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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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uns richten. Dann , nach dem Erntedankfest, wenn die Leichen gefunden werden, dürften unsere Freunde da draußen ein wenig abgelenkt sein. Zu diesem Zeitpunkt begibt Sperber sich mit Bhelliom nach Nordatan und setzt die Trollgötter frei. Von diesem Zeitpunkt an wird der Norden Atans völlig sicher sein. Wir machen mit unseren Streitkräften kehrt, nehmen unterwegs den Großteil der atanischen Truppen mit und marschieren gegen Scarpa im Süden. Sind wir uns soweit einig?«
    »Nein, Vanion-Hochmeister!« entgegnete Betuana entschieden. »Das Erntedankfest ist erst in zwei Wochen. Bis dahin können die Trolle bereits in den Straßen Atanas sein. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, daß sie gar nicht so weit kommen!«
    »Befestigungen!« sagte Ulath.
    »Das könnte gehen«, erwiderte Sarabian. »Aber was ist, wenn die Trolle einen Bogen um jede Festung machen, die wir errichten, und stur geradenwegs nach Atana stürmen?«
    »Die Trolle selbst würden vielleicht so handeln, Majestät«, warf Sperber ein, »aber Cyrgon gewiß nicht. Er ist der älteste und deshalb listenreichste Krieger der Welt und wird auf keinen Fall feindliche Stützpunkte hinter seinen Linien zurücklassen. Andernfalls hätte er den Krieg schon so gut wie verloren. Wenn wir Festungen bauen, muß er seinen Vormarsch unterbrechen und sich mit diesem Problem auseinandersetzen.«
    »Und wenn wir diese Festungen mitten auf freiem Feld bauen, können die Trolle sich nicht im Wald verstecken«, fügte Bevier hinzu. »Sie müssen sich ihm ohne Deckungsmöglichkeit nähern und sind lebende Zielscheiben für die Bogenschützen der Peloi, meine Katapultbesatzungen und Khalads Armbrustschützen. Selbst wenn sie das Feld mit Rauchschwaden vernebeln, treffen wir mit blinden Schüssen immer noch genug von ihnen.«
    »Meine Ataner verstecken sich nicht gern hinter Mauern!« erklärte Betuana eigensinnig.
    »Wir alle müssen mitunter Dinge tun, die uns zuwider sind, Betuana«, sagte Ehlana. »Festungen erhalten Euren Kriegern das Leben. Tote Soldaten nutzen gar nichts.«
    »Nur als Futter für die Trolle«, fügte Talen hinzu. »Das ist übrigens eine Idee, Sperber! Wenn Ihr Eure Pandioner abrichten könntet, daß sie ihre Feinde essen, bräuchtet Ihr keinen Troß.«
    »Würdest du den Mund halten!« sagte Sperber schroff.
    Doch Betuana ließ nicht locker. »Es wird sich trotzdem nicht machen lassen. Die Trolle rücken zu schnell vor. Wir haben keine Zeit Festungen zu errichten!«
    »Wir könnten sie ein paar Meilen hinter Euren Linien bauen und Eure Truppen nach der Fertigstellung dorthin zurückziehen, Majestät«, versicherte Sperber ihr.
    »Habt Ihr so viel Erfahrung mit Trollen, Prinz Sperber?« fragte Betuana beißend. »Wißt Ihr, wie schnell sie rennen können? Sie werden über euch herfallen, noch ehe ihr die Mauern aufstellen könnt!«
    »Sie können nirgendwohin rennen, wenn die Zeit stehenbleibt, Majestät. Das haben wir uns auf dem Weg nach Zemoch zunutze gemacht. Der Trollgott des Fressens kann Menschen – oder Trolle – in den Augenblick zwischen einer Sekunde und der nächsten versetzen. Als wir uns in diesem Augenblick befanden, haben wir festgestellt, daß die Welt sich überhaupt nicht mehr bewegte. Also haben wir genug Zeit, die Festungen zu bauen.«
    »Wollt Ihr das nicht lieber erst noch mit Bhelliom besprechen, Sperber, ehe Ihr irgendwelche Vorhersagen macht?« meinte Emban. »Vergewissern wir uns, daß es auch wirklich funktioniert, ehe wir unsere Strategien darauf aufbauen. Es könnte ja sein, daß Bhelliom Einwände hat.«
    Wie sich herausstellte, hatte Bhelliom gleich mehrere. »Dein Plan ist fehlerhaft, Anakha«, erwiderte er auf Sperbers Frage. Vanions Hand hob Sephrenias Teetasse und ließ sie los.
    Die Tasse blieb mitten in der Luft stehen.
    »Nimm das Gefäß herunter, Anakha«, wies Vanions Stimme den Ritter an.
    Sperber griff nach der Tasse und mußte sogleich feststellen, daß sie unbeweglich war wie ein Berg. So sehr er sich anstrengte, sie aus der Luft zu pflücken – die Tasse blieb, wo sie war.
    »Ihr vermöchtet nicht einmal ein Blatt zu bewegen, Anakha«, erklärte Bhelliom. »Ihr selbst könntet euch zwar ohne Widerstand durch den erstarrten Augenblick fortbewegen, doch um irgend etwas anderes in Bewegung zu versetzen, müßtet ihr an den Grundfesten des gesamten Universums rütteln!«
    »Ich verstehe«, murmelte Sperber düster. »Wir könnten also keine Bäume fällen und Festungen bauen?«
    »Sind diese Bauten von

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