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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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dir deinen Eid als Wächterin abzunehmen und dir deine erste Aufgabe zuzuweisen.«
    Elena versteifte sich. Das war es, worauf sie sehnlich gewartet hatte. Aber war sie wirklich bereit? »W arten Sie eine Minute«, erwiderte sie. »I ch wüsste gern mehr, bevor ich irgendeinen Eid ablege. Waren Sie eine der Wächterinnen, die meine Eltern getötet haben?«
    Die Wächterin runzelte die Stirn und eine Falte erschien zwischen ihren perfekt gewölbten Augenbrauen. »I ch bin nicht hier, um über die Vergangenheit zu diskutieren, Elena. Du hast schon vor meiner Ankunft dein Bestes getan, um deine Kräfte zu aktivieren. Du hast einen weiteren menschlichen Wächter hergeholt, damit er dich leitet und dich lehrt. All das macht klar, dass du erpicht auf die Verantwortung und die Fähigkeiten bist, die nur Wächter haben. Die Informationen, die du brauchst, wirst du erhalten, nachdem du deinen Eid abgelegt hast.«
    Nervös biss Elena sich auf die Unterlippe. Mylea hatte recht mit allem, was sie sagte. Elena hatte bereits akzeptiert, dass sie eine Wächterin werden würde. So tragisch der Tod ihrer Eltern auch war, nichts, was Mylea jetzt vorbringen könnte, würde sie zurückholen. Elena musste an die vielen Leute denken, die sie mit ihren voll ausgebildeten Wächterkräften retten konnte .
    Mylea zuckte die Achseln und fuhr fort. »D ein Leben war auf diese Weise vorherbestimmt«, erklärte sie gelassen. »I ch könnte es ebenso wenig aufhalten, wie ich die Blätter daran hindern könnte, im Herbst ihre Farbe zu wechseln.« Ein Lächeln blitzte auf und machte ihr Gesicht viel menschlicher. »D as heißt, vielleicht könnte ich es sogar aufhalten, aber es wäre schwierig und würde am Ende dir und deiner Welt nur großen Schaden zufügen. Was sein muss, muss sein.« Dann verschwand der Anflug eines Lächelns und sie sah Elena wieder geschäftsmäßig an. »D ie Zeit ist knapp«, sprach sie weiter. »A ntworte mit Ja oder Nein: Bist du bereit, deinen Eid zu leisten und deine Aufgabe zu erhalten?«
    »J a.« Elena schauderte. Ihre Zustimmung war unwiderruflich. Sie konnte ihre Meinung jetzt nicht mehr ändern, das wusste sie. Aber sie stand im Begriff, die Macht zu erhalten, die sie brauchte, um gegen Nicolaus zu kämpfen.
    »D ann komm«, sagte Mylea. Sie führte Elena um die Ecke des Wohnheims und in eine Mauernische, in der eine Eiche wuchs. Dann schloss sie für eine Sekunde die Augen, nickte und öffnete sie wieder. »N iemand wird uns hier stören. Knie nieder und streck die Hand aus.«
    Zögernd kniete Elena sich auf das kalte Gras unter dem Baum und streckte die rechte Hand aus. Mylea drehte Elenas Hand entschlossen um, sodass die Innenfläche nach oben zeigte, und zog einen kleinen silbernen und mit blauen Juwelen besetzten Dolch aus ihrer Tasche. Bevor Elena reagieren konnte, hatte Mylea ihr den Dolch bereits über die Handfläche gezogen, in einem kurvigen Muster, und Blut quoll hervor. Elena stöhnte vor Schmerz und versuchte reflexartig, die Hand zurückzuziehen, aber Myleas Griff war stark.
    »S prich mir nach«, verlangte sie. »I ch, Elena Gilbert, gelobe, meine Kräfte zum Wohl der menschlichen Rasse zu benutzen. Ich werde mit Freuden die Aufgaben akzeptieren, die mir gegeben werden, und sie bis zum Ende erfüllen. Ich werde die Schwachen beschützen und die Starken leiten. Ich erkenne an, dass meine Aufgaben dem größeren Wohl dienen, und sollte ich an ihrer Erfüllung scheitern, kann ich meine Kräfte und meinen irdischen Platz verlieren und dem Himmlischen Hof überstellt werden.« Elena zögerte– dem Himmlischen Hof überstellt werden? Doch der Ausdruck in Myleas Augen war so beharrlich und Elena konnte den Sog von Macht ringsum spüren. Blut rann ihr das Handgelenk hinunter, während sie Myleas Worte wiederholte und Mylea ihr noch einmal vorsprach, wenn sie zögerte. Das Blut tropfte von ihrer Hand auf die Wurzeln der Eiche und sickerte in die Erde. Kaum hatte Elena die letzten Worte gesprochen, heilte die Schnittwunde auf ihrer Handfläche und hinterließ eine bleiche Narbe in Form einer Acht.
    »D as Symbol der Unendlichkeit und des Himmlischen Hofs«, erklärte Mylea und schenkte Elena ein kleines Lächeln. Sie half ihr auf die Füße und küsste sie feierlich auf beide Wangen. »W illkommen, Schwester«, sagte sie.
    »W as bedeutet ›meinen irdischen Platz verlieren und dem Himmlischen Hof überstellt werden‹?«, wollte Elena wissen. »I ch bin ein Mensch– ich gehöre hierher.«
    Mylea runzelte

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