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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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wohl von Union Trust abgeholt werden. Aber dann bin ich ... selbst gefahren.«
    »Sie sind selbst gefahren? Hierher? Alleine?«
    »Ihr könnt mich ruhig duzen. Mein Auto steht am Weg. Weiter unten.« Sie wies mit dem Arm hinter sich in die Dunkelheit. »Es fährt nicht mehr, glaube ich.«
    Justus räusperte sich und sah Bob an. Möglicherweise hatte sein Freund die Erklärung für den Zustand der Frau gefunden: Was sie sagte, klang tatsächlich so, als wäre sie ein weiteres Opfer dieser mysteriösen Vorfälle in den Bergen.
    »Wir fahren zu ihrem Auto und sehen nach«, entschied Justus.
    »Wir müssen laufen, Just«, sagte Bob und lachte bitter. »Meinen Wagen bekommen wir so schnell nicht frei. Aber ich will es gerne versuchen.« Er setzte sich hinter das Steuer und legte den Rückwärtsgang ein. Die Reifen drehten durch, der VW zitterte, bewegte sich jedoch nicht von der Stelle. »Schiebt mal!«, rief Bob.
    Justus und Peter stemmten sich mit voller Kraft von vorne gegen die Kofferraumhaube, doch es war nichts zu machen.
    Enttäuscht schaltete Bob den Motor aus. »Da muss uns jemand rausziehen«, sagte er zu Justus, der sich aufrichtete und die Hände an den Hosen sauber rieb.
    Bob stieg aus und klappte den Sitz vor, um die zwei Rucksäcke von der Rückbank zu ziehen, in die sie ihre Ausrüstung eingepackt hatten. Da sich Debby mittlerweile unter Peters Arm eingehakt hatte, schulterten Bob und Justus die Rucksäcke.
    »Wie weit müssen wir denn gehen?«, wollte Bob wissen.
    Ohne sich umzudrehen rief Debby: »Nicht weit.«
    Justus und Bob ließen sich ein Stück zurückfallen. So konnten sie ungestört ein paar Worte wechseln.
    »Du vermutest also, dass sie ein Opfer ist?«, fragte Justus leise. »Wie Mrs Sullivan und wie Mr Taylor?«
    »Klar doch!«, flüsterte Bob. »Die Anzeichen stimmen. Vollmond, die Gegend hier, das Kopfweh, dieser merkwürdige Eindruck, den die Frau hinterlässt. Sie scheint nicht ganz beieinander zu sein, aber Fetzen ihrer Erinnerung tauchen auf.«
    »Wenn du Recht hast, dann sind wir ganz nahe an dem Geheimnis dran! Der Zauber wirkt auch heute Nacht!«
    »Es ist ja schon fast beruhigend, dass du das auch so siehst, Erster. Irgendetwas lauert hier. Ich denke ehrlich gesagt an nichts anderes als daran, hier möglichst schnell zu verschwinden. Vielleicht ist ja wenigstens Debbys Wagen noch in Schuss«, gab Bob die Hoffnung nicht auf. »Dann fahren wir einfach mit dem weiter und bringen Debby in die nächste Stadt.«
    »Sie kommt mir irgendwie bekannt vor, diese Frau. Wenn ich nur wüsste, wo ich sie schon mal gesehen habe.« Justus schwieg.
    Der Weg machte eine Biegung und je weiter sie liefen, desto mehr schienen sich die Bäume zur Seite zu schieben. Langsam gaben sie den Blick auf die felsigen Höhenzüge frei. Kalt und farblos zeichneten sie sich im Vollmondlicht ab. Es war so hell, dass sie fast die Taschenlampe ausschalten konnten.
    »Eine unheimliche Gegend«, flüsterte Bob.
    Da sahen sie, wie Peter abrupt stehen blieb. Sie hörten seinen Schrei.

Unter dem Adlerkopf
    Justus und Bob erschraken fast zu Tode. Sofort rannten sie zu Peter. »Was ist passiert?«
    »Seht«, sagte er und zeigte in die Berge hinauf.
    Justus und Bob folgten seinem Hinweis. Der Mond beschien einen Felsen, der sich vom gezackten Bergrücken noch einmal deutlich abhob. Er glänzte silbern und kühl. Aber das war es nicht, was die drei ??? zusammenzucken ließ. Es war seine Form: unverkennbar die eines großen Adlerkopfes.
    »Der Fluch der Indianer«, murmelte Peter.
    »Was erzählst du da?«, fragte Debby dazwischen. »Da ist nichts. Geh doch weiter!« Sie schien langsam wieder zu Kräften zu kommen. »Der Felsen«, antwortete Peter ausweichend. »Er ist unheimlich.«
    »Unheimlich ist vielmehr, wo mein Auto geblieben ist«, war Debbys Antwort. »Und wie ich hier hergekommen bin. Lasst doch den blöden Felsen und kommt endlich. Wir suchen mein Auto und verschwinden von hier.«
    »Nichts lieber als das, aber wohin?«, fragte Justus in der Hoffnung, etwas mehr über Debby zu erfahren. Doch vergebens.
    »Egal wohin. Am besten in die nächste Stadt zu einem Arzt. Ich weiß ja selbst nicht, was mit mir los ist.«
    Justus versuchte es auf eine andere Weise. Er wollte endlich mehr über diese Frau erfahren. »Hast du schon mal in deinen Hosentaschen nachgeschaut?«, fragte er und trat auf sie zu. »Besitzt du noch die Autoschlüssel? Einen Ausweis? Eine Kreditkarte? Irgendetwas Persönliches?«
    Erschrocken wich sie

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