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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erzählen, sind keines natürlichen Ursprungs, müßt ihr wissen. Ihr wurdet sorgfältig beeinflußt – auf eine Weise, daß ihr diesen Haß entwickelt habt. Zur eigentlichen Meinungsverschiedenheit war es zwischen meiner Familie und Edaemus gekommen. Es ging dabei um Dinge, die euch völlig fremd sind. Es war ein lächerlicher Streit – aber das ist ein Streit ja fast immer. Nur können Götter ihre Zwistigkeiten nicht privat austragen. Ihr Menschen wurdet da in etwas hineingerissen, das eigentlich nichts mit euch zu tun hatte.« Sie seufzte. »Wie viele unserer Zwistigkeiten, hatte sich auch diese aus unserem Teil der Welt auf euren ausgebreitet. Es war eine geschlossene Veranstaltung, und niemand hat euch dazu eingeladen.«
    »Und wo ist eure Welt, Aphrael?« fragte Vanion neugierig.
    »Hier …« Sie zuckte die Schultern. »Überall rings um uns. Aber ihr könnt es nicht sehen. Es wäre vermutlich besser gewesen, wir hätten unsere eigene, von allen anderen abgegrenzte Heimat gehabt, aber dazu ist es jetzt zu spät. Ich hätte Sephrenia von unserer Dummheit erzählen sollen, als sie und ich noch Kinder waren und ich gehört habe, wie Sephrenia den Unsinn über die Delphae nachplapperte. Aber dann verwüsteten die elenischen Leibeigenen unser Dorf und töteten unsere Eltern. Und Zalasta hat seine Schuld den Delphae angelastet. Niemand hätte sie jetzt mehr von ihren Vorurteilen abbringen können.« Aphrael machte eine Pause. »Ich spürte immer, daß irgend etwas an Zalastas Geschichte nicht stimmte. Aber leider konnte ich nicht in seine Gedanken eindringen, um herauszufinden, was es war.«
    »Und warum nicht?« fragte Vanion. »Du bist schließlich eine Göttin!«
    »Oh, das hast du bemerkt !« rief sie. »Was für eine aufregende Entdeckung muß das für dich gewesen sein!«
    »Benimm dich!« tadelte Sperber.
    »Tut mir leid, Vanion«, entschuldigte sie sich. »Das war wirklich ziemlich schnippisch. Ich kann Zalastas Gedanken nicht lesen, weil er nicht zu meinen Kindern gehört.« Wieder machte Aphrael eine Pause. »Findest du es nicht interessant, Sephrenia, daß mir in dieser Hinsicht Grenzen gesetzt sind, Xanetia jedoch nicht?«
    »Xanetia und ich sind dabei, unsere Verschiedenheiten zu erforschen, Aphrael.« Sephrenia lächelte. »Wir haben rasch herausgefunden, daß die meisten Unterschiede nur in unserer Einbildung existieren.«
    »So ist es«, bestätigte Xanetia.
    Sperber konnte sich so halbwegs vorstellen, wie schwierig für diese beiden so merkwürdig ähnlichen Frauen selbst diese vorsichtigen Schritte zu einem Friedensschluß sein mußten. Der Prozeß, eingefleischte Überzeugungen und Selbstgerechtigkeiten zu überwinden, mußte dem Niederreißen eines Hauses nahekommen, das hundert Jahrhunderte unerschütterlich gestanden hatte.
    »Vanion, Liebling«, sagte Sephrenia. »Es wird ein bißchen kühl.«
    »Ich gehe hinunter und hole dir deinen Umhang.«
    Sie seufzte. »Nein. Ich will keinen Umhang. Ich möchte, daß du die Arme um mich legst.«
    »Oh! Daran hätte ich selbst denken sollen!«
    »Ja«, pflichtete sie ihm bei. »Denk wenigstens in Zukunft öfter daran!«
    Er lächelte und umarmte sie.
    »So ist es viel besser!« Sie kuschelte sich an ihn.
    »Da ist etwas, das ich schon die ganze Zeit fragen wollte«, sagte Sperber zu seiner Tochter. »Egal, wer sie dazu angestiftet hat – die Kerle, die Ylara überfielen, waren Elenier. Wie, in aller Welt, hast du Sephrenia dazu gebracht, uns Pandioner die Geheimnisse von Styrikum zu lehren? Sie muß die Elenier doch gehaßt haben!«
    »Das hat sie auch.« Die Kindgöttin zuckte die Schultern. »Und ich hab' euch auch nicht gerade gemocht. Aber ich hatte Ghwerigs Ringe und mußte sie an die Finger von König Antor und dem ersten aus dem Hause Sperber bekommen, sonst wäre ich jetzt nicht hier.« Ihre Augen verengten sich abrupt. » Der Gedanke ist ja unerträglich! «
    »Welcher Gedanke?«
    »Bhelliom hat mich benutzt! Nachdem ich Ghwerig die Ringe gestohlen hatte – vielleicht sogar schon zuvor –, hat er diese Gedanken an die Ringe übermittelt. Ich weiß, daß er es getan hat. Denn kaum hatte ich die zwei Ringe in der Hand, kam mir der Gedanke, sie zu trennen, indem ich einen deinem Ahnen gab und den anderen Ehlanas Vorfahren. Das alles ging von Bhelliom aus. Dieses – dieses Ding hat mich benutzt! «
    »Na so was«, sagte Sperber und bemühte sich, ernst zu bleiben.
    »Und er war so schlau! Es schien mir eine großartige Idee zu sein. Dein

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