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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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Schließlich berichtete er ihr in allen Einzelheiten, was in den letzten Stunden geschehen war.
    »Bist du sicher, dass der Unfall etwas mit der Hacker-Geschichte zu tun hat ?«
    »Der Mann im White Eagle hat mir gesagt, ich soll Michael Kunze anrufen, um zu erfahren, wie ernst sie es meinen«, erwiderte Ferry.
    »Und wenn das Ganze ein schlechter Witz ist?«
    »Ein Witz mit einem Toten?«
    »Hast du noch einmal angerufen ?«
    »Natürlich, ich habe es zumindest versucht, aber es hat niemand mehr abgenommen .«
    »Also gut, lass uns der Reihe nach vorgehen«, schlug Judith vor. »Zuerst brauchen wir eine Bestätigung dafür, dass der Administrator von X-SECURE wirklich überfahren wurde .«
    »Ein tödlicher Autounfall sollte sich in irgendeiner Zeitung oder in den Meldungen einer Nachrichtenagentur wieder finden, und wenn auch nur als eine Drei-Zeilen-Meldung«, dachte Ferry laut nach.
    Sie hatten sich in Judiths Büro im ersten Stock des Institutes gesetzt. Das Zimmer war voller Aktenordner, Bücher, Zeitungen und Papierstapel.
    »Gut, suchen wir nach einer Bestätigung im Internet«, sagte Judith und fuhr dabei ihren Rechner hoch.
    »Als Institut für Netzwerktechnik arbeitet ihr immer noch mit soviel Papier ?« , fragte Ferry.
    »Ich kann mich am Bildschirm nicht lange konzentrieren, ich muss die Dinge einfach schwarz auf weiß sehen. In dieser Beziehung bin ich altmodisch .«
    »Die Verbindung zum Internet steht, also versuchen wir unser Glück. Wie heißt der Mann genau ?« , wollte Judith wissen.
    »Michael Kunze, lass uns nach allen Einträgen suchen, die Michael Kunze und X-SECURE enthalten«, schlug Ferry vor.
    Judith gab die Abfrage in die Suchmaschine von Yahoo ein. Die Suchmaschine fand drei Einträge. Michael hatte vor zwei Jahren an einer Tagung über Netzwerksicherheit in München teilgenommen. Zwei der gefundenen Einträge bezogen sich auf das Teilnehmerverzeichnis dieser Veranstaltung, der dritte Eintrag verwies auf seine private Homepage.
    »Geh mal auf die Homepage«, bat Ferry.
    Kurz darauf waren sie auf der Homepage von Michael Kunze. Es war ein Foto zu sehen, auf dem ein Mann mit einer Frau und zwei kleinen Kindern abgebildet war. Ferry sah zum ersten Mal ein Bild von Michael Kunze und seiner Familie.
    »Ich wusste nicht, dass er Kinder hat«, sagte Ferry leise zu sich selbst.
    Beide sahen für einige Sekunden schweigend auf den Bildschirm.
    Ferry fand als Erster die Sprache wieder »in der Zeitung wird der Name eines Unfallopfers normalerweise nicht vollständig abgedruckt, versuchen wir es mit einer Abfrage nach M. Kunze und Autounfall «, schlug er vor.
    Die Suchmaschine fand jetzt 1.345 Einträge.
    »Kunze ist ein häufiger Name in Deutschland«, erklärte Ferry, »lass uns die Abfrage weiter einschränken, durchsuchen wir die gefundenen Dokumente zusätzlich nach dem Begriff X-SECURE .«
    Die Suchmaschine fand nur noch einen einzigen Eintrag. Eine Nachrichtenagentur hatte die Meldung unter der Rubrik Aktuelles aus dem Berliner Polizeibericht eingefügt. Judith klickte auf den Link und die Nachricht erschien auf dem Bildschirm.

     
    BNA: Tödlicher Autounfall mit Fahrerflucht
    Gestern kam es zu einem tödlichen Autounfall mit Fahrerflucht. In der Industriestraße in Berlin-Reinickendorf wurde gegen 0:30 Uhr ein 36 Jahre alter Angestellter der Firma X-SECURE vor dem Gebäude seines Arbeitgebers von einem Auto überfahren.
    M. Kunze verstarb noch am Unfallort. Der Fahrer des Unfallwagens beging Fahrerflucht, ein später vorbeikommender Autofahrer verständigte die Polizei und den Rettungsdienst, der aber nur noch den Tod des Unfallopfers feststellen konnte. Die Polizei teilt mit, dass es bisher keine Zeugen zum Umfallgeschehen gibt, und bittet alle, die den Vorfall beobachtet haben, sich unverzüglich an die nächste Polizeidienststelle zu wenden.

     
    Judith und Ferry schwiegen sich eine Zeit lang an. Irgendwie hatten beide immer noch gehofft, dass das alles ein schlechter Scherz war. Ferry fand als Erster die Sprache wieder und bat Judith darum ihren Rechner benutzen zu dürfen.
    »Ich würde gern meine Mails abrufen. Vielleicht hat er mir noch etwas mitgeteilt, bevor es passiert ist .«
    Ferry griff über das Internet auf das Intranet von GermanNet zu, um an seine Mails zu gelangen. Kurz nachdem er seinen User Namen und sein Passwort eingegeben hatte, erschien ein neues Fenster auf dem Bildschirm, und der Rechner gab ein lautes Sirenengeheul von sich.
    »Was habe ich falsch gemacht

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