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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Tiere zu fangen, von denen sie trinken konnte. Er hatte Mitleid mit den armen Geschöpfen, die ihn mit großen, vor Entsetzen geweiteten Augen anstarrten. Aber er war verantwortlich für Chloe. Und sie brauchte Unmengen Blut, um nicht die Kontrolle zu verlieren, Stefano hatte sie beide schließlich gewarnt. Die Aufregung des Kampfes gegen Nicolaus und seine Vampirarmee hatte ihr Verlangen nach menschlichem Blut sogar noch angeheizt. Sie hatte Angst; sie traute sich selbst nicht in Gesellschaft der anderen und hatte sich daher im Bootshaus eingeschlossen.
    Matt jedoch würde sie niemals etwas antun, das versicherte sie ihm jede Nacht, wenn sie ihn fest umschlungen hielt, ihr kalter Körper an seinen warmen gebettet, ihr Kopf an seiner Schulter.
    Ein Brett knarrte unter Matts Füßen und er blickte hinunter auf das Wasser, das gegen die Pfähle schwappte. Der Bootssteg knarrte erneut, aber diesmal weiter weg, als gehe jemand anders darüber.
    Matt zögerte. Es durfte niemand sonst hier sein. Er machte vorsichtig einen weiteren Schritt vorwärts und hörte erneut das Geräusch eines knarrenden Brettes in der Ferne, nur eine Sekunde nach seinem eigenen Schritt.
    »H allo?«, rief er in die Dunkelheit und kam sich im selben Moment wie ein Idiot vor. Wenn Feinde dort draußen waren, durfte er auf keinen Fall ihre Aufmerksamkeit erregen.
    Er trat näher an die Tür des Bootshauses heran. Das Knarren erklang nicht noch einmal, stattdessen erhob sich von dem seichten See ein leises Platschen. Vielleicht waren die Geräusche von einem Tier gekommen.
    Matt rannte trotzdem los und stürmte durch die Tür. Doch sobald er die Schwelle überschritten hatte, blieb er wie angewurzelt stehen.
    Vor ihm stand Nicolaus im silbernen Schein des Mondlichts, das durch die Löcher im Dach fiel. Er trug wieder seinen Regenmantel, und in seinen Armen lag in sich zusammengesunken ein blutendes Mädchen, eine Fremde.
    Oh Gott. Sie war jung, vielleicht ein Erstsemester, vielleicht ein Highschool-Mädchen aus der Stadt, und ihr langes, dunkles Haar war verfilzt von dem Blut, das ihr über den Hals strömte. Sie wehrte sich nicht, aber sie schaute Matt mit einem verängstigten Blick an, der ihn auf schaurige Weise an den des Kaninchens erinnerte, als er es aus der Falle geholt hatte.
    Unwillkürlich ließ er den Sack fallen und hörte den dumpfen Aufprall hinter sich, dann kroch das Kaninchen hervor und hoppelte zur Tür hinaus. Er musste dem Mädchen helfen. Nicolaus sah ihn für einen Sekundenbruchteil an, und Matt erstarrte, seine Muskeln hilflos verkrampft durch die Macht, die ihn bannte.
    »H allo, mein Junge«, begrüßte Nicolaus ihn. Sein wahnsinniges Lächeln blitzte auf. »B ist du gekommen, um mitzufeiern? Deine Freundin und ich haben auf dich gewartet.«
    Matt folgte Nicolaus’ Blick zu Chloe, die in einer Ecke kauerte– so weit wie möglich entfernt von Nicolaus und dem Mädchen–, die Knie an die Brust hochgezogen. Auf ihrem Hals prangte eine Bisswunde, als hätte der Uralte bereits auch von ihr getrunken, und sie war außerordentlich blass. Sie braucht Blut, dachte Matt, als könnte er ihr einfach das Kaninchen reichen, das er vor einer Sekunde noch im Sack gehabt hatte. Chloe war sichtlich verängstigt, aber ihre Miene zeigte noch etwas anderes: Hunger. Matt drehte sich der Magen um .
    »A lso, wo waren wir stehen geblieben?«, wandte sich Nicolaus an Chloe. »A h, ja. Wenn du es einfach rauslässt, wird alles ganz leicht sein.« Seine Stimme war sanft und beruhigend. »E rzähl mir alles. Erzähl mir, welches Geheimnis diese Menschen verbergen. Wie haben sie Elena vor mir beschützt? Wenn du es mir erzählst, darfst du dich mir anschließen. Du wirst nicht mehr allein sein. Und du brauchst keine Angst mehr zu haben oder Schuldgefühle oder irgend so etwas.« Als er das Wort Menschen aussprach, hatte sich sein Gesicht vor Verachtung verzerrt. Jetzt fuhr er mit tieferer Stimme fort: »K oste dieses Mädchen. Du kannst sie haben. Ich weiß, du riechst die schwere Süße ihres Blutes. Das hier ist doch kein Leben für dich, versteckt, beschämt, Ungeziefer als einzige Nahrung. Komm zu mir, Chloe.« Der letzte Satz war ein Befehl.
    Chloe ließ langsam die Arme sinken und stand auf. Ihr Blick fixierte Nicolaus und das Mädchen, das jetzt leise in seinen Armen schluchzte. An der Regung in Chloes Kiefer konnte Matt sehen, dass ihre Eckzähne ausgefahren waren. Nicolaus winkte sie zu sich und Chloe machte einen zittrigen Schritt

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