Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
heute früh das Haus verließ. Wenn du nicht schon gleich zu Anfang gesagt hättest, es sei eine gute Nachricht, wäre ich wirklich gestorben.«
    »Heja, meine Kleine!« Struan war wach, von May-mays Händeklatschen geweckt.
    Yin-hsi und Ah Sam erhoben sich hastig und verneigten sich.
    »Ich mich phantastisch besser fühlen, Tai-Pan«, sagte May-may.
    »Du siehst auch phantastisch besser aus.«
    »Du brauchst Essen, Tai-Pan«, erklärte May-may. »Du hast wahrscheinlich den ganzen Tag nicht gegessen.«
    »Ich danke dir, meine Kleine, aber ich bin nicht hungrig. Ich werde später drüben im Kontorhaus etwas essen.« Struan stand auf und streckte sich.
    »Bitte, hier essen«, bettelte May-may. »Heute nacht hier bleiben, bitte. Ich zwar nicht wollen … aber bitte bleiben. Das würde mich sehr glücklich machen.«
    »Natürlich, meine Kleine«, sagte Struan. »Du mußt auch noch die Cinchona während der nächsten vier Tage trinken. Dreimal am Tag.«
    »Aber, Tai-Pan, ich mich sehr angenehm gut fühlen. Bitte, nicht mehr.«
    »Dreimal am Tag, May-may. Während der nächsten vier Tage.«
    »Gottes Blut, es schmecken wie Vogelmist vermischt mit Essig und Schlangengalle.«
    Ein mit Gerichten beladener Tisch wurde ins Schlafzimmer getragen. Yin-hsi legte ihnen auf und ließ sie dann allein. May-may stocherte wählerisch in ein paar knusprig gebratenen Garnelen herum. »Was du heute getan haben?« fragte sie.
    »Nichts von Bedeutung. Aber ein Problem hat sich von selbst erledigt. Gorth ist tot.«
    »Was? Wie denn?« fragte May-may und zeigte sich angemessen überrascht und entsetzt, während er ihr das Neueste erzählte. »Du zwar sehr tüchtig, Tai-Pan, aber dein Joss ist phantastisch gut.«
    Struan schob den Teller weg, unterdrückte ein Gähnen und dachte über den Joss nach. »Ach ja«, sagte er.
    »Wird Brock schrecklich zornig sein?«
    »Gorths Tod ist nicht meine Schuld. Und selbst wenn es so wäre, er hatte ihn verdient. In gewisser Weise tut es mir leid, daß er so umgekommen ist.« Gorths Tod und Tess' Entführung werden Brock alle Beherrschung verlieren lassen. Ich sollte lieber eine Pistole oder ein Messer stets bei der Hand haben. Wird er mir bei der Nacht wie ein Mörder auflauern? Oder wird er offen gegen mich vorgehen? Darüber werde ich mir morgen den Kopf zerbrechen. »Culum müßte bald wieder zurück sein.«
    »Warum du nicht zu Bett gehen? Du sehr müde aussehen. Wenn Lo Tschum mit Nachricht kommen, Ah Sam dich wecken, heja? Ich glaube, ich selber jetzt gern etwas schlafen.«
    »Ich denke, das werde ich tun, meine Kleine.« Struan küßte sie zärtlich und hielt sie in seinen Armen. »Ach, meine Kleine, ich hatte solche Angst um dich.«
    »Danke, Tai-Pan. Geh jetzt schlafen, und morgen ich viel besser, und du auch.«
    »Ich muß nach Hongkong, meine Kleine. So schnell wie möglich. Für ein paar Tage.«
    Ihr Herz zog sich zusammen. »Wann du reisen, Tai-Pan?«
    »Morgen, wenn es dir gut geht.«
    »Willst du etwas für mich tun, Tai-Pan?«
    »Natürlich.«
    »Mich mitnehmen. Ich nicht allein hierbleiben wollen – wenn du allein dort bist.«
    »Du bist noch nicht kräftig genug zum Reisen, meine Kleine. Und ich muß weg.«
    »Aber morgen ich kräftig genug. Ich verspreche. Ich bleibe auf Schiff in Bett, und wir können wohnen auf der Resting Cloud, so wie früher. Bitte.«
    »Ich bleibe doch nur ein paar Tage weg, Kleines, und für dich wäre es besser, hier zu bleiben. Viel besser.«
    Aber May-may schmiegte sich dichter an ihn. Sie brauchte seine Nähe und seine Wärme.
    »Bitte. Werde sehr brav sein, alle Tassen trinken ohne Schimpfen und in Bett bleiben und gesund werden und essen, essen, essen und phantastisch artig sein. Ich verspreche. Bitte nicht mich allein lassen, bis ich wirklich besser.«
    »Jetzt schläfst du erst einmal, und darüber entscheiden wir dann morgen.«
    Sie küßte ihn. »Nix entscheiden darüber morgen. Wenn du weggehst, ich nicht essen und nicht die Tassen trinken, bei Gott! So!« rief sie und ahmte seine Schroffheit nach. »Deine alte Mutter wird sich gegen alles stemmen und sich nicht mehr rühren!«
    Struan hielt sie fest an sich gedrückt. Er glaubte, geradezu fühlen zu können, wie sie stärker wurde. Gott segne die Cinchona.
    »Na gut, aber morgen reisen wir noch nicht. Übermorgen bei Tagesanbruch. Wenn du kräftig genug bist. Wenn du …«
    »Oh, ich danke dir, Tai-Pan. Ich werde ganz gesund sein.«
    Er rückte ein wenig von ihr ab und betrachtete sie genau. Er wußte,

Weitere Kostenlose Bücher