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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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und hob ihr Schwert an. »Verfolgt sie, Reiter, und gewährt keine Gnade!«
     
    Eyoli war zu schwer verwundet, um ihn zu bewegen, außerdem gab es ohnehin keinen Ort, an den sie ihn hätten bringen können, als rings um sie die beiden Armeen aufeinanderprallten. Iya wob einen Verhüllungsbann um ihn und brachte Schutzzauber an, um zu verhindern, dass er zertrampelt würde. Pfeile schwirrten durch das Blätterwerk, und Iya hörte einen Schrei, dann den dumpfen Aufprall eines Körpers auf dem Boden.
    »Iya, hierher. Rasch!«, rief Dylias.
    Eine Gruppe plenimarischer Bogenschützen kam auf die Bäume zugerannt. Iya, Saruel und Dylias fassten sich an den Händen und begannen mit einem Sprechgesang. Macht durchströmte sie, dann richteten sie alle eine Hand auf den Feind. Grelle Blitze entluden sich aus den Fingerspitzen der Zauberer, und zwanzig Männer fielen, starben auf der Stelle. Die wenigen, die überlebten, machten kehrt und flüchteten.
    »Lauft nur, ihr Hunde! Für Skala!«, brüllte Dylias und schüttelte ihnen die Faust hinterher.
    Die Schlacht wogte den ganzen Vormittag über die Ebene vor und zurück, und die Zauberer bemannten den Hain wie eine Festung. Als der Rest ihrer nutzbaren Magie verbraucht war, erklommen sie die Bäume und versteckten sich zwischen den Wipfeln.
    Die beiden Seiten schienen einander zahlenmäßig ebenbürtig, und die Plenimarer erwiesen sich als bedrohlicher Gegner. Drei Mal sah Iya, wie Tobins Banner fiel, und drei Mal wurde es wieder aufgerichtet. Zu Hilflosigkeit verdammt, konnte Iya das Geschehen nur beobachten, den rauen Stamm umklammern und beten, der Lichtträger würde so viel Schmerz und Opfer nicht hier, in Sichtweite der Stadt, vergebens sein lassen.
    Wie zur Antwort auf ihr Flehen tauchte aus dem Norden eine mächtige Heerschar von Reitern auf, als die Sonne ihren Höchststand erreichte.
    »Das ist Colath!«, rief jemand.
    »Mindestens tausend Mann!«, brüllte jemand anders, und vereinzelter Jubel entfachte.
    Die Streitkraft aus Colath prallte in die linke Flanke der Plenimarer; die feindliche Linie bröckelte, dann zerbrach sie. Tobins Reiterei fiel wie ein Rudel Wölfe über sie her. Die Standarten der Plenimarer fielen, und was folgte, glich einem blanken Gemetzel.
     
    Die wenigen Überlebenden retteten sich in wilder Flucht zur Stadt zurück. Tobin führte ihre Armee geradewegs zur Nordmauer.
    Die plenimarischen Verteidiger waren bereit für die anrückenden Truppen. Sie hatten Pfähle auf der Straße errichtet und die durchbrochenen Tore befestigt. Bogenschützen hinter der Pfahlreihe und entlang der Mauern entfesselten einen Pfeilhagel auf die Skalaner, als diese angriffen.
    Einen Augenblick lang fürchtete Ki, Tobin würde mitten in die feindliche Linie hineinpreschen; sie erinnerte an einen Dämon, wild und blutverschmiert. Doch letztlich zügelte sie das Pferd.
    Ohne auf die rings um sie schwirrenden Pfeile zu achten, saß sie auf dem Pferd und betrachtete das Tor vor ihnen. Ki und Luchs ritten herbei, um sie zu schützen. Hinter ihnen brüllte und fluchte Tharin.
    »Komm!«, rief Ki aus und wehrte zwei Schäfte mit seinem Schild ab.
    Tobin warf einen letzten Blick auf das Tor, dann wendete sie das Pferd, zückte das Schwert und ritt außer Reichweite der Bogenschützen zurück.
    »Von Sakor berührt!«, zischte Ki zwischen den Zähnen hindurch, als er ihr folgte.
    Sie zogen sich etwa eine Viertelmeile zurück, ehe sie innehielten, um sich neu zu formieren. Als sich Tobin gerade mit Fürst Kyman und Tharin beratschlagte, kamen ein grauer Ritter und dessen Begleitgarde herbei und riefen nach Tobin. Ki erkannte Jorvai und seine ältesten Söhne, bezweifelte jedoch, dass sie ihrerseits ihn erkennen würden. Als sie ihn zuletzt gesehen hatten, war er noch ein dürrer Schweinehirte auf Jorvais Land gewesen.
    Jorvai glich demselben stämmigen, alten Krieger, den Ki im Gedächtnis hatte. Er erkannte Tobin an ihrem Wappenrock, stieg ab und kniete sich hin, um ihr sein Schwert darzureichen. »Mein Prinz! Nimmt der Spross Atyions die Hilfe Colaths an?«
    »Ja. Erhebt Euch, und habt Atyions Dank«, erwiderte sie.
    Jorvai aber verweilte auf den Knien und schaute unter zottigen, grauen Brauen hervor zu ihr auf. »Ist dies der Sohn des Rhius, vor dem ich mich verneige?«
    Tobin zog sich den Helm vom Kopf. »Ich bin die Tochter der Ariani und des Rhius.«
    Arkoniel und die Illior-Priesterin, die sie aus Atyion herbegleitet hatte, traten hervor und gesellten sich zu der

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