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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Stab locker auf ihrem Fuß ruhen. Sie würde gegen niemanden hier kämpfen. Der Tyler, den sie in den schlimmsten Tagen von Fell’s Church gekannt hatte, mochte den Tod verdient haben, aber nach der Art zu urteilen, wie er Caroline zu schützen versuchte, hatte er sich verändert. »E s war ein ziemlich wichtiger Baum«, stellte sie leise fest.
    »D as tut mir leid«, murmelte Caroline. Caroline war noch nie gut im Entschuldigen gewesen, erinnerte Meredith sich. »I hr habt keinen Grund, mir zu glauben, uns zu glauben, aber ich hätte nichts getan, um euch zu schaden, nicht einmal, wenn es sich nur um einen Baum handelt. Wenn meine Erinnerungen an Fell’s Church stimmen, waren wir früher Freundinnen. Echte Freundinnen.« Sie schaute von Meredith zu Bonnie. »U nd ich habe alles ruiniert.«
    »J a, das hast du«, bestätigte Bonnie schroff. »A ber das gehört der Vergangenheit an.« Caroline schenkte ihr ein schiefes Lächeln und nach einem kurzen Moment lächelte Bonnie unbeholfen zurück.
    »W oran könnt ihr euch denn erinnern? Was Fell’s Church betrifft?«, fragte Meredith Caroline und Tyler.
    Tyler schluckte sichtlich und zog Caroline enger an sich. »D iese Ungeheuer und all das… gab es das wirklich?« Seine Stimme zitterte.
    Bonnie nickte. Meredith wusste, dass sie es kaum ertragen konnte, von dieser Vergangenheit zu reden oder zu hören.
    Ein Blutstropfen kullerte über Tylers Stirn, von einem Kratzer, den Zander ihm zugefügt haben musste, und er wischte ihn mit der Hand weg. »E ines Tages bin ich aufgewacht und habe mich an mein normales Leben erinnert. Aber auch an diese verrückte Geschichte, in der ich ein Werwolf war und ähm…« Seine Wangen erröteten. »S chlimme Dinge getan habe.«
    »D iese schlimmen Dinge sind tatsächlich passiert, aber dann hat sich alles verändert«, erklärte Meredith ihnen. »D ie meisten Leute erinnern sich nicht daran, aber alles, woran ihr euch zu erinnern glaubt, ist wahr.« Es wäre viel zu kompliziert gewesen, ihnen darzulegen, wie Elena Fell’s Church gerettet hatte, indem sie die Wächterinnen erpresste, die Ereignisse jenes Horrorjahres zu verändern. Und so erschien das vergangene Jahr den meisten als vollkommen normal: ohne Vampire, ohne Werwölfe, ohne Kitsune. Nur eine Handvoll Bewohner von Fell’s Church, die mit übernatürlichen Kräften ausgestattet oder von solchen beeinflusst waren, konnten sich an beide Zeitlinien erinnern.
    »E rinnert ihr euch an Nicolaus?«, hakte Alaric nach. »H abt ihr ihn überhaupt noch einmal gesehen, nachdem ihr Fell’s Church verlassen hattet? Vielleicht in euren Träumen?«
    Meredith sah ihn anerkennend an. Nicolaus verstand sich auf Traumreisen, das wussten sie. Vielleicht hatten Tyler oder Caroline irgendeine Erinnerung, die ihnen helfen würde, selbst wenn sie sich nicht daran erinnern konnten, beeinflusst worden zu sein.
    Aber Tyler schüttelte den Kopf. »I ch habe ihn seit Fell’s Church nicht mehr gesehen«, antwortete er.
    »N icht mehr, seit du Caroline entführt und geholfen hast, Stefano zu ihm zu bringen, meinst du?«, gab Bonnie spitz zurück. »W ie seid ihr zwei überhaupt wieder zusammengekommen?«
    Tyler errötete unglücklich und Caroline ergriff seine Hand und umfasste seine fleischigen Finger. »I ch war immer noch schwanger. Darin stimmten beide Ereignisschienen überein. Als wir uns trafen, beschlossen wir, dass es das Beste für uns wäre, eine Familie zu gründen.« Sie zuckte die Achseln. »A ll diese Sachen– Nicolaus und so– erscheinen mir jetzt einfach wie ein Traum. Wir haben bei meiner Großmutter gewohnt und sie hat uns bei der Versorgung der Zwillinge geholfen.« Das war typisch Caroline, begriff Meredith, nur jene Version der Ereignisse zu erzählen, die am günstigsten für sie war– und sie selbst zu glauben. Sie hatte nie auch nur einen Funken Fantasie gehabt.
    »W eißt du, Tyler«, begann Bonnie, »d u solltest dich bei deinem Cousin Caleb melden. Er hat in Fell’s Church nach dir gesucht und er wirkte aufrichtig besorgt.«
    Auch eine Art, es auszudrücken, dachte Meredith trocken. Caleb hatte sie verfolgt, hatte sie mit Zaubern belegt und Magie gewirkt, um Zwietracht zwischen Elena und den anderen zu säen, weil er vermutet hatte, dass sie hinter Tylers Verschwinden und seinen eigenen zweigleisigen Erinnerungen steckten.
    Caroline legte Tyler eine Hand auf die Schulter und da fiel Meredith etwas auf. »D u hast dir die Fingernägel geschnitten«, bemerkte sie. Caroline

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