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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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»Hier ist alles heil. An einem Felsen kann es nicht gelegen haben, dass Debbys Fahrt unterbrochen wurde. Es gab keinen Zusammenstoß.« Er stand wieder auf und legte seine Hand auf das Blech der Kühlerhaube. »Ziemlich warm«, bemerkte er, »lange kann der noch nicht hier stehen.«
    »Sag ich doch«, rief Debby. »Warum glaubst du mir nicht?«
    Bob hatte sich inzwischen zu Justus gesellt. Mit einem prüfenden Blick auf Debby, die beide Detektive skeptisch beobachtete, murmelte er: »Glaubst du wirklich, dass Debby das Auto hierher gefahren hat?«
    »Vielleicht finden wir bald die Antwort«, erwiderte Justus. »Mir ist etwas aufgefallen, das uns in dieser Frage weiterhelfen könnte. Wir werden das Puzzle zusammensetzen.«
    »Solange uns keine böse Überraschung droht«, gab Bob mit einem Seitenblick in die dunkle Umgebung zu bedenken.
    »Peter passt auf«, beruhigte ihn Justus, auch wenn er zugeben musste, dass sein Freund mehr mit Debby als mit der Umgebung beschäftigt war.
    Doch gerade jetzt ließ Debby von Peter ab. Sie rieb sich ihre Handgelenke, als ob sie schmerzten, und ging seltsam ungelenk das Auto entlang. Dann wollte sie zur Tür greifen.
    »Lass das!«, rief Justus warnend aus.
    Debby sah ihn entgeistert an. »Ich werde mich doch wohl in meinen eigenen Wagen setzen dürfen!«
    Justus schüttelte den Kopf. »Nicht, bevor wir ihn auf alle Spuren hin untersucht haben. Debby, das ist in deinem Interesse. Wie sollen wir sonst hinter dein Geheimnis kommen?«
    Debby lehnte sich wieder an Peter und zog einen Schmollmund.
    Es gab noch einen zweiten Grund, warum Justus die Frau auf Distanz halten wollte. Solange er sich nicht sicher war, auf welcher Seite Debby stand, wollte er zumindest mit Bob ein paar Worte wechseln können, die sie nicht gleich mitbekam.
    Er nahm sich wieder den Wagen vor. »Als ob alles sehr überstürzt vor sich gegangen wäre. Schau, Bob, der Zündschlüssel steckt aber nicht mehr.«
    »Debby hatte keinen bei sich«, erinnerte sich Bob, »vielleicht hat sie ihn weggeworfen. Wir sollten später die Umgebung absuchen.«
    Vorsichtig, als ob ihn eine böse Überraschung erwarten könnte, öffnete Justus die Tür und beugte sich in das Auto. Der Wagen hatte dunkle Ledersitze, die nicht sehr gepflegt aussahen. Ein Blick auf den Tacho. »Hat schon ein paar Kilometer drauf, die Kiste. Peter soll nachher alles auf Fingerabdrücke hin absuchen. Warte, vor dem Beifahrersitz liegt was, merkwürdig ...« Justus nahm ein Taschentuch und griff sich den Gegenstand. »Ein Schlüssel«, sagte er verwundert. Er zog den Kopf wieder aus dem Auto und hielt seinen Fund hoch. »Debby, weißt du, warum der da drin liegt?«
    »Was? Nein, keine Ahnung.«
    »Dir gehört er nicht?«
    »Ich weiß es nicht! Du fragst einem ja Löcher in den Bauch!«
    Justus beugte sich wieder in den Wagen und sah sich weiter um. Das Auto passte einfach nicht zu Debby. Ein alter, teurer Schlitten, der deutlich auf sein Ende zuging. Debbys gepflegte Klamotten standen eindeutig im Gegensatz zu dem ganzen Schmutz hier drinnen.
    »Peter, frag Debby mal, ob sie viel Geld besitzt«, wies er Peter reichlich unverfroren an.
    Peter öffnete den Mund, doch Debby kam ihm zuvor.
    »Nein«, sagte sie. »Ich glaube nicht. Ich wüsste aber nicht, was dich das anginge!«
    Justus murmelte etwas vor sich hin. Debby war ihm gegenüber wirklich nicht hilfsbereit. Im Gegenteil: fast patzig.
    Vorsichtig stieg er in das Auto und setzte sich auf den Fahrersitz. Mit dem rechten Fuß suchte er nach dem Gaspedal. »Wie ist das denn genau vor sich gegangen, als du hier angekommen bist, Debby? Bitte versuche dich zu erinnern. Ich will dich bestimmt nicht ärgern, ich will nur die Wahrheit herausfinden.«
    Debby trat näher. »Ich ... ich weiß nur noch, dass ich plötzlich neben dem Auto war. Etwas muss passiert sein. Vermutlich bin ich rausgesprungen und losgerannt und hingefallen. Aber genau kann ich es dir nicht sagen, es ist ganz merkwürdig. Dieses Kopfweh ...«
    Justus stieg aus und winkte Debby zu sich. »Komm her!«
    Überrascht ging sie zu Justus.
    »Setz dich rein, bitte.«
    »Was?«
    »Ja, du hast richtig gehört. Setz dich bitte auf den Fahrersitz.«
    »Ich denke, ich darf nicht?«
    »Doch, bitte.« Justus trat einen Schritt zur Seite. Verunsichert schob sich Debby an ihm vorbei und setzte sich hinter das Steuer. »Und jetzt?«
    Auf Justus’ Gesicht erschien ein viel sagendes Grinsen. »Wie immer du hierher gekommen bist, du bist nicht selbst

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