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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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traumlosen Schlaf fallen, sobald sie sich hinlegte.
    Aber im Gegensatz zu vielen anderen Kursen fand ihr Englischkurs immer noch statt und Meredith musste dringend einen Aufsatz abgeben. In der Highschool war sie stets eine Einserschülerin gewesen, und ihr Stolz erlaubte es ihr auch jetzt nicht, irgendetwas nachlässig anzugehen, ganz gleich, wie müde sie war. Sie zwang sich zur Konzentration, dann gähnte sie und tippte: Von ihrer ersten Begegnung an ist Annas und Wronskijs Beziehung offensichtlich dazu bestimmt, in beiderseitiger Zerstörung zu enden.
    Konzentration hin oder her, sie war immer noch eine Jägerin, immer noch eine exzellente menschliche Waffe, immer noch eine Sulez, und sie war hellwach, sobald sie Bonnies Stimme hörte.
    »E r ist nicht gern allein«, sagte Bonnie abrupt. Ihre für gewöhnlich ausdrucksvolle Stimme klang tonlos, beinah metallisch, und da wusste Meredith, dass sie eine ihrer Visionen hatte.
    »B onnie?«, fragte Meredith zaghaft. Bonnie antwortete nicht, und Meredith knipste ihre Schreibtischlampe an, um den Raum besser zu beleuchten, wobei sie sorgfältig darauf achtete, dass das Licht nicht direkt in Bonnies Gesicht schien.
    Bonnies Augen waren geschlossen. Dennoch konnte Meredith sehen, dass sie sich unter den Lidern bewegten, als versuche Bonnie aufzuwachen oder etwas in ihrem Traum zu erspähen. Ihr Gesicht war angespannt. Meredith gab einen besänftigenden, kehligen Laut von sich, als sie durch das Zimmer schlich und Elena sachte an der Schulter rüttelte.
    Elena rollte sich im Halbschlaf herum und murmelte: »W as? Was? « Sie klang ärgerlich, bevor sie die Augen ganz öffnete und blinzelte.
    »P st«, flüsterte Meredith, dann fragte sie sanft: »W er ist nicht gern allein, Bonnie?«
    »N icolaus«, antwortete Bonnie ebenso tonlos und metallisch wie zuvor, und Elenas Augen weiteten sich, als sie mit einem Schlag verstand. Elena richtete sich im Bett auf, ihr goldenes Haar vom Schlaf zerzaust, und nahm ein Notizbuch und einen Stift von ihrem Nachttisch. Meredith setzte sich auf Bonnies Bett und wartete ab, während sie das schlafende Gesicht ihrer Freundin betrachtete.
    »N icolaus will seine alten Freunde sehen«, berichtete Bonnie. »E r ruft gerade nach einem.« Immer noch schlafend, hob sie ihren kleinen weißen Arm und deutete mit gekrümmtem Zeigefinger ins Leere. »D a ist so viel Blut«, fügte sie hinzu, während ihr Arm wieder heruntersackte. Meredith bekam eine Gänsehaut.
    Elena kritzelte etwas in ihr Notizbuch und hielt es hoch: FRAG SIE , WEN ER RUFT . Sie hatten in der Vergangenheit herausgefunden, dass es besser war, wenn nur eine Person während Bonnies Visionen Fragen stellte, damit sie nicht in Verwirrung geriet und aus ihrer Trance erwachte.
    »W en ruft Nicolaus?«, hakte Meredith nach, wobei sie sich um einen ruhigen Tonfall bemühte. Ihr Herz hämmerte heftig, und sie presste sich eine Hand auf die Brust, als wolle sie es beruhigen. Jeder, den Nicolaus als Freund betrachtete, war gefährlich, war tödlich.
    Bonnie öffnete den Mund, um zu antworten, aber dann zögerte sie. »E r ruft sie, damit sie mit ihm in den Kampf ziehen«, sagte sie schließlich mit hohler Stimme. »D as Feuer ist so hell, dass sich unmöglich erkennen lässt, wer kommt. Nur Nicolaus. Nicolaus und Blut und Flammen in der Dunkelheit.«
    »W as hat Nicolaus vor?«, fragte Meredith. Bonnie antwortete nicht, aber ihre Lider flatterten. Sie atmete jetzt schwerer.
    »S ollten wir versuchen, sie aufzuwecken?«, überlegte Meredith halblaut. Elena schüttelte den Kopf und schrieb wieder etwas in das Notizbuch. FRAG SIE , WO NICOLAUS IST .
    »K annst du erkennen, wo Nicolaus im Augenblick ist?«, fragte Meredith.
    Rastlos bewegte Bonnie den Kopf auf dem Kissen hin und her. »F euer«, murmelte sie. »D unkelheit und Flammen. Blut und Feuer. Er will, dass alle bei seinem Kampf mitmachen.« Ein kehliges Kichern kam aus ihrem Mund, obwohl sich an ihrem Gesichtsausdruck nichts änderte. »W enn Nicolaus seinen Willen bekommt, wird alles in Blut und Feuer enden.«
    »K önnen wir ihn aufhalten?«, drängte Meredith weiter. Bonnie sagte nichts, wurde jedoch immer rastloser. Sie begann, mit Händen und Füßen auf die Matratze zu trommeln, zuerst leicht und dann immer fester, bis es nur so prasselte. »B onnie!«, rief Meredith und sprang auf.
    Nach einem gewaltigen Keuchen erschlaffte Bonnies Körper. Sie riss die Augen auf.
    Meredith packte sie an den Schultern. Eine Sekunde später war Elena

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