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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Tag früher gekommen und die Angeltour ein Erfolg gewesen war, doch er bemerkte auch ihre Erleichterung und wusste, dass etwas schief gelaufen war, obgleich sie von der wunderbaren Überraschung berichtete.
    Er hätte da sein sollen. William war wütend auf sich, da er Myles’ Einstellung zu seiner Ehe kannte. Harriet war noch immer ahnungslos, und dies wegen all der guten Wünsche, die er erfunden hatte. Was wohl geschehen war?
    »Eine spontane Willkommensparty!«, sagte sie. »Das ist eine gute Idee. Wer kommt sonst noch?«
    »Nur ein paar Freunde von Myles, vielleicht auch Mädchen, dazu Leo und seine Frau. Jeder, der mitfeiern möchte. Später organisieren wir dann ein richtiges Willkommensfest mit allem Drum und Dran. Einverstanden?«
    »Ja, das wäre herrlich.«
    Ihre Stimme klang begeistert, doch ihre Augen sprachen eine andere Sprache.
    Während sie sich umzog, marschierte er mit Tom Ling in den Hof und holte die Geschichte stückweise aus ihm heraus. Myles hatte kaum ein Wort mit der Missy geredet und war auch nicht zu den Mahlzeiten erschienen. Der Junge hatte sie geschnitten, dachte William, und das musste sofort aufhören. Tom Ling krümmte sich, als ihm einfiel, dass die beiden doch einmal miteinander »gesprochen« hatten.
    »Was haben sie gesagt?«
    »Zu schnell. Viel zu schnell reden. Missy schreien. Dann er gehen.«
    William lächelte. Gut gemacht. Aber er musste beide zur Ordnung rufen. Sie gehörten zu einer Familie und mussten miteinander zurechtkommen.
    Zu dumm, dass Lucy Hamilton nicht rechtzeitig in der Stadt angekommen war, um Myles willkommen zu heißen. Sie würde entsetzlich enttäuscht sein. Andererseits würde sie mit Freude hören, dass Myles gleich an seinem ersten Tag zu Hause ihr Haus in Darwin aufgesucht hatte; das wäre wenigstens ein kleiner Trost.
    William war erleichtert zu hören, dass Zack sich von der Speerwunde erholt hatte. Um Sibell machte er sich mehr Sorgen. Sie hatte ihm geschrieben, um ihm für sein Paket mit Zaumzeug zu danken, das bitter benötigt wurde und schwer zu bekommen war, aber in dem Brief hatte sie auch erwähnt, dass sie das Leben auf der Station inzwischen zu belastend fand und fort wollte, je eher, desto besser. Sie wollte nach Perth ziehen. Das hatte ihn sehr beunruhigt, zumal der Ton ihres Briefes etwas so Endgültiges hatte. William hatte ihr sofort zurückgeschrieben und sie gefragt, was wirklich hinter ihren Plänen steckte. Man ließ eine Station im Outback doch nicht so mir nichts, dir nichts hinter sich. Wollten sie verkaufen? Verpachten? Er konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass Zack Black Wattle verlassen würde.
    Aber er hatte nichts mehr von ihr gehört. Allmählich dachte er, dass es Zeit wurde, die Hamiltons hier in der Stadt zu sehen.

13. Kapitel
    D ie Nachricht, dass Myles Oatley wieder zu Hause war und sein Vater eine Party im
Victoria
steigen ließ, verbreitete sich rasch. Freunde, Bekannte und auch völlig Fremde fanden sich im Hotel ein. Manche brachten sogar Geschenke mit, die sie auf die Schnelle besorgt hatten, um diesen großen Augenblick gebührend zu würdigen.
    Die Bar war voll und Mrs. Ryan mit ihrem Latein am Ende, da immer mehr Männer ins Hotel drängten, begleitet von ihren Frauen und Töchtern. Vor allem Töchtern, denn Myles galt als der begehrenswerteste Junggeselle weit und breit. Als all diese Leute in den Speisesaal strömten, wandte sie sich flehend an William.
    »Sind das alles Ihre Gäste?«
    »Sieht so aus«, meinte er lachend.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich ein Büfett vorbereite, von dem sich alle selbst bedienen können? Mehr kann ich leider nicht tun.«
    »Kein Problem. Es tut mir Leid, wenn ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereite.«
    »Solange Sie zahlen, ist mir nichts unangenehm!« Sie wandte sich an Harriet. »Darf ich Ihnen sagen, dass Sie heute Abend ganz bezaubernd aussehen, Mrs. Oatley? Ein herrliches Kleid. Kommen Sie bitte, ich habe einen Tisch für die Familie reserviert.«
    Harriet bedankte sich. Sie war erstaunt und erleichtert, dass so viele Leute gekommen waren, denn sie hatte ein Essen im kleinen Kreis mit dem ihr feindselig gesonnenen Myles gefürchtet.
    Christy tauchte neben ihnen auf. »Ich bin etwas verwirrt. Eigentlich wollte ich heute Abend hier essen, aber es sieht ganz nach einer privaten Feier aus.«
    Harriet schaute William an, der bester Stimmung war.
    »War es auch«, gab er Christy zur Antwort. »Aber sie scheint ein wenig aus den Fugen zu geraten. Sie sind

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