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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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wiederzusehen«, erwiderte eines der Mädchen und schob die triefnasse Kapuze zurück. Zum Vorschein kam eine fast erwachsene Frau, zudem eine äußerst hübsche mit großen blauen Augen und einem flachsblonden Zopf. Arkoniel musste sie angestarrt haben, denn ihr Lächeln geriet ins Wanken. »Ich bin Ethni. Erinnert Ihr Euch an mich?«
    »Die kleine Vogelzähmerin?« Sie war noch jung genug gewesen, um auf seinem Knie zu sitzen, als er sie zuletzt gesehen hatte.
    Ethni grinste und hob einen Flechtkäfig an, um ihm zwei braune Tauben zu zeigen. »Ihr habt mir dabei geholfen, und inzwischen habe ich ein paar neue Dinge, die ich Euch vorführen kann«, erwiderte sie stolz.
    Die würde ich gerne sehen, dachte Arkoniel und fragte sich, ob sie sich immer noch auf sein Knie setzen würde. Rasch fing er sich wieder und schob den Gedanken mit einem Anflug von Schuldgefühlen beiseite.
    Tatsache jedoch war, dass dies die erste hübsche junge Frau war, der er begegnete, seit er seiner Enthaltsamkeit mit Lhel entsagt hatte. Diese Erkenntnis und die warmen Empfindungen, die seinen Körper durchströmten, fand er ziemlich beunruhigend.
    »Und wir! Erinnert Ihr Euch auch an uns?«, meldeten sich die jüngeren Mädchen scheltend zu Wort und sahen ihn mit denselben Gesichtern an. Sogar ihre Stimmen klangen gleich.
    »Rala und Ylina!«, half ihm eine der beiden auf die Sprünge.
    Arkoniel lächelte sie an, war sich jedoch bewusst, dass Ethnis Blick immer noch auf ihm ruhte. »Und wer sind diese Burschen?«
    »Das ist Danil«, erklärte einer der Zwillinge und umarmte den dunkeläugigen Jungen.
    »Und das ist Totmus«, stellte ihre Schwester den anderen schüchternen, blassen Knaben vor.
    »Wer ist bisher sonst noch eingetroffen?«, wollte Iya wissen.
    »Kaulin und ein kleiner Junge.«
    Stirnrunzelnd zog sie den nassen Mantel enger um sich. »Das ist nach all der Zeit alles?«
    »Wie viele hast du denn herbestellt?«
    »Nur ein Dutzend, seit wir uns zuletzt gesehen haben. Es wäre nicht gut, eine größere Menge über die Straße nach Alestun strömen zu lassen. Aber ich hatte erwartet, dass mittlerweile mehr eingetroffen wären.« Einer der Jungen wimmerte. »Keine Sorge, Totmus, wir sind fast da.«
    Vom Hof scheuchten Nari und Köchin die bibbernden Kinder zum Kamin in der Küche und wickelten sie in trockene Decken.
    Später, als die Kinder allesamt auf Pritschen in der Halle gebettet waren, trugen Arkoniel und Iya ihre Weinbecher hinauf in sein Schlafgemach. Der Donner hatte sich verzogen, aber das Unwetter tobte noch immer. Bei Einbruch der Nacht wurde der Wind kalt und peitschte Hagelkörner der Größe von Haselnüssen gegen die Feste. Eine Weile nippten die Zauberer schweigend an ihrem Wein und lauschten dem Prasseln an den Läden.
    »Noch sind unsere Zauberer keine besonders beeindruckende Ansammlung, was?«, meinte Arkoniel schließlich. »Ein alter Scharlatan, ein kaum erwachsener Geistvernebler und eine Handvoll Kinder.«
    »Es kommen mehr«, versicherte ihm Iya. »Und unterschätze Eyoli nicht. Seine Fähigkeiten mögen beschränkt sein, aber in dem, was er kann, ist er gut. Ich denke, er könnte Tobin für uns in der Stadt im Auge behalten. Es wäre gewagt, aber er würde weit weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen als wir.«
    Arkoniel stützte das Kinn auf eine Hand und seufzte. »Ich vermisse Ero. Und ich vermisse es, mit dir zu reisen.«
    »Ich weiß, aber was du hier machst, ist wichtig. Und gewiss sorgt Lhel dafür, dass du dich nicht allzu einsam fühlst, oder?«, fügte sie augenzwinkernd hinzu.
    Arkoniel errötete und wusste nichts zu erwidern.
    Iya kicherte, dann deutete sie auf seine rechte Hand, als ihr der fehlende Finger auffiel. »Was ist denn da geschehen?«
    »Ein glücklicher Unfall.« Stolz hob er die Hand; dank Köchin war die Wunde sauber über den Knochen verheilt. Die neue Haut dort war noch glänzend rosig und etwas empfindlich, aber er bemerkte es kaum noch. »Ich habe wunderbare Neuigkeiten, die ich dir leichter zeigen als erklären kann.«
    Arkoniel kramte in seiner Tasche, bis er seinen Zauberstab und eine Münze fand. Er wob den Bann und schuf eine schwarze Scheibe der Größe seiner Faust, die Oberseite parallel zum Boden.
    Iya beugte sich vor und beobachtete aufmerksam, wie er die Münze gleich einem Gaukler in die Luft schnippte, auf dass sie in die Scheibe fiel. Sie verschwand darin, und die schwarze Öffnung verpuffte. Arkoniel grinste. »Sieh in deiner Tasche nach.«
    Iya griff hinein und

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