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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Hongkong ausgeliefert werden, Exzellenz. Jetzt muß nur noch, damit ich wirklich alles erreicht habe, Glessing umgehend nach England zurückversetzt werden. Ich glaube, daß Mary nur den Kopf etwas verloren hat. Schade, daß man sie nicht ein Jahr lang seinem Einfluß entziehen kann, damit sie sich völlig darüber klar wird, was sie tut…«
    Longstaff machte sich im stillen lustig über den so offenkundigen Versuch des jungen Mannes, möglichst diplomatisch zu erscheinen. Er strich sich übers Haar, öffnete die Kajütentür und begab sich ins Kartenhaus. Dort stöberte er in den Papieren in seinem Stahlschrank umher und suchte das Schreiben hervor, das Horatio vor Wochen für ihn übersetzt hatte. »Wird nicht mehr gebraucht«, sagte er laut. Er zerriß das Papier, warf die Fetzen aus einem Fenster ins Meer und blickte ihnen nach, wie sie davontrieben.
    Vielleicht sollte man Glessing wirklich nach Hause schicken. Das Mädchen ist noch nicht mündig, und Horatio befindet sich in einer sehr schwierigen Lage. Na ja, das mußte überschlafen werden. Wenn erst einmal das Saatgut unterwegs nach Indien war.
    Er sah Struans Kutter nahen und entdeckte den Tai-Pan, der niedergeschlagen in der Mitte des Bootes saß. Sein Ernst erinnerte Longstaff an die Malaria. Was, zum Teufel, sollen wir in dieser Sache tun? Könnte uns wahrhaftig noch alle unsere Pläne, die wir mit Hongkong haben, durchkreuzen!
    Struan blickte zu den Heckfenstern der Kajüte hinaus und wartete geduldig darauf, daß Longstaff mit seinen Ausführungen zu einem Ende käme.
    »Wahrhaftig, Dirk, man hatte fast den Eindruck, als habe Tsching-so gewußt, daß wir sechs Millionen Taels verlangen würden. Das Lösegeld hat sofort zur Verfügung gestanden. Außerdem hat er sich wegen der Plünderung der Niederlassung wiederholt entschuldigt. Er behauptet, es seien diese verdammten Anarchisten, die Tongs, gewesen. Er hat eine gründliche Untersuchung angeordnet und hofft, diese Leute ein für allemal vernichten zu können. Wie es scheint, ist einer ihrer Führer in seine Hände gefallen. Aber wenn er aus diesem Mann nichts herauspreßt, wird keiner es schaffen. Er hat mir versprochen, mir sofort die Namen der hiesigen Tongs mitzuteilen.«
    Struan wandte sich vom Fenster ab und ließ sich in einen tiefen Ledersessel sinken. »Das ist sehr erfreulich, Will. Ich muß schon sagen, das haben Sie ausgezeichnet gemacht. Ganz ausgezeichnet.«
    Longstaff war sehr zufrieden mit sich selber. »Ich gebe zu, alles lief genau wie geplant. Ach, bevor ich es vergesse! Diese Information, die Sie uns Wu Kwok betreffend gaben. Mir wäre es ja lieber gewesen, Sie hätten die Flottille geführt. Aber da war mit dem Admiral nicht zu reden. Er hat die Sache selber in die Hand genommen.«
    »Das ist sein gutes Recht. Hoffen wir nur, daß er heute nacht ganze Arbeit leistet. Ich werde sehr viel ruhiger schlafen, wenn dieser Teufel auf dem Boden des Meeres liegt.«
    »Ganz richtig.«
    »Jetzt bleibt Ihnen nichts anderes mehr zu tun, als Hongkong zu retten, Will. Nur Sie können es schaffen«, sagte Struan und setzte seine ganze Hoffnung darauf, es könne ihm noch einmal gelingen, Longstaff dazu zu bringen, den Plan zu verwirklichen, der, wie er sich zurechtgelegt hatte, ihrer aller Rettung bedeuten würde. »Ich halte es für ratsam, daß Sie die sofortige Räumung von Happy Valley anordnen.«
    »So wahr mir Gott helfe, Dirk«, rief Longstaff, »das ist ja gleichbedeutend damit, ganz Hongkong aufzugeben!«
    »In Queen's Town herrscht die Malaria. Zumindest in Happy Valley. Also muß es geräumt werden.«
    Mit unsicheren Fingern nahm sich Longstaff eine Prise. »Ich kann die Räumung nicht anordnen. Dadurch würde ich die Verantwortung für alle daraus entstehenden Verluste auf mich laden.«
    »Allerdings. Sie brauchen bloß zu beschließen, die sechs Millionen Taels dazu zu verwenden und jeden einzelnen zu entschädigen.«
    »Du lieber Gott, das kann ich doch nicht tun!« stieß Longstaff aus. »Dieses Silber gehört der Krone. Nur die Krone – die Krone ganz allein – kann entscheiden, was damit zu geschehen hat!«
    »Sie sind auch zu der Entscheidung gelangt, daß Hongkong zu kostbar ist, um aufs Spiel gesetzt zu werden. Sie wissen auch, daß eine rasche Entscheidung notwendig ist. Das ist eine Tat, die eines Gouverneurs würdig ist.«
    »Das kann ich ganz und gar nicht, Dirk. Kommt nicht in Frage. Unmöglich!«
    Struan trat an die Kredenz und schenkte zwei Gläser Sherry ein. »Ihre

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