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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Goldmünzen fallen, die er jetzt ständig bei sich trug.
    »Nur zu gern würde ich euch eine andere Möglichkeit nennen, aber mir fällt keine ein – ebensowenig wie euch! Die Gefahr für Atan ist schon ernst genug; aber je länger Cyrgon Macht über die Trolle hat, desto mehr werden sie von ihm lernen. Früher oder später kehren sie nach Thalesien zurück. Wollen wir wirklich eine Armee ausgebildeter Trolle vor den Toren von Emsat? Wenn wir mit den Trollgöttern verhandeln, haben wir zumindest einen kleinen Vorteil: Wir besitzen den Schlüssel zu ihrer Freiheit. Aber wir haben absolut nichts, woran Cyrgon interessiert ist – außer Bhelliom. Also, ich persönlich würde lieber mit den Trollgöttern verhandeln.«
    »Sperber könnte sich doch von Bhelliom nach Nordatan bringen lassen und ihn bitten, die Trolle allesamt zu töten.«
    Sperber schüttelte den Kopf. »Das würde Bhelliom nicht tun, Stragen. Er rottet keine ganze Rasse aus. Das weiß ich sicher.«
    »Ihr habt die Ringe. Ihr könntet ihn zwingen, Euch zu gehorchen!«
    »Das würde ich auf keinen Fall tun! Bhelliom ist kein Sklave. Wenn er hilft, muß es freiwillig geschehen.«
    »Wir dürfen die Trollgötter nicht freilassen, Sperber! Ich bin zwar nur ein Dieb, aber ich bin trotzdem ein Thalesier. Ich werde nicht untätig herumsitzen und zulassen, daß die Trolle die gesamte Halbinsel überrennen!«
    »Wir haben ja noch nicht einmal mit den Trollgöttern gesprochen, Stragen«, versuchte Ulath den Aufgebrachten zu beruhigen. »Hören wir uns doch erst einmal an, was sie dazu sagen, ehe wir irgendwelche Entschlüsse treffen. Doch was auch immer, etwas müssen wir unternehmen, und zwar sehr bald. Anderenfalls dauert es nicht mehr lange, und wir müssen zusehen, wie riesige Kolonnen von Atanern aus ihren Kasernen nach Hause marschieren!«
    Danae rutschte von Ulaths Schoß und hob Stragens Münzen auf. »Du hast sie fallen lassen«, sagte sie zu ihm. Dann runzelte sie die Stirn. »Täusche ich mich, oder ist eine ein bißchen leichter als die andere?«
    Stragen blickte sie bestürzt an.
    Es war etwas später, als Sperber und Vanion Sephrenia zurück zu ihrem Gemach begleiteten. Vor der Tür blieben sie stehen.
    »Oh, das ist wirklich idiotisch!« platzte Sephrenia plötzlich heraus. »Vanion, hol deine Sachen und komm wieder heim, wohin du gehörst!«
    Vanion blinzelte. »Ich…«
    »Pst!« warnte sie ihn. Dann funkelte sie Sperber an. »Und auch kein Wort von Euch!«
    »Von mir?«
    »Du mußt packen, Vanion! Also, steh nicht da und gaffe in der Gegend herum!«
    »Ich mache mich sofort daran.«
    »Und beeil dich!« Sie warf die Arme in die Höhe. »Männer! Muß ich es dir erst schriftlich geben? Ich habe so gut wie alles getan, bis auf Signalfeuer zu zünden und Trompete zu schmettern, und du hast bloß über das Wetter geredet – oder über Fische! Warum bist du nicht einfach zur Sache gekommen?«
    »Nun – ich…«, stammelte er. »Du warst so schrecklich zornig auf mich, Sephrenia.«
    »Das ist doch längst vorbei! Jetzt möchte ich nur, daß du wieder heimkommst! Ich muß kurz mit Danae reden. Sieh zu, daß du zurück in unserem Gemach bist, wenn ich wiederkomme!«
    »Ja, Liebes«, versicherte er ihr geduldig.
    Sie funkelte ihn kurz an; dann machte sie auf dem Absatz kehrt und schritt, vor sich hin murmelnd und mit den Armen fuchtelnd, den Korridor entlang.
    »Krager ist zurück!« meldete Talen, als die Gefährten sich an diesem Nachmittag wieder zusammensetzten. »Ein Bettler hat gesehen, wie er vor etwa zwei Stunden durch das hintere Tor die cynesganische Botschaft betrat – hindurch torkelte wäre zutreffender. Er war stockbesoffen!«
    Kalten lachte. »Das ist der Krager, wie wir ihn lieben.«
    »Ich verstehe nicht, wie Zalasta sich auf einen solchen Trunkenbold verlassen kann«, meinte Oscagne kopfschüttelnd.
    »Krager ist höchst intelligent, wenn er nüchtern ist, Exzellenz«, erklärte Sperber. »Das war der einzige Grund, weshalb Martel sich mit ihm befaßte.« Er kratzte sich an der Wange. »Dürfen wir Euch zumuten, Euch noch einmal in diesen Ausguck gegenüber der Botschaft zu begeben, Anarae?«
    Xanetia wollte sich sofort aus ihrem Sessel erheben.
    »Nicht jetzt.« Sperber lächelte. »Krager braucht für gewöhnlich die ganze Nacht zur Ausnüchterung. Morgen früh wäre der geeignete Zeitpunkt. Es dürfte interessant sein, welche Anweisungen er dem cynesganischen Botschafter zu übermitteln hat.«
    »Da ist noch etwas«, warf Stragen

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