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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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kam zu dem Schluß, daß er sich zur Unterstützung seiner Pläne nur einer Macht ohne eigenes Bewußtsein oder eigenen Willen versichern könnte.«
    »Bhelliom«, sagte Sperber. »Zumindest glaubte das jeder. Jetzt wissen wir es besser.«
    »Stimmt«, bestätigte Xanetia. »Zalasta teilte die allgemeine Fehleinschätzung des Steins und betrachtete ihn lediglich als eine Quelle der Macht, die keine Ethik kennt und ihm willenlos gehorchen würde, seine Todfeindin zu vernichten. Dies hätte ihn ans Ziel seiner lüsternen Wünsche gebracht. Und versteht mich richtig – Zalasta wollte Sephrenia besitzen . An ihrer Liebe lag ihm nichts.«
    »Das ist schändlich!« Baroneß Melidere schauderte.
    Xanetia nickt. »Zalasta wußte, daß er die Ringe benötigte, um die Saphirrose seinem Willen zu unterwerfen. Doch ganz Styrikum wußte, daß die gewandte Kindgöttin sich die Ringe von Ghwerig dem Trollzwerg geholt hatte, um zu verhindern, daß diese mißgestalte Kreatur den Bhelliom gegen die Styriker einsetzen könnte. Deshalb täuschte Zalasta immerwährende tiefe Freundschaft für Sephrenia und ihre Schwester vor, in der Hoffnung zu erfahren, wo sich die Ringe und somit die Schlüssel zu Bhelliom befanden. Nun wußten die Götter – und ebenso einige Menschen – daß eines Tages Anakha erscheinen würde, Bhellioms Geschöpf, und mit Hilfe verschiedener Zeichen und Weissagungen erfuhren sie, daß er dem Hause Sperber geboren würde.
    Aphrael hegte Argwohn. Sie wußte, daß das Haus Sperber elenisch war, und Elenier hegten keine freundschaftlichen Gefühle für Styrikum. Doch sie erkannte, daß Anakhas Erscheinen nicht aufzuhalten war und daß er Bhelliom von dem Ort holen würde, an dem er so lange versteckt gewesen war, um ihn zu eigenen Zwecken einzusetzen – und zu denen Bhellioms selbst. Dies machte Aphrael große Sorgen; denn sollte Anakha dieselbe Verachtung für Styriker empfinden wie fast alle Elenier, mochte er den Stein gegen jene einsetzen, die Aphrael als Göttin verehrten. Sie versuchte, diese Gefahr zu verringern, indem sie die Ringe trennte und einen in die Hände von Anakhas Vorfahren gab, den zweiten jedoch anderswohin. So könnte sie, ehe der eine Ring als Vermächtnis zu ihm kam, Anakhas Herz und Seele prüfen, bevor er auch den zweiten Ring in seinen Besitz bringen würde.«
    »Geschichten sind noch aufregender, wenn man die Leute kennt, um die es geht, findet ihr nicht?« fragte Talen und füllte seinen Teller zum dritten Mal. Talen wuchs schon wieder und aß Unmengen. Er besann sich jedoch seiner guten Manieren und brachte einen Teller mit geteilten Früchten und ein Glas Milch zu Xanetia, ehe er sich selbst wieder setzte und weiteraß.
    Sperber stellte seine Frage behutsam. »Mir scheint, Ihr habt einmal erwähnt, daß Ihr die Gedanken der Götter nicht vernehmen könnt, Anarae. Wie könnt Ihr da wissen, was Aphrael dachte?«
    »Es stimmt, daß der Götter Gedanken mir verschlossen sind, Anakha. Doch Aphrael hat kaum Geheimnisse vor ihrer Schwester, und was ich erzählte, entnahm ich Sephrenias Erinnerungen.«
    »Nun«, fuhr sie mit ihrer Geschichte fort, »Anakhas Ahne war ein pandionischer Ritter, der mit seinen Brüdern im Mutterhaus seines Ordens in der Stadt Demos in Elenien lebte und an der Niederwerfung gewisser rebellischer Barone durch den tatendurstigen, jungen König Antor teilnahm. So kam es dazu, daß der Ritter und der König, von ihren Kameraden getrennt, schwerverwundet auf dem blutigen Schlachtfeld lagen. Als die Dunkelheit sich herabsenkte, kam Sephrenia von Ylara, auf Befehl ihrer Schwester, widerwillig zu ihnen, um ihre Wunden zu versorgen und ihnen die Ringe zu bringen, jedem einen. Sie verschwieg ihnen jedoch die wahre Bedeutung der Ringe und behauptete, sie seien nur Zeichen ihrer Freundschaft. Mittels eines styrischen Zaubers gab sie ein paar Tropfen vom vermischten Blut der verwundeten Männer auf die Ringe, um deren wahres Wesen und Bedeutung zu verbergen. Dieserart knüpfte sie ein Band zwischen beiden Familien, und diese Verbindung ebnete den Weg für die Vereinigung von Anakha und seiner Königin.«
    Ehlana lächelte ihren Gemahl selbstgefällig an. »Ich hab' es dir ja immer schon gesagt! Aber du wolltest es mir ja nicht glauben!«
    »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Ich sagte dir immer, daß wir dafür bestimmt wären, einander zu heiraten. Warum hast du mir stets widersprochen?«
    »Weil ich es für angebracht hielt, denn ich war ziemlich sicher, daß du eine bessere

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