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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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eingegangen sind.«
    »Und was haben sie schließlich zu tun beschlossen, Anarae?« erkundigte sich Kring. Sperber war schon oft aufgefallen, daß der Domi bei diesen Besprechungen selten etwas sagte. Kring fühlte sich in Zimmern nicht wohl, und die Feinheiten der Politik, die Ehlana und Sarabian so erfreuten, langweilten ihn ganz offensichtlich. Die Politik der Peloi war geradeheraus und schlicht – und meist blutig.
    »Sie stimmten überein, daß sie – um welchen Preis auch immer – bereitwillige Helfer in der Regierung des Imperiums finden würden«, sagte Xanetia.
    »Damit hatten sie vollkommen recht«, brummte Sarabian. »Wenn das, was wir gestern erlebt haben, bezeichnend dafür ist, müssen meine Minister regelrecht Schlange gestanden haben, mich zu verraten!«
    »Es war nicht persönlich, mein Kaiser«, versicherte Oscagne ihm. »Wir verrieten einander, nicht Euch.«
    »Ist jemand auch an Euch herangetreten?«
    »Mehrere sogar. Aber sie hatten mir nichts zu bieten, das von Interesse für mich war.«
    »Wahrheit in der Politik, Oscagne?« Sein Bruder tat erstaunt. »Schaffst du da nicht einen ungünstigen Präzedenzfall?«
    »Werde endlich mal erwachsen, Itagne! Ist dir immer noch nicht klar geworden, daß man Sarabian nichts vormachen kann? Er erhebt Anspruch darauf, ein Genie zu sein. Vielleicht hat er sogar recht damit – aber warten wir ab, was geschieht, wenn wir ihm auch seine letzten Illusionen geraubt haben.«
    »So frei geradeheraus zu sprechen, ist sehr unhöflich, Oscagne«, rügte ihn Sarabian. »Ich bin nämlich hier und höre es!«
    »Tatsächlich, Majestät!« tat Oscagne übertrieben verwundert. »Ist das nicht erstaunlich?«
    Sarabian lachte. »Was kann ich tun?« wandte er sich an Ehlana. »Ich brauche ihn zu sehr, also muß ich ihn nehmen wie er ist. Warum habt Ihr mir nicht davon erzählt, Oscagne?«
    »Es passierte, als Ihr noch Einfältigkeit vorgetäuscht habt, Majestät. Ich wollte Euch nicht unsanft aus diesem Zustand wecken. – Es könnte dieser Ynak gewesen sein, Anarae. Einer dieser Männer, die mich angingen, war Styriker. Selten bin ich einem widerlicheren Individuum begegnet! Selbst Ziegen sind mir untergekommen, die besser rochen. Der Kerl war ausgesprochen abstoßend. Seine Augen blickten in zwei Richtungen zugleich, und seine Zähne waren faulende Stummel, die so aussahen, als hätte er braune Eiszapfen im Maul.«
    »Eure Beschreibung paßt zu Zalastas Erinnerung an ihn.«
    »So wie der aussieht, wird's ja nicht so schwer sein, ihn zu finden, Stragen«, meinte Caalador. »Wenn du willst, laß ich den Leuten in Verel ausrichten, sie sollen sich nach ihm umgucken. Wenn der Kerl so scheußlich ist, wie der Aus'minister sagt, geht er kei'm ab.«
    Xanetia blickte ihn verwirrt an.
    »Das ist eine Rolle, die mein Kollege gern spielt, Anarae«, entschuldigte Stragen sich für Caalador. »Er gibt sich gern als unwissender Tölpel aus und behauptet, keiner könne ihn durchschauen. Aber ich glaube, er tut es nur, um mich zu ärgern.«
    »Eure Elenier sind lustig und voller Übermut, Sephrenia von Ylara«, sagte Xanetia.
    »Ich weiß, Anarae.« Sephrenia seufzte. »Es ist eine der Bürden, die ich tragen muß.«
    »Sephrenia!« entrüstete Stragen sich milde.
    »Wie habt Ihr das Angebot dieses Burschen ausschlagen können, ohne einen Dolch in den Rücken zu bekommen, Exzellenz?« fragte Talen Oscagne. »Eine solche Ablehnung ist für gewöhnlich tödlich.«
    Oscagne zuckte die Schultern. »Ich sagte ihm, daß der Preis nicht stimmte. Sobald er ein besseres Angebot hätte, wäre ich vielleicht interessiert.«
    »Großartig, Exzellenz!« sagte Caalador bewundernd. »Hat er einen Grund genannt, weshalb er an Euch herangetreten ist?«
    »Er war ein bißchen vage und hat lediglich Andeutungen über einen großen Schmugglerring gemacht und daß die Hilfe des Außenministeriums nützlich sein könnte, den Weg in einige der Königreiche außerhalb Tamulis zu ebnen. Er ließ auch durchblicken, daß er sich die Hilfe des Innenministers bereits erkauft habe, ebenso die des Finanzministers in seiner Eigenschaft als Leiter der Zollbehörden.«
    »Er hat gelogen, Exzellenz«, warf Stragen überzeugt ein. »Soviel Geld läßt sich mit Schmuggeln nicht machen. Es ist ein Geschäft mit hohem Risiko und geringem Gewinn.«
    »Der Meinung war auch ich.« Oscagne lehnte sich zurück und strich sich nachdenklich übers Kinn. »Diese Gruppe von Styrikern drunten in Verel mag sich ja für sehr klug und

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