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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hättest du niemals herausgeschlagen.«
    »Ich war auf der anderen Seite, Ehlana, vergiß das nicht.«
    »Ich verstehe es einfach nicht, Sperber. Wie konntest du die arme Mirtai bloß so demütigend behandeln?«
    »Das sind die Regeln eines solchen Handels, Liebste. Ich habe für Kring gesprochen.«
    »Trotzdem hast du mich sehr enttäuscht, Sperber!«
    »Na ja, glücklicherweise wart ja ihr da, du und Tynian, und habt euch der Sache angenommen. Engessa und ich hätten es nicht halb so gut machen können.«
    »Dreißig Pferde sind wirklich ein ordentliches Ergebnis, nicht wahr? Auch wenn wir den ganzen Tag dazu gebraucht haben.«
    »Du warst hervorragend, Liebling«, sagte Sperber im Brustton der Überzeugung. »Einfach hervorragend.«
    »Ich war in meinem Leben ja wirklich schon an so manchen schäbigen Orten, Sperber«, sagte Stragen am nächsten Vormittag, »aber so etwas wie Pela ist mir bisher noch nicht untergekommen. Die Stadt wurde mehrmals aufgegeben, habt Ihr das gewußt? Na ja, ›aufgegeben‹ ist vielleicht nicht das richtige Wort. ›Verlegt‹ trifft es eher. Pela ist, wo immer die Peloi ihr Sommerlager aufschlagen.«
    »Das treibt die Kartographen in den Wahnsinn, könnte ich mir vorstellen.«
    »Anzunehmen. Es ist eine behelfsmäßige Stadt, aber sie stinkt geradezu nach Geld. Wenn man eine Rinderherde kaufen will, muß man viel Bares hinblättern können.«
    »Ist es Euch gelungen, Verbindung zu den hiesigen Dieben aufzunehmen?«
    »Das war überhaupt kein Problem.« Talen grinste. »Ein kaum achtjähriges Bürschlein hat Stragens Geldbörse gestohlen. Der Junge war sehr geschickt – aber nicht schnell genug. Ich brauchte keine fünfzig Meter, ihn mir zu schnappen. Nachdem wir ihm erklärt hatten, wer wir sind, führte er uns nur zu gern zu ihrem Anführer.«
    »Und ist der Diebesrat bereits zu einem Entschluß gekommen?« fragte Sperber.
    »Sie diskutieren noch«, antwortete Stragen. »Sie sind hier in Daresien ein wenig konservativ. Die Vorstellung, mit der Obrigkeit zusammenzuarbeiten, erscheint ihnen offenbar unmoralisch. Ich nehme an, daß wir eine Antwort erhalten, wenn wir in Sarsos sind.
    Die Diebe von Sarsos haben großen Einfluß im Imperium. Ist irgend etwas Wichtiges geschehen, während wir fort waren?« »Kring und Mirtai haben sich verlobt.«
    »Das ging aber schnell. Ich muß ihnen gratulieren.«
    »Du und Talen solltet euch erst einmal ausschlafen«, schlug Sperber vor. »Morgen reiten wir nach Sarsos weiter. Tikume wird uns bis zum Rand der Steppe begleiten. Ich glaube, er käme gern noch ein Stück weiter mit, aber die Styriker in Sarsos machen ihn nervös.« Er stand auf. »Legt euch schlafen, ich werde mich jetzt mit Oscagne unterhalten.«
    Das Lager der Peloi wirkte wie ausgestorben. Der Sommer war ins Land gezogen, und während der mittäglichen Hitze hielten die Peloi sich in ihren Zelten auf. Sperber schritt über die festgetretene, trockene Erde zu dem Zelt, das Botschafter Oscagne und Patriarch Emban miteinander teilten. Sein Kettenhemd klirrte beim Gehen. Da sie sich in einem gesicherten Lager aufhielten, hatten die Ritter beschlossen, vorübergehend ihre unbequemen Plattenpanzer abzulegen.
    Sperber fand die beiden Herren an der Seite ihres Zeltes vor, wo sie unter einem Sonnendach saßen und eine Melone aßen.
    »Gruß und Willkommen, Herr Ritter«, sagte Oscagne, als der Pandioner zu ihnen trat.
    »Das ist eine ziemliche altmodische Begrüßung«, stellte Emban fest.
    »Ich bin nun mal ein wenig altmodisch, Emban.«
    »Die Neugier treibt mich zu Euch«, wandte Sperber sich an Oscagne, nachdem er sich zu ihnen auf den schattigen Teppich gesetzt hatte.
    »Neugier ist die Geißel der Jugend.« Oscagne lächelte.
    Sperber ging nicht darauf ein. »Dieser Teil von Astel kommt mir ganz anders als der westliche vor, durch den wir gezogen sind.«
    »Das ist er auch«, bestätigte Oscagne. »Astel ist der Schmelztiegel, dem alle elenischen Kulturen entstammen – sowohl hier in Daresien wie auch in Eosien.«
    »Darüber ließe sich streiten«, murmelte Emban.
    »Daresien ist älter, das ist alles.« Oscagne zuckte die Schultern.
    »Was nicht heißen muß, daß es besser ist. Jedenfalls, was Ihr bis her von Astel gesehen habt, dürfte im Wesentlichen Euren Erwartungen entsprechen, was das elenische Königreich Pelosien betrifft. Habe ich recht?«
    »Es gibt Ähnlichkeiten, das stimmt«, bestätigte Sperber.
    »Mit diesen Ähnlichkeiten ist Schluß, sobald wir die Steppe durchquert

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