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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Gerichtsverhandlungen sehr langwierig und teuer und zeigen nicht immer die gewünschte Wirkung.«
    »Ich vermute, daß Ihr mit einer Alternative aufwarten könnt«, sagte Sperber.
    »Natürlich. Warum nicht die Hinrichtungen zuerst vornehmen und dann die Prozesse führen?«
    Sie starrten ihn an.
    »Ich greife da auf die Idee zurück, die ich vor ein paar Tagen hatte, und weite sie ein wenig aus«, erklärte Stragen. »Caalador und ich stehen mit einer größeren Zahl Profis in Verbindung, die nicht gerade mit Skrupeln behaftet sind. Sie könnten die Hinrichtungen persönlich in die Hand nehmen.«
    »Ihr redet von Mord, Stragen!« entrüstete sich Vanion.
    »O ja, Hochmeister Vanion. Ich glaube, manche Leute nennen es tatsächlich so. Die ganze Idee, die hinter diesem ›Exempel statuieren‹ steht, ist doch die, anderen eine solche Angst einzujagen, daß sie Abstand davon nehmen, das gleiche Verbrechen zu begehen. Aber es funktioniert nicht, weil Verbrecher wissen, daß die Chance sehr gering ist, sie zu erwischen und zu verurteilen.« Er zuckte die Schultern. »Es ist lediglich ein Risiko, und Risiken gibt es in jedem Geschäft. Wir berufsmäßigen Gauner brechen ständig die Gesetze, unsere eigenen Gesetze brechen wir jedoch nicht . Angehörige unseres Berufsstandes, die es dennoch tun, können nicht mit Anhörungen und Prozessen rechnen. Sie werden schlicht und einfach auf unsere Art hingerichtet. Keine Freisprüche, keine Gnadengesuche, keine Ausbrüche in letzter Minute. Sie werden getötet. Ende. Fall abgeschlossen. Die staatliche Justiz ist langwierig und unsicher. Unsere ist das genaue Gegenteil. Wenn ihr die Leute mit Terror auf dem Pfad der Tugend halten wollt, dann setzt echten Terror ein!«
    »Es wäre eine Möglichkeit, Vanion«, sagte Sperber nachdenklich.
    »Ihr zieht das doch nicht ernsthaft in Betracht, oder? Es handelt sich um Tausende dieser zweitrangigen Verschwörer! Ihr redet vom größten Massenmord in der Geschichte!«
    »Es wäre eine Möglichkeit, meinen Namen im Buch der Rekorde zu verewigen.« Stragen zuckte die Schultern. »Caalador und ich werden es wahrscheinlich so oder so tun. Wir sind beide nicht sehr geduldig. Ich hätte euch gar nicht damit belästigt; aber mich hat eure Meinung dazu interessiert. Sollen wir Sarabian und Ehlana einweihen? Oder sollen wir sie gar nicht erst damit behelligen? Diskussionen über Sittlichkeit – oder wie man sie auslegt, sind höchst unergiebig, findet ihr nicht? Es geht darum, daß wir etwas unternehmen müssen, das Zalasta noch mehr den Verstand raubt, und ich bin der Meinung, daß unser Plan genau das Richtige wäre. Wenn er in nächster Zeit eines Morgens aufwacht und erkennt, daß er völlig allein ist, denkt er vielleicht noch einmal ausführlich über die Klugheit seines Planes nach. Ach ja, übrigens, ich habe Berit und Xanetia ausgeliehen. Sie machen einen Spaziergang in der Nähe der cynesganischen Botschaft, damit Xanetia ihr Fangnetz durch das Gedächtnis der Leute dort ziehen kann. Wir haben zwar eine ganze Menge Namen, aber ich bin sicher, daß es noch weitere gibt.«
    »Muß Xanetia denn nicht im selben Zimmer sein, um die Gedanken von jemandem belauschen zu können?« fragte Vanion.
    »Da ist sie sich selbst nicht so sicher. Sie hatte noch nie Gelegenheit, die Grenzen ihrer Gabe festzustellen. Ihr heutiger Ausflug ist eine Art Experiment. Wir hoffen, daß sie durch die Wände greifen und die Namen der Leute im Innern herausziehen kann. Wenn das nicht möglich ist, werde ich schon eine Möglichkeit finden, Xanetia ins Gebäude zu bringen, damit sie herausfischen kann, was wir brauchen. Caalador und ich wollen so viele Informationen und Namen wie nur möglich. Den größten Massenmord der Geschichte gewissenhaft vorzubereiten ist eine sehr komplizierte Angelegenheit, und wir möchten es wirklich nicht zweimal machen müssen.«

24
    »Es ist ein Ablenkungsmanöver«, sagte Ulath am nächsten Morgen. Er studierte eine der schriftlichen Nachrichten, die Kaiser Sarabian mitgebracht hatte. »Die Werwölfe und Vampire und Ghule sind nur Trugbilder. Daher können sie niemandem wirklich etwas anhaben. Und diese Angriffe auf atanische Garnisonen sind nichts anderes als sinnlose selbstmörderische Aktionen, um für weitere Verwirrung zu sorgen, wie sie es zuvor schon getan haben.«
    »Ulath hat recht«, pflichtete Sperber bei. »Nichts von alldem ist neu. Es dient keinem anderen Zweck, als die Ataner dort zu halten, wo sie

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