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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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hören.«
    »Sie können ebenfalls durch die Öffnung schauen und hören, nicht wahr?«
    »Ja, deshalb muss ich sehr vorsichtig sein. Schließlich wollen wir uns nicht verraten.«
    Indem er den Zauber behutsam beeinflusste, lenkte er das ›Fenster‹ zum augenscheinlichen Flaggschiff hinab. Barfüßige Seeleute arbeiteten auf dem Deck und in den Wanten, doch auch andere Männer lehnten an der Reling und hielten sich überall auf dem Schiff auf, und sie trugen die Stiefel von Soldaten. Arkoniel erspähte zwei, bei denen es sich um Offiziere zu handeln schien, und brachte das schmale Fenster vorsichtig hinter sie. Die beiden unterhielten sich mit leisen Stimmen. Es gestaltete sich schwierig, sie angesichts des unter dem Kiel rauschenden Wassers überhaupt zu hören, und was an Tamírs Ohr drang, war eine Sprache, die sie nicht beherrschte.
    Iya lauschte eine Weile aufmerksam, dann schüttelte sie den Kopf und bedeutete Arkoniel, den Zauber zu beenden.
    »Der Große prahlt gerade mit einigen Pferden, die er gekauft hat«, erklärte sie. »Aber sowohl der Zauber als auch die Idee ist gut. Wir versuchen es etwas später noch einmal.«
    »Vielleicht solltet ihr das einigen unserer Adeligen zeigen«, schlug Ki vor. »Denjenigen, die bezweifeln, ob Zauberer zu etwas nütze sind.«
    »Ja, vielleicht ändern sie ihre Meinung, wenn sie sehen, wie hilfreich eure Magie ist«, pflichtete Tamír ihm bei.
    »Besser nicht«, entgegnete Iya. »Es ist ein nützlicher Zauber, und das nicht nur gegen Feinde aus der Fremde. Zuallererst dienen wir dir, Tamír. Es könnte besser sein, wenn andere nicht wissen, dass wir in der Lage sind, sie auf solche Weise zu beobachten.«
    »Außerdem besteht die Gefahr, dass jemand, der etwas von Zauberei versteht, etwas anderes als Orëska-Magie darin erkennt«, fügte Arkoniel hinzu. »Ihr beide seit an Lhel und ihre Gepflogenheiten gewöhnt, aber ihr wisst, wie die meisten Menschen über ihresgleichen und ihre Magie denken.«
    »Sie halten sie für Totenbeschwörerei«, sagte Ki.
    »Richtig, und Tamír kann es sich nicht leisten, mit so etwas in Verbindung gebracht zu werden.«
    »Hast du diesen Zauber einem deiner Gefährten beigebracht?«, fragte Tamír.
    »Nein, diesen nicht.«
    »Also beobachtest du auch sie?«
    »Nein, denn bislang hat mir noch keiner einen Grund dafür gegeben. Ohne Vertrauen können wir nicht hoffen, die Einigkeit zu erreichen, die Iya vorhergesehen hat. Aber ich würde nicht zögern, es zu tun, hielte ich einen von ihnen für einen geheimen Verräter. Wie Iya sagte, unsere Gefolgstreue gilt dir und dir allein, noch vor Skala.«
    »Also kennt nur ihr beide diesen Zauber?«
    »Die Zauberer aus Ero wissen nach wie vor nichts von Lhel, und vorläufig ist es am besten so«, erwiderte Iya.
    »Diejenigen, die ich in der Feste versammelt habe, kennen sie allerdings«, sagte Arkoniel. »Lhel war eine Zeit lang bei uns.«
    Tamír nickte und überlegte. »Ich will nicht, dass ihr diesen Beobachtungszauber bei mir anwendet. Gebt mir euer Wort darauf.«
    Beide Zauberer drückten die Hände an die Herzen und schworen es.
    »Außerdem gebe ich dir mein Wort als Freund«, fügte Arkoniel feierlich hinzu. »Wir werden andere Wege finden, um über dich zu wachen. So wie wir es immer getan haben.«
    »Fein. Nun denn, welche Magie wolltest du mir unbedingt zeigen, Arkoniel?«
    »Kommt mit hinunter in den Hof. Ich habe lange darüber nachgedacht, wie man verschiedene Zauber so verbinden kann, dass sie den bestmöglichen Angriffsnutzen bieten«, erklärte er. »Ich glaube, ich bin auf einige höchst wirksame Möglichkeiten gestoßen, und sie erfordern nur das Mitwirken einiger weniger von uns, statt uns alle gleichzeitig zu erschöpfen, wie es bei dem Zauber vor den Toren der Fall war.«
    Auf dem Hof trafen sie Hain und Saruel an, die neben einem glimmenden Kohlenbecken warteten. Hain hielt einen Bogen, und für einen Schießstand war Platz geräumt und eine runde Holzscheibe als Ziel aufgestellt worden.
    »Tretet ihr meinen Bogenschützen bei?«, erkundigte sich Tamír neugierig.
    »Nein, Majestät«, antwortete Hain und reichte ihr den Bogen sowie einen Pfeil, dessen Spitze in einen ölgetränkten Lappen gewickelt war. »Wärt Ihr so freundlich, uns bei der Vorführung behilflich zu sein?«
    »Feuer – das ist der Schlüssel«, erklärte Arkoniel. »Komm hier rüber.«
    Er führte Tamír von der Zielscheibe weg und ließ sie der hölzernen Außenwand zugedreht innehalten.
    Ki sah sich um. »Sie

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