Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin
werdet mein Urteil in diesem Fall hinnehmen. Hiermit erkläre ich zwischen Skala und dem Hügelvolk, den Retha'noi , den Frieden. Von diesem Tage an wird Skala dem Hügelvolk keine Gewalt mehr entgegenbringen, es sei denn, wir werden angegriffen. Dies ist mein Wille.«
Es gab zwar etwas Murren und misstrauische Blicke, aber alle verbeugten sich gehorsam.
»Damit wäre das erledigt.« Tamír wandte sich ihrem Plan zu, Korin zu überlisten, indem sie Arkoniels Karte sowie einige weitere verwendete, die auf dem großen Tisch ausgebreitet lagen.
»Ich habe mit dem Khirnari von Gedre gesprochen«, berichtete Arkoniel. »Er kennt die Bucht und schickt Versorgungsschiffe sowie Bogenschützen. Außerdem verständigt er Bôkthersa. Mit etwas Glück werden sie uns bereits dort erwarten, wenn wir eintreffen.«
»Das ist dann eine feine List, wenn Korin noch nicht bereits auf halbem Wege nach Atyion ist, wenn wir dorthin gelangen«, meinte Jorvai. »Wenn er erfährt, dass Ihr von dort aufgebrochen seid, wird er umso schneller nach Atyion wollen. Die Kornspeicher und die Schatzkammer wären wahre Leckerbissen für ihn, ganz zu schweigen vom Schloss selbst. Ich wage zu behaupten, dass seine Mittel rar gesät sind, nachdem er sich all die Monate in Cirna verschanzt hat.«
»Es stimmt, dass er Gold braucht«, bestätigte Lutha.
»Deshalb werde ich nicht das Wagnis eingehen, Atyion ungeschützt zurückzulassen«, erwiderte Tamír. »Ich behalte zwei Bataillone der Garnison von Atyion als Verteidigungsstreitkraft hier. Falls Korin es so weit schafft, wird er sich den Weg freikämpfen müssen. Das sollte ihn lange genug aufhalten, damit ich ihn einholen kann.« Tamír fuhr mit einem Finger die Ostküste entlang. »Die Armee von Atyion kann sich aus dem Süden an Korin anpirschen. Ich hoffe, ihn stattdessen nach Westen zu locken, aber er könnte seine Streitkräfte teilen und uns an beiden Küsten angreifen.« Sie wandte sich an Tharin. »Fürst Tharin, ich ernenne Euch zum Marschall der östli chen Verteidigung. Arkoniel, wähl unter deinen Zauberern diejenigen aus, die ihm dort am besten helfen können.«
Tharins Augen weiteten sich; Tamír wusste, dass er dicht davor stand, ihr zu widersprechen. Allein die Gegenwart der anderen hielt ihn davon ab, weshalb sie entschieden hatte, die Angelegenheit hier statt unter vier Augen vorzubringen. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter: »Du bist ein Mann Atyions. Die Krieger kennen und achten dich.«
»Nach Königin Tamír selbst gibt es niemanden, der unter den Soldaten mehr Achtung genießt«, bekräftigte Jorvai.
»Außerdem kennst du die Adeligen der Ländereien zwischen hier und Cirna besser als jeder andere meiner Generäle«, fügte Tamír hinzu. »Wenn du nach Norden marschierst, gelingt es dir unterwegs vielleicht, weitere Krieger aufzustellen.«
»Wie Ihr wünscht, Majestät«, gab sich Tharin geschlagen, wenngleich er offenkundig alles andere als glücklich war.
»Du brichst damit keineswegs den Eid, den du meinem Vater geleistet hast. Er wollte, dass du mich beschützt. Im Augenblick kannst du das auf diese Weise am besten tun«, beschwichtigte ihn Tamír.
»Es stellt ein Wagnis dar, die Armee zu teilen. Den Berichten zufolge ist Euch Korin zahlenmäßig fast drei zu eins überlegen«, gab Nyanis zu bedenken.
»Mit einer kleineren Streitmacht komme ich schneller voran. Mahtis Strecke wird uns mehrere Tage ersparen.« Sie wandte sich dem Hexer zu. »Können wir den Weg mit Pferden passieren?«
»Manche Stellen eng. Andere steil bergauf.«
»Die Retha'noi verwenden keine Pferde. Sie tragen alles auf dem Rücken«, klärte Arkoniel sie auf.
»Dann müssen wir dasselbe tun und hoffen, dass die Aurënfaie rechtzeitig eintreffen.« Eine Weile betrachtete Tamír die Karte mit gerunzelter Stirn, dann schaute sie zu ihren Fürsten auf. »Was ratet ihr mir?«
»Ich würde sagen, baut beim Großteil der Streitmacht auf Fußsoldaten und Bogenschützen, Majestät«, meldete sich Kyman zu Wort. »Zum Kundschaften werdet Ihr Pferde brauchen, aber für je weniger Tiere wir unterwegs Futter finden müssen, desto besser.«
»Ihr könntet auch einsetzen, was wir an Schiffen in Ero haben«, schlug Illardi vor.
»Sie würden uns nicht rechtzeitig erreichen, um groß zu helfen. Lasst sie hier und greift darauf zurück, um Atyion und Ero zu verteidigen. Illardi, Ihr befehligt die Schiffe. Jorvai, Kyman, Nyanis, Ihr dient als meine Marschälle.«
Den Rest des Tages verbrachten sie
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