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Talitha Running Horse

Talitha Running Horse

Titel: Talitha Running Horse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Babendererde
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lächelnd.
    Â»Woher hast du diesen Namen?«, fragte ich.
    Â»Ich habe mal gehört, wie dein Vater dich so nannte, und fand, der Name passt zu dir.« Als er sich über mich beugte, um mich zu küssen, versuchte Stormy sich zwischen uns zu drängen.
    Â»Na he, Fräulein«, meinte Neil amüsiert. »Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?«
    Ich streichelte Stormy zwischen den Augen und drückte ihr einen Kuss auf die feuchten Nüstern.
    Neil schnitt eine Grimasse. »Oder muss ich eifersüchtig sein?«
    Ich hob die Schultern, dann mussten wir lachen.
    Â»Ich bringe dich jetzt erst einmal rein«, sagte Neil, »dann kümmere ich mich um die Pferde.« Er stützte mich, und so humpelte ich in die Schule.
    Wir aßen und blieben noch so lange auf, bis das abendliche Gebet gesprochen wurde. Dann duschte ich heiß, suchte mir ein Schlafplätzchen an der Wand und rieb mein Knie wieder mir Dr. Blue Birds Salbe ein. Danach hatte ich das Gefühl, als würde der Schmerz merklich nachlassen. Trotzdem war ich froh, als ich endlich auf meiner Matte im Schlafsack lag und mein Bein lang ausstrecken konnte.
    Schon im Halbschlaf, merkte ich auf einmal, wie sich jemand dicht neben mich legte. Mein Herz schlug schneller und ich war wieder wach. Aber es war so dunkel, dass ich nicht erkennen konnte, wer es war.
    Neil Thunderhawk oder Leo Little Moon.
    Â»Wenn du deinen Schlafsack aufmachst«, sagte die Gestalt neben mir leise, »kann ich noch ein bisschen näher bei dir sein.«
    Es war Neil.
    Ich wagte kaum zu atmen, so erschrocken war ich. Zu Anfang des Rittes hatte er in jeder Nacht neben mir gelegen. Aber heute war es etwas anderes. Denn jetzt wusste ich, dass er neben mir lag, weil er mich liebte. Weil er wollte, dass ich meinen Schlafsack für ihn öffnete.
    Die Gedanken jagten kreuz und quer durch meinen Kopf. Was würde es bedeuten, wenn er noch näher bei mir war? Ich dachte daran, was sein Kuss am Morgen in mir ausgelöst hatte, und mir bangte davor, Neil zu nahe zu sein.
    Â»Hast du Angst vor mir?«, fragte er im Flüsterton.
    Nein. Angst hatte ich nicht vor Neil. Ich liebte ihn, das war das Problem. Und ich liebte ihn schon so lange. Er wohnte in meinem Herzen, in meinen Träumen. Er war ein Teil von mir.
    So leise es ging, öffnete ich den Reißverschluss an meinem Schlafsack und Neil kam zu mir. Er rückte ganz dicht an mich heran und legte seinen Arm um meine Hüfte. Voller Vorsicht vermied er, mit seinen Knien gegen mein verletztes Knie zu stoßen. Dafür war sein Gesicht so nah an meinem, dass ich die Luft einatmete, die er ausatmete. Sie roch nach Zahnpasta, aber es war nicht mehr viel Sauerstoff drin.
    Â»Was macht das Bein?«, fragte er leise.
    Â»Schon besser«, sagte ich.
    Schweigen.
    Â»Bist du müde?«
    Â»Jetzt nicht mehr«, flüsterte ich zurück.
    Neils Lippen suchten nach meinen. Ich erschrak, als plötzlich seine feuchten Haare über mein Gesicht fielen wie ein dunkler Vorhang. Sonst hatte er immer mit Zöpfen geschlafen.
    Sein Kuss war erst weich und zaghaft, dann wurde er fordernder. Ich spürte Neils suchende Zunge in meinem Mund und hörte sein leises Stöhnen. Da schob ich ihn ein Stück von mir weg. Hatte er vergessen, dass wir nicht allein waren?
    Â»Pssst!«, sagte ich.
    Â»Die schlafen alle«, sagte Neil. Seine Hand lag jetzt genau da, wo mein T-Shirt nach oben gerutscht war und ein Stück nackte Haut freigegeben hatte. Ich weiß nicht mehr, ob mein T-Shirt einfach so verrutscht war oder ob seine Hand gesucht hatte. Es musste während des Kusses passiert sein.
    Neils Hand wanderte auf meiner Hüfte weiter nach oben. Ich klemmte sie mit meinem Arm fest. Seine Hand blieb dort, bis ich schläfrig wurde und der Druck meines Armes nachließ. Dann wanderte sie weiter. Ich war nicht nur müde, ich war vollkommen erschöpft, und der Schlaf begann sich meiner zu bemächtigen, ob ich das nun wollte oder nicht.
    Ich spürte noch, wie Neils warme Hand meine Brüste streichelte. Es war ein wunderbar zärtliches Gefühl, und ich konnte und wollte mich nicht mehr dagegen wehren. Genauso wenig, wie ich mich gegen den Schlaf wehren konnte.
    Die Morgengeräusche der anderen weckten mich. Noch war es dämmrig draußen, aber die ersten waren schon dabei aufzustehen und sich um das Frühstück zu kümmern. Ich lag auf der Seite, zur Wand gedreht. Neil dicht

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