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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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voller Zweifel. Eure Gefühle sind zwiespältig, gütige Sephrenia. Ich kenne Euch gut, und ich weiß, daß Euer Haß wie Frost in den dunklen Winkeln Eurer Seele lauert. Seid versichert, er wird in der warmen Sonne Eures liebenswerten Wesens schmelzen – so, wie mein Haß bereits auf schmerzhafte Weise zu tauen beginnt. Doch täuscht Euch nicht, Sephrenia von Ylara, ich hasse Styriker ebenso, wie Ihr die Delphae haßt. Jahrhunderte der Feindschaft hinterlassen ihre Spuren. Ja, ich hasse die heimtückischen Styriker, aber ich hasse nicht Euch . Ich kenne Euer Herz, liebe Schwester, denn es ist wie das meine. Die Zeit wird kommen, da wir diesen kindischen Haß vergessen und in Frieden zusammen leben werden.«
    »Nie!«
    »Nie, liebe Schwester, ist eine lange, lange Zeit.«
    »Ich glaube, wir schweifen etwas zu weit ab«, wandte Sperber ein. »Ich nehme an, daß dieses Tal nicht für immer unzugänglich bleiben soll, oder?«
    »Das wäre unnötig, Anakha«, erwiderte der Anari. »Sobald wir fort sind, wird Edaemus den Fluch von seinem See nehmen. Dann wird das Wasser wieder normal sein, so daß andere dieses Tal ohne Furcht betreten können.«
    »Ich sollte Euch wohl darauf aufmerksam machen, daß dieses Tal, wenn ich es mit Bhelliom verschließe, auch verschlossen bleiben wird, und daß kein Delphae es je verlassen kann. Falls ihr euch in Mondschein oder Sonnenstrahlen verwandelt, wird es euch nicht stören. Aber falls ihr andere Pläne habt, kann ich euch nur raten, sie fallenzulassen. Und falls euer Edaemus einen Vergeltungsschlag gegen die Styriker beabsichtigt, solltet Ihr ihm lieber davon abraten. Bhelliom verspeist Götter zum Frühstück, wie Azash feststellen mußte. Wollt ihr immer noch , daß ich euer Tal verschließe?«
    »Ja«, antwortete Cedon ohne Zögern.
    »Was ist mit Euch, Sephrenia?« fragte Sperber. »Würde diese Garantie Euch zufriedenstellen?«
    »Sie werden es mit allen möglichen Tricks versuchen, Sperber. Die Delphae sind eine heimtückische Rasse!«
    »Ihr kennt den Bhelliom, Sephrenia, wahrscheinlich sogar besser als ich. Glaubt Ihr wirklich, daß irgend jemand – ob Mensch oder Gott – ihn hereinlegen kann? Wenn ich ihm befehle, die Delphae im Tal zu belassen, alle anderen Menschen jedoch außerhalb, wird niemand es betreten können. Weder Ihr noch ich, noch Aphrael, noch Edaemus – nicht einmal der Gott der Elenier. Selbst wenn alle Götter dieser Welt und sämtlicher anderen Welten sich zusammentäten, würde Bhelliom sie aus dem Tal fernhalten. Nicht einmal die Vögel und Würmer könnten es verlassen. Ist es nicht so? Und wäret Ihr damit zufrieden?«
    Sie wich seinem Blick aus.
    »Ich brauche eine Antwort, kleine Mutter, und ich möchte nicht ein Jahr darauf warten! Also frage ich noch einmal. Seid Ihr damit zufrieden?«
    »Ihr seid unausstehlich, Sperber!«
    »Ich habe zur Zeit ziemlich viel im Kopf. Überlegt es Euch und laßt mich wissen, wie Ihr Euch entschieden habt.« Er drehte sich zu dem Anari um. »Also gut. Jetzt weiß ich, was Ihr wollt. Meine nächste Frage: Welchen Vorteil habe ich von dieser Vereinbarung?«
    »Unseren Beistand im Kampf gegen Eure Feinde, Anakha.«
    »Das ist ziemlich ungenau, Cedon. Vergeßt nicht – ich habe Bhelliom. Was könntet Ihr für mich tun, das ich nicht selbst tun kann?«
    »Ihr braucht die Bereitschaft des Steines, mit Euch zusammenzuarbeiten, Anakha. Ihr könnt ihn zwingen; aber er liebt Euch nicht und mißversteht Euch mitunter absichtlich – wie damals, als er Euch und die Kindgöttin nach Demos brachte, während Ihr nach Delos in Arjuna wolltet.«
    »Woher wißt Ihr davon?« fragte Sperber verblüfft.
    »Eure Gedanken sind ein offenes Buch für mich, Anakha, wie jedermanns Gedanken. Das ist nur einer der Dienste, die wir Euch anbieten können. Wäre es nicht ein Vorteil zu wissen, was andere über Euch denken?«
    »Das muß ich zugeben, Cedon. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, anderen die Wahrheit zu entlocken.«
    »Die Folter, ja. Doch Menschen, die man der Folter unterzogen hat, wissen, daß sie gefoltert wurden und was man aus ihnen herausgepreßt hat. Unsere Methode ist subtiler.«
    »Da hat er recht, Sperber«, warf Kalten ein. »Was denke ich gerade, erhabener Anari?«
    »Es beunruhigt Euch, daß Ihr die Pflicht habt, Xanetia zu töten, falls wir Delphae ein falsches Spiel mit euch treiben, Herr Ritter. Ihr empfindet auf arglose Weise Zuneigung für sie.«
    »Er hat recht«, wandte Kalten sich an die Gefährten. »Ich

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