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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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gefragt, wie sie das mit dem Timing gemacht haben. Es sah fast so aus, als ob sie Zugang zu internen Informationen von uns hatten. Sie haben uns genau das angeboten, was wir suchten – und zwar zu dem Zeitpunkt, als wir anfingen danach zu suchen. Heute sind die beiden Gesellschaften zusammen mit etwa 40% an GermanNet beteiligt. Ich habe nie wirklich herausbekommen, wer hinter diesen Gesellschaften steckt. Es müssen aber sehr risikofreudige und kapitalstarke Leute sein, verschachtelte Unternehmen und Aktiengesellschaften, die dann wieder irgendwelchen anderen Gesellschaften gehören, diese wiederum gehören noch anderen und immer so weiter. Ich habe den Versuch aufgegeben zu erfahren, wer letztendlich dahintersteckt .
    Bis heute war ich auch der Meinung, dass die Gesellschaften nur an Geld und Rendite interessiert sind. Auf jeden Fall haben unsere Hacker-Freunde wohl Einfluss auf diese Gesellschaften. Und das beweist ein Mal mehr, dass wir uns mit einem verflucht starken Gegner angelegt haben .«
    »Mir wächst das alles über den Kopf, Ferry, und ich habe Angst«, sagte Judith. »Lass uns noch mal zusammenfassen: Mittwochnacht hast du eine E-Mail bekommen, die dich darüber informierte, dass es einen Hacker-Angriff gab. Heute ist Montag und wir haben inzwischen einen Toten, mein Institut ist abgebrannt, du bist deinen Job los, wir müssen unter falschen Namen reisen und wahrscheinlich gibt es jemanden, der mindestens eine halbe Milliarde Euro und jetzt auch deinen Aufsichtsrat kontrollieren kann. Und dieser Unbekannte ist jetzt wahrscheinlich auch noch hinter uns beiden her. Was kommt als Nächstes, Ferry ?«
    »Ich fühle mich genauso ausgeliefert wie du. Lass uns ins Restaurant gehen und hoffen, dass Frank Ossowski sich entschieden hat, sich mit uns zu unterhalten .«
    »Gehen wir also essen«, Judith seufzte. »Ich habe noch nicht einmal die Donuts verdaut. Neben der Gefahr durch die Unbekannten sehe ich zusätzlich auch noch die Gefahr der Verfettung am Horizont aufsteigen .«
    Ferry sah zu, wie Judith ihre Schuhe anzog. Ihr T-Shirt war hochgerutscht und er konnte, auch bei ausführlicher Betrachtung ihrer Figur, nicht den geringsten Hinweis auf eine drohende Verfettung feststellen.
    »Wenn du mit Spannen fertig bist, könnte der Herr dann vielleicht auch seine Schuhe anziehen, damit wir gehen können ?« Ferry fragte sich, warum sie ihn immer wieder durchschauen musste.

     
    Sie waren vor der verabredeten Zeit im Restaurant und bestellten ein Fünf-Gang-Menü. Auf diese Weise waren sie wenigstens beschäftigt, während sie darauf warteten, dass Frank kommt – wenn er kam.
    »Was wirst du später tun, ich meine, wenn wir hiermit fertig sind ?« , fragte Judith.
    »Ich weiß es nicht. Mein Leben bestand bisher nur aus GermanNet . Ich habe dir doch schon erzählt, dass ich damit in letzter Zeit nicht mehr besonders zufrieden war, aber auch nicht wusste, wie ich es verändern kann. Und jetzt bin ich die Firma auf einmal los. Ich habe bisher nie ernsthaft darüber nachgedacht, was ich ohne sie tun könnte .«
    »Du hast immer noch deine Millionen ?«
    »Ja, die Aktien sind immer noch meine und auch die Millionen, außer sie lassen GermanNet Pleite gehen. Wenn Rolf lange in der Position des CEO ist, könnte allerdings genau das passieren. Sobald wir wissen, wer hinter all dem steckt, werde ich anfangen darüber nachzudenken, meinen Aktienanteil zu verkaufen .«
    »Du bist Anfang dreißig und reich. Keine schlechte Ausgangsposition für einen Neuanfang.«
    »Richtig. Ich habe nur ein kleines Problem. Irgendwer mit viel Geld und Macht ist hinter mir her. Oder genauer gesagt, da ich dich da mit reingezogen habe, ist er hinter uns her .«
    »Wenn wir aufhören würden herumzufragen und nachzuforschen, meinst du, die würden uns dann in Ruhe lassen ?«
    »Ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Sie haben bisher viele Mühen auf sich genommen, um etwas zu verstecken. Dafür haben sie sogar einen Menschen umgebracht. Es gibt irgendetwas, auf das wir gestoßen sind, was denen verdammt wichtig ist. Und sie wollen offensichtlich mit allen Mitteln verhindern, dass es bekannt wird. Sie werden sich jetzt nicht einfach mit einem Rückzug unsererseits zufrieden geben .«

     
    Als sie beim dritten Gang angekommen waren, stand plötzlich Frank Ossowski vor ihnen.
    »Ich bin mir sicher, dass es ein Fehler ist, mit euch zu reden, aber ich bin trotzdem gekommen«, stellte Frank zur Begrüßung fest.
    Er setzte sich zu ihnen, aber

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