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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Männer gab, um die Ränge aufzufüllen. Alben hatte schon immer in hohen Tönen von Moriel gesprochen, und Korin fragte sich plötzlich, weshalb er ihn nicht schon früher bei den Gefährten aufgenommen hatte.
    Morus begrüßte ihn herzlich. »Guten Morgen, Majestät. Wie geht es Eurer Königin heute?«
    »Sehr gut«, antwortete Korin und reichte dem Mann die Hand. »Und wie geht es meinen Seestreitkräften?«
    »Wir laden und stechen in See, sobald Ihr das Trankopfer darbringt. Mit gutem achterlichen Wind sollten wir die Bucht oberhalb von Ero in drei Tagen erreichen und bereit sein, den Schraubstock um Atyion zuzuziehen, sobald Ihr eintrefft.«
    Darüber lächelte Moriel. »Ihr werdet Prinz Tobin wie eine Nuss zwischen zwei Steinen erwischen.«
    »Ja.« Bei jeder Erwähnung seines Vetters fühlte sich Korins Herz wie ein Eisklumpen in der Brust an. Er hatte noch nie jemanden so sehr gehasst wie Tobin, der seine Träume heimsuchte, eine bleiche, ihn verspottende Gestalt, verzerrt zu einem dunkeläugigen Schemen. Erst in der vergangenen Nacht hatte Korin davon geträumt, mit ihm zu ringen.
    Beide hatten sie versucht, die Krone zu erlangen, die der jeweils andere trug.
    Tobin hatte mit seinen wahnsinnigen Behauptungen das halbe Land zum Narren gehalten und sogar einige Siege errungen, um die Menschen zu beeindrucken. Insbesondere Letzteres nagte an Korin, und Neid zerfraß sein Herz. Nun hatte ihm der kleine Emporkömmling sogar Caliel gestohlen. Er würde beiden niemals verzeihen können.
    Niryn sprach in unheilvollen Tönen von den Zauberern, die sich an Tobins Hof versammelten. Nach Cirna hatten sich nur wenige verirrt, und die Handvoll Spürhunde, die nach Norden gekommen war, empfand Korin als wertlosen Haufen, zu wenig mehr nütze, als ihresgleichen zu verbrennen und den Soldaten Angst einzujagen. Wenn man den Gerüchten Glauben schenkte, verfügten Tobins Zauberer über bedeutend größere Kräfte. Bei der Flamme, wie er diesen Balg hasste!
    »Korin, geht es dir gut?«, flüsterte Urmanis dicht an seinem Ohr.
    Korin blinzelte und stellte fest, dass Morus und die anderen ihn anstarrten. Alben hielt ihn am Ellbogen, und Urmanis stand nah an seiner anderen Seite. Beide wirkten erschrocken.
    »Was glotzt ihr alle so?« Korin überspielte seinen kurzen Anfall mit einem finsteren Blick. Tatsächlich fühlte er sich ein wenig schwindlig, und seine geballten Fäuste sehnten sich danach, irgendetwas oder irgendjemanden zu schlagen. »Los, ruft Eure Männer, Morus.«
    Morus gab einem seiner Leute ein Zeichen. Der Mann hob ein Horn an die Lippen und blies den Ruf zum Sammeln. Binnen weniger Lidschläge griffen andere Signalmänner auf den Schiffen und auf dem Hang das Zeichen auf. Korin setzte sich zum Warten auf einen Vertäuungspfeiler und beobachtete, wie die Männer Rang um Rang aus den Truppenunterkünften strömten und zu den Anlegestellen marschierten. Beiboote trieben ihnen über die glatte Wasseroberfläche der Bucht entgegen.
    »Geht es dir besser?«, murmelte Alben, der dicht bei Korin blieb und ihn vor den Blicken der anderen abschirmte.
    »Ja, selbstverständlich!«, herrschte Korin ihn an. Dann fragte er seufzend: »War es diesmal ein so langer Aussetzer?«
    »Gedauert hat er nur einen Augenblick, aber du hast ausgesehen, als wärst du im Begriff, jemanden umzubringen.«
    Korin rieb sich die Augen und versuchte, sich der Kopfschmerzen zu erwehren, die dahinter einsetzten. »Sobald wir auf dem Marsch sind, wird es mir besser gehen.«
    Diesmal würde er weder Schwäche zeigen, noch Fehler begehen. Diesmal würde er sich als der Sohn seines Vaters erweisen.

Kapitel 44
     
    In der Nacht vor der Abreise suchte Korin noch einmal Nalia auf, gekleidet in seine Rüstung und einen feinen Wappenrock aus Seide, der das königliche Banner Skalas zeigte. In einer solchen Aufmachung hatte Nalia ihn nicht mehr gesehen, seit er in jener ersten Nacht zu ihr gekommen war. Damals war er abgezehrt, schmutzig und blutverschmiert gewesen, ein furchteinflößender Fremder. Nun, mit einem glänzenden, goldbeschlagenen Helm unter dem Arm, sah er voll und ganz wie ein König aus.
    »Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden«, sagte er und nahm wie üblich ihr gegenüber Platz. »Wir brechen beim ersten Tageslicht auf, und ich habe bis dahin noch viel zu tun.«
    Sie wünschte, er würde näher rücken und wieder ihre Hand ergreifen, doch er saß nur steif auf seinem Stuhl. Auch geküsst hatte er sie noch nie, nur ihre Finger. Kurz

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