, jede Bewegung voller Präzision. Sie neigte wachsam den Kopf und verfolgte mit den Augen eine fast unsichtbare Regung im Unterholz.
    Matt war hinter ihr, seine Umhängetasche über der Schulter. Er versuchte, ebenfalls leise zu gehen, aber die Äste und Blätter knackten unter seinen Füßen, und er zuckte zusammen.
    Chloe blieb stehen, blinzelte kurz, schnupperte und streckte dann die Hände nach den Büschen zu ihrer Linken aus. »K omm weiter«, murmelte sie so leise, dass Matt sie kaum hörte.
    Es folgte ein Rascheln und ein Kaninchen lugte vorsichtig zwischen dem Geäst hervor und starrte Chloe mit großen, dunklen Augen an. Seine Ohren zitterten. Blitzschnell schnappte Chloe sich das kleine Tier. Ein schrilles Quieken war zu hören, dann lag das Tier still und fügsam in ihren Händen.
    Chloe vergrub ihr Gesicht in dem hellbraunen Fell des Kaninchens, und Matt beobachtete fast unbeteiligt, wie sie schluckte. Ein Tropfen Blut rann langsam und klebrig über die Flanke des Tieres, bevor er auf den Waldboden fiel.
    Dann erwachte das Kaninchen aus seinem Dämmerzustand, zuckte einmal, strampelte mit den Hinterbeinen, bevor es leblos erschlaffte. Chloe wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, legte das Tier auf den Boden und schaute es bekümmert an.
    »I ch wollte es nicht töten«, sagte sie mit leiser, trauriger Stimme. Sie schob sich ihre kurzen Löckchen zurück und sah flehend zu Matt auf. »E s tut mir leid. Ich weiß, wie eklig und unheimlich das für dich sein muss.«
    Matt öffnete seine Umhängetasche, zog eine Flasche Wasser heraus und reichte sie ihr. »D u brauchst dich nicht zu entschuldigen«, erwiderte er. Ja, es war tatsächlich eklig und unheimlich zu beobachten, wie sie von Tieren trank, aber jetzt fand er es schon weniger schlimm als beim ersten Mal. Und es lohnte sich auf jeden Fall. Chloe war nicht rückfällig geworden und schien zufrieden zu sein, Tierblut zu trinken, statt Menschen zu jagen. Das war alles, was zählte.
    Chloe spülte sich den Mund aus und spuckte das rosa gefärbte Wasser ins Gebüsch, dann trank sie einen Schluck. »D anke«, sagte sie zittrig. »E s ist hart. Manchmal träume ich von Blut. Richtigem, menschlichem Blut. Aber die Dinge, die ich nach meiner Verwandlung unter Ethans Führung getan habe, kann ich mir trotzdem nicht verzeihen. Ich glaube nicht, dass ich sie mir jemals werde verzeihen können. Ethan – warum habe ich ihm nur vertraut?« Ihre Oberlippe zitterte.
    »H ey.« Matt ergriff ihren Arm. »E than hat uns alle getäuscht. Wenn Stefano mich nicht gerettet hätte, wäre ich jetzt in der gleichen Situation wie du.«
    »J a.« Chloe lehnte sich an ihn. »U nd jetzt rettest du mich.«
    Matt verschränkte seine Finger mit ihren. »I ch wollte dich nicht verlieren.«
    Chloes Gesicht näherte sich seinem. Matt strich mit den Lippen über ihre Wange und über ihren Mund, ganz sanft zuerst, dann leidenschaftlicher. Er schloss die Augen und spürte ihre weichen Lippen auf seinen. Es war ein Gefühl wie im freien Fall. Mit jedem Tag, den er mit Chloe verbrachte, an dem er ihr half, sich von der Dunkelheit abzuwenden, und sah, wie tapfer sie war, liebte er sie ein klein wenig mehr.
    Meredith reckte sich und stöhnte leise. Die einzige Lichtquelle im Zimmer war der Bildschirm ihres Laptops. Elena und Bonnie schliefen tief und fest und Meredith warf einen sehnsüchtigen Blick auf ihr eigenes Bett. Die nächtlichen Patrouillen auf dem Campus und das tägliche Training in der Sporthalle ließen sie regelmäßig in einen tiefen,

Weitere Kostenlose Bücher