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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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neben ihnen auf dem Bett und griff nach Bonnies Armen.
    Für einen Moment waren Bonnies Augen groß und leer, dann runzelte sie die Stirn, und Meredith konnte sehen, dass Bonnie ihr Bewusstsein zurückerlangte.
    »A u!«, beschwerte Bonnie sich. »W as macht ihr da? Es ist mitten in der Nacht!« Sie zog sich von ihnen zurück. »H ör auf damit«, fügte sie entrüstet hinzu und rieb sich die Arme, wo Elena sie gepackt hatte.
    »D u hattest eine Vision«, erklärte Elena und rückte weg, um ihr ein wenig mehr Platz zu verschaffen. »K annst du dich an irgendetwas erinnern?«
    »O h.« Bonnie verzog das Gesicht. »I ch hätte es wissen müssen. Ich habe immer so einen komischen Geschmack im Mund, wenn ich aus einer Vision auftauche. Ich hasse das.« Sie sah Elena und Meredith an. »I ch erinnere mich an gar nichts. Was habe ich gesagt?«, fragte sie zaghaft. »W ar es schlimm?«
    »O h, nur Blut und Feuer und Dunkelheit«, antwortete Meredith trocken. »D as Übliche.«
    »I ch habe es aufgeschrieben«, sagte Elena und reichte Bonnie ihr Notizbuch.
    Bonnie las Elenas Notizen durch und erbleichte. »N icolaus ruft jemanden zu sich?«, fragte sie. »O h nein. Noch mehr Ungeheuer. Wir können nicht– das ist nicht gerade von Vorteil für uns.«
    »I rgendwelche Vermutungen, wen er rufen könnte?«, erkundigte Elena sich.
    Meredith seufzte und erhob sich, dann begann sie zwischen den Betten auf und ab zu gehen. »W ir wissen wirklich nicht besonders viel über ihn«, stellte sie fest.
    »N ach Jahrtausenden des Daseins als Ungeheuer«, überlegte Elena, »k önnte ich mir vorstellen, dass Nicolaus jede Menge an Bösem aus seiner Vergangenheit kennt.«
    Obwohl sie in Bewegung war, fröstelte Meredith. Eines war gewiss: Egal wen Nicolaus an seiner Seite haben wollte, es wäre das letzte Wesen, das sie hierhaben wollten. Entschlossen klappte sie ihren Laptop zu und ging zu ihrem Schrank, um ihre Waffen herauszuholen. Jetzt war keine Zeit mehr zum Studieren. Sie musste sich auf den Kampf vorbereiten.

Kapitel Dreizehn
    »I ch finde, ich kann jetzt im Dunkeln schon viel besser sehen«, sagte Elena zu Stefano, während sie einen Ast zurückschob und festhielt, sodass er vorbeigehen konnte.
    Die Nacht schien lebendig zu sein von Geräuschen und Bewegung; Blätter raschelten, winzige Nagetiere huschten durchs Unterholz. Es fühlte sich ganz anders an als beim letzten Mal, als sie und Stefano zusammen durch den Wald patrouilliert waren. Elena konnte nicht sagen, ob dieses neue Bewusstsein direkt mit der Kraft verbunden war, die sich spürbar und stetig in ihr ausbreitete, oder ob das bloße Wissen um diese Kraft sie achtsamer machte.
    Stefano lächelte, antwortete jedoch nicht. Sie konnte erkennen, dass er damit beschäftigt war, seine eigene Macht auszusenden, um im Wald nach Vampiren zu suchen.
    Wenn sie sich konzentrierte, konnte sie sehen, dass Stefanos Aura von einem schönen klaren Blau war, durchsetzt von sanften grauen Schwaden– vielleicht handelte es sich um jene Zweifel und Schuldgefühle, die er niemals völlig verlor. Aber das lebendige Blau war viel stärker als das Grau. Sie wünschte, Stefano hätte seine Aura selbst sehen können.
    Sie berührte sie und ihre Hand schwebte direkt über seiner Haut. Das Blau umschlang ihre Hand, doch sie konnte nichts spüren. Sie wackelte mit den Fingern und beobachtete, wie Stefanos Aura sie beide umhüllte.
    »W as tust du da?«, fragte Stefano und verschränkte seine Finger mit ihren. Er blickte immer noch in die Dunkelheit um sie herum.
    »D eine Aura…«, erwiderte Elena, doch dann brach sie ab.
    Irgendetwas näherte sich.
    Stefano stieß einen leisen, fragenden Laut aus, und als Elena Luft holte, um erneut zu sprechen, glitt etwas Dunkles und Klebriges über sie hinweg und ließ sie bis ins Mark gefrieren, als sei sie von einem eisigen Fluss mitgerissen worden.
    Das Böse. Dessen war sie sich gewiss.
    »H ier entlang«, sagte sie eindringlich und zog Stefano an der Hand hinter sich her, bevor sie durch den Wald zu rennen begann. Äste peitschten ihr ins Gesicht und einer hinterließ einen langen brennenden Kratzer auf ihrer Wange. Aber Elena ignorierte es. Sie konnte spüren, dass etwas an ihr zog, und das beanspruchte ihre ganze Aufmerksamkeit.
    Das Böse. Sie musste es aufhalten.
    Ihre Füße rutschten und schlitterten über das glitschige Laub, und Stefano hielt sie am Arm fest, sodass sie nicht hinfiel. Für einen Moment blieb sie stehen und keuchte, um wieder zu Atem

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