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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Angelegenheit zu schlichten.«
    »Ich fürchte, dem ist so«, erwiderte der Priester.
    »Das haben wir dir von Anfang an gesagt«, meldete sich Ki zu Wort. »Jetzt hast du es auch noch von einem Gott gehört.«
    »Anscheinend habe ich keine andere Wahl«, murmelte Tamír.
    »Das war nicht alles, was das Orakel Euch gezeigt hat«, stellte der Priester fest. »Etwas anderes beunruhigt Euch.«
    Sie erschauderte wie in der Höhle. Ki trat näher und ergriff ihre Hand. Sie hielt sie so fest, dass es schmerzte. »Mein Bruder … Ich habe ihn dort unten gesehen, aber nicht … nicht wie sonst. Er hat immer wie ich ausgesehen, zumindest so, wie ich als Junge war. Jetzt ist er ein junger Mann, wie ich es hätte sein sollen.« Tamír stieß ein kurzes, freudloses Lachen aus. »Er hat sogar schon den Ansatz eines Bartes. Aber diesmal …« Sie zitterte. Ki wollte die Arme um sie legen, wagte jedoch nicht, sie zu unterbrechen.
    »Es war, als ob … als ob sein erwachsener Körper ein Leichnam wäre. Ich konnte ihn spüren. Es war wie echt.«
    Ki wurde kalt; er sah sich beunruhigt um und fragte sich, ob Bruder in einem Tempel erscheinen könnte.
    »Und ich sah auch, wie er mich aus dem Loch verfolgt hat. An der Stelle wurde ich ohnmächtig«, flüsterte sie verlegen. »Bitte, Ehrwürdiger, ich muss es verstehen. Alles, was sie mir gezeigt hat, schien mit Bruder und damit vermischt zu sein, dass er und ich Skala sind, was immer das bedeuten mag.«
    »Ich weiß es nicht, Majestät; ich weiß nur, dass die Verbindung zwischen Euch und ihm noch nicht durchtrennt wurde. Verdrängt das nach Möglichkeit und wendet die Gedanken dem Thron zu. Wie der Lichtträger Euch sagte, die Königin verkörpert das Land. Euer Leben ist dem Schutz und der Erhaltung Eures Volkes gewidmet, und Ihr müsst bereit sein, dafür alles zu opfern, selbst Euer Leben.«
    Tamír runzelte die Stirn und zupfte an einem ihrer Zöpfe. »Ich soll also gegen Korin kämpfen. Aber wenn das Banner in meiner Vision für ihn stand, dann weiß ich nicht, wie! Es hat mich erwürgt. Ich war im Begriff zu verlieren.«
    »Doch Ihr habt keine Niederlage gesehen.«
    »Ich habe gar nichts gesehen. Es hat einfach geendet.« Sie verstummte kurz. »Das Banner würgte mich, und ich rief Illior um Hilfe an. Bruder half mir nicht; er beharrte nur weiter darauf, dass ich ihn rächen müsse.«
    »Die Vision endete, als Ihr den Lichtträger angerufen habt?«
    Sie nickte.
    Der Priester grübelte darüber nach. »Ihr müsst dies in Eurem Herzen bewahren, Majestät. Illior lenkt Eure Schritte und hält seine Hand über Euch.«
    »Das Orakel nannte mich eine ›mit Blut gegossene Saat‹. Es meinte, es sähe rings um mich Blut wie einen Fluss. Soll ich um Skalas willen wie mein Onkel werden? Wie kann aus Bösem etwas Gutes entstehen?«
    »Das müsst Ihr selbst herausfinden, wenn die Zeit reif dafür ist.«
    »Was soll ich dem Volk sagen, wenn ich nach Atyion zurückkehre? Alle erwarten eine große Ankündigung von Illior wie jene, die Königin Ghërilain beschieden wurde. Ich jedoch habe nichts, was ich gern in Gold gravieren lassen würde.« Sie schüttelte den Kopf. »Ein Fluss von Blut.«
    Ralinus schwieg eine Weile, dann beugte er sich vor und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Blut wird nicht nur vergossen, Majestät, es fließt auch in Euren Adern. Dasselbe Blut wird in Euren Kindern weiterleben, wie es in Euch lebt, und so Vergangenheit und Zukunft verbinden. Ist das nicht auch ein Fluss? Lasst mich Euch etwas äußerst Wichtiges erklären. Fürst Kirothius, Ihr seid ihr guter Freund, daher müsst auch Ihr es erfahren, zumal Ihr das Vertrauen Ihrer Majestät genießt. Was ich Euch jetzt sage, weiß jeder Priester Illiors. Als Königin erhaltet Ihr die Offenbarungen des Gottes, weil Ihr stark und die Auserwählte seid. Aber was Ihr Eurem Volk preisgebt, sollte nicht mehr und nicht weniger als das sein, was zu hören gut für das Volk ist.«
    Tamír wechselte einen bestürzten Blick mit Ki. »Wollt Ihr damit sagen, ich soll die Menschen belügen?«
    »Nein, Majestät. Ihr sagt Ihnen, dass Illior Euer Anrecht auf die Krone ›durch Blut und Prüfung‹ bestätigt hat. Ihr warnt sie vor dem bevorstehenden Zwist, ruft sie jedoch auch dazu auf, Euch ihre Stärke zu leihen, um den Willen des Lichtträgers zu erfüllen.«
    »Und sie brauchen nicht zu wissen, dass ich von meinem toten Bruder heimgesucht werde?«
    »Das ist kein Geheimnis, Majestät. Unter dem Volk wächst sich bereits zur

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