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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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hinüber!« Abermals deutete sie auf die verheerte Stadt. »Auch wenn ihr ihn verflucht, der Prinz kämpft für Skala. Wir kämpfen für Ero, nicht gegen Korin! « Sie legte erschöpft eine Pause ein und fuhr dann fort: »Lasst uns unser Land retten. Den Rest klären wir danach. Für Ero und Skala!«
     
    Arkoniel seufzte erleichtert auf, als die Menge den Ruf aufgriff, aber Iya runzelte die Stirn. »Ist ihr nicht klar, dass er seinem Anspruch nicht einfach entsagen wird?«
    »Vermutlich nicht, und selbst wenn doch, hat sie das Richtige gesagt«, erwiderte er. »Nicht jeder Fürst wird sich so einfach auf ihre Seite stellen wie Kyman oder Jorvai. Es sind zu viele von Solaris Schlag übrig, und in den Augen etlicher anderer besitzt Korin einen rechtmäßigen Anspruch. Tobin darf nicht gleich zu Beginn als Verwandtschaftsmörderin oder Abtrünnige bekannt werden. Was immer später geschehen wird, ich vermute, diese ihre Ansprache hat soeben den Grundstein für ihre Legende gelegt.«
    »Da bin ich nicht so sicher.«
    »Vertrau dem Lichtträger, Iya. Der Umstand, dass sie die Schlacht in einem Stück überstanden hat, ist ein gutes Zeichen. Und der, dass wir beide noch hier bei ihr stehen, auch.«
    Abermals umarmte er sie. »Beim Licht, ich bin so froh, dich zu sehen. Als Eyoli mir neulich die Botschaft über den Angriff geschickt hat … Na ja, das klang ziemlich schlimm.«
    »Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dich so bald wiederzusehen! Hast du fliegen gelernt?«, fragte sie. »Und was ist mit deinem Handgelenk geschehen? Wurdest du im Kampf verletzt?«
    Er lachte. »Nein, aus dem habe ich mich herausgehalten. Aber ich habe den Zauber genutzt, den ich dir gezeigt habe. Erinnerst du dich an den, bei dem ich meinen Finger verloren habe?«
    Missbilligend zog Iya eine Augenbraue hoch. »Die Ortswechselmagie? Beim Licht, du hast sie an dir selbst verwendet?«
    »Ich habe einige Verbesserungen daran vorgenommen, seit wir zuletzt miteinander gesprochen haben. Es war die einzige Möglichkeit, um rechtzeitig hier zu sein.« Er hob sein gebrochenes Handgelenk an. »Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich den Zauber schon zur allgemeinen Anwendung empfehle, aber stell dir nur vor, Iya – hundert Meilen binnen eines Lidschlags!«
    Iya schüttelte den Kopf. »Ich wusste, du würdest ein großer Zauberer, mein lieber Junge. Ich hatte bloß keine Ahnung, wie rasch du es werden würdest. Ich bin so stolz auf dich …« Plötzlich verstummte sie mit erschrockener Miene. »Wo ist er? Du hast ihn doch nicht bereits aus deinem Besitz gegeben, oder?«
    Arkoniel zog seinen Mantel zurück und zeigte ihr den abgewetzten, alten Lederbeutel an seinem Gürtel. »Hier ist er.«
    »Und dort sind sie mit ihren Totenbeschwörern«, murmelte Iya und blickte mit gerunzelter Stirn in Richtung Ero. »Halt dich von ihnen fern. Bleib zurück, wenn es sein muss, oder wirf den Beutel durch eines deiner schwarzen Löcher, aber lass nicht zu, dass man ihn dir abnimmt.«
    »Darüber habe ich nachgedacht, nachdem ich hier eingetroffen war«, sagte er. »Ich könnte ihn zurückschicken. Wythnir ist immer noch …«
    »Nein. Erinnere dich daran, was Ranai gesagt hat. Nur ein Hüter darf ihn tragen, und das ist dieses Kind nicht. Sollte der schlimmste Fall eintreten und ich noch leben, dann schickst du ihn zu mir.«
    »Und wenn du bereits … weg bist?«
    »Tja, ich denke, wir sollten nach anderen Nachfolgern Ausschau halten.« Sie seufzte. »Was der Beutel mit all dem hier zu tun hat, weiß ich nicht, aber zumindest haben wir es so weit geschafft. Ich habe Tobins Offenbarung in jener Nacht in Ero gesehen, Arkoniel. Die anderen auch. Es muss in dem Augenblick gewesen sein, als die Bindung aufgehoben wurde. Ich habe ihr Antlitz so deutlich vor mir gesehen wie jetzt das deine. Du und Lhel auch?«
    »Ich schon, was Lhel angeht, weiß ich es nicht. Ich habe sie seit Mitte des Winters nicht mehr gesehen. Sie ist einfach … verschwunden. Als ich gestern in der Feste war, hatte ich keine Zeit, um ausgiebig nach ihr zu suchen, aber Nari war ihr nicht mehr begegnet, seit wir in die Berge aufgebrochen waren.«
    »Du machst dir Sorgen um sie.«
    Arkoniel nickte. »Sie ist mitten im Winter von dannen gezogen und hat fast nichts mitgenommen. Wenn sie nicht zur Feste oder in ihr Eichenheim zurückgekehrt ist … Nun, vermutlich hat sie es dann überhaupt nicht geschafft. Sie konnte sonst nirgendwohin, außer zu ihrem Volk, und ich glaube nicht, dass sie dorthin gegangen

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