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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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damit, ihren Plänen den Feinschliff zu verleihen. Lytias Aufstellung über die Vorräte war ermutigend; selbst unter Berücksichtigung dessen, was Tamírs Armee benötigen würde, blieb genug, dass Korin Monate brauchen würde, um Atyion auszuhungern. Zwei Kompanien würden in der Garnison bleiben, zweitausend Fußsoldaten und fünfhundert Reiter würden Tharin begleiten. Der Rest, fast zehntausend der besten Fußsoldaten und Bogenschützen sowie einhundert Mann der Reiterei würde unter Tamírs Befehl und mit Mahti als Führer den Pfad durch die Berge beschreiten.
     
    Tamír und die Gefährten hatten den Saal gerade betreten, um sich zum Abendmahl zu begeben, als Baldus durch die Menge auf sie zuraste und sich zwischen erschrockenen Bediensteten und Höflingen hindurchduckte.
    »Majestät!«, rief er und schwenkte ein gefaltetes Pergament in der Hand.
    Atemlos kam er vor ihr zum Stehen und verneigte sich rasch. »Ich habe das hier … unter Eurer Tür gefunden. Fürstin Lytia sagte, ich soll es sofort zu Euch bringen. Er hat um Kleider ersucht … Fürst Caliel … und …«
    »Psst.« Tamír nahm das Pergament entgegen, öffnete es und erkannte auf Anhieb Caliels anmutige Handschrift.
    »Er ist weg, nicht wahr?«, fragte Ki.
    Tamír las die kurze Botschaft zu Ende, dann reichte sie den Bogen mit einem schicksalsergebenen Seufzen an ihn weiter. »Er bringt Tanil zurück zu Korin. Er wollte weg sein, bevor er unsere Pläne erfährt.«
    »Verflucht soll er sein!«, stieß Lutha hervor und ballte verärgert die Fäuste. »Ich hätte ihn nie alleine lassen dürfen. Wir müssen hinter ihm her.«
    »Nein.«
    »Was? Aber es ist Wahnsinn, zurückzukehren!«
    »Ich habe ihm mein Wort gegeben, Lutha«, erinnerte sie ihn traurig. »Es ist seine Entscheidung. Ich werde ihn nicht aufhalten.«
    Einen Augenblick verharrte Lutha mit stummem Flehen in den Augen, dann stapfte er mit gesenktem Haupt davon.
    »Tamír?«, meldete sich Barieus zu Wort, hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und Freundschaft.
    »Geh«, forderte Tamír ihn auf. »Lass nicht zu, dass er etwas Dummes tut.«
     
    Als der Kriegsrat vorüber war, brachte Arkoniel Mahti zurück zur Halle der Orëska und versammelte die anderen auf dem Hof, um eigene Pläne zu schmieden.
    »Hain, Fürst Malkanus und Cerana, ich ersuche euch, mit mir zu reiten. Melissandra, Saruel, Vornus, Lyan und Kaulin – euch übertrage ich die Verantwortung über das Schloss und den Rest der Zauberer.« Er schaute hinüber zu den Kindern, die auf dem Gras neben ihm beisammenhockten. Wythnir bedachte ihn mit einem herzzerreißenden Blick, der Arkoniel tief in der Seele berührte, doch an der Lage ließ sich nichts ändern.
    »Ich soll zurückbleiben, aber der da geht mit?«, wand Kaulin ein und deutete mit dem Daumen auf Mahti, der neben den Kindern im Gras saß. »Ist er jetzt einer von uns?«
    Arkoniel seufzte innerlich. Kaulin mochte er insgeheim unter den Zauberern am wenigsten. »Er wurde durch Visionen zu Königin Tamír geleitet, genau wie wir anderen, ob durch seine Götter oder unsere, spielt keine Rolle. Solange er Tamír dient, ist er einer von uns. Du warst bei uns in den Bergen und weißt, was wir Lhel verdanken. Lasst uns sie ehren, indem wir diesen Mann ehren. Wir dürfen nicht zulassen, dass uns Unwissenheit weiterhin entzweit. Wenn du, Kaulin, allerdings lieber mit mir kommen möchtest, bist du herzlich dazu eingeladen.«
    Er ließ den Blick über die anderen wandern. »Ihr alle seid aus freien Stücken hier. Euch allen steht es wie immer frei, eurer eigenen Wege zu gehen. Ich bin keines freien Zauberer Herr.«
    Kaulin fügte sich. »Ich begleite dich. Ich kann ein wenig heilen.«
    »Ich würde ebenfalls lieber mit dir gehen«, meldete sich Saruel zu Wort.
    »Ich nehme ihren Platz hier ein«, bot Cerana an.
    »Also gut. Sonst noch jemand?«
    »Du hast uns weise aufgeteilt, Arkoniel«, meinte Lyan. »An beiden Orten werden genug von uns sein, um dem Feind zu schaden und die Unschuldigen zu schützen.«
    »Das sehe ich auch so«, pflichtete Malkanus ihr bei. »Du hast uns bisher gut geführt, zudem bist du Frau Iya am nächsten gestanden und kanntest ihre Vision. Ich sehe keinen Grund, die Dinge jetzt zu ändern.«
    »Ich weiß zu schätzen, dass ihr noch hier und bereit seid, die Königin zu unterstützen.«
    »Ich vermute, Iya hatte ihre Gründe zu gehen, doch ihre Stärke wird uns zweifellos fehlen«, sagte Cerana und seufzte.
    »Ja«, gab Arkoniel traurig zurück.

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