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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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großer Wichtigkeit für euch? Entsprechen Sie den Geboten irgendeiner seltsamen Sitte?«
    »Nein, Blaurose. Wir möchten nur den Trollen Hindernisse in den Weg legen, damit sie unsere Freunde, die Ataner, nicht angreifen können.«
    »Würde ein Vorschlag euch kränken?«
    Ulath blickte Tynian scharf an. »Du hast heimlich mit diesem Stein geredet, stimmt's?« beschuldigte er ihn.
    »Sehr komisch, Ulath«, brummte Tynian leicht eingeschnappt.
    »Ich verstehe nicht…« Vanions Stimme klang leicht unterkühlt.
    »Das ist eine immer wiederkehrende Diskussion zwischen den beiden, Blaurose«, erklärte Sperber und bedachte die zwei mit einem strafenden Blick. »Sie hat inzwischen einen Punkt erreicht, daß sie kaum noch verständlich ist. – Ich würde gern deinen Vorschlag hören, mein Freund.«
    »Ist es vonnöten, die Trolle zu verwunden, Anakha? Wenn ihnen der Zugang zu dem Land deiner Freunde, den Atanern, völlig verwehrt ist, müßt ihr sie dann trotzdem töten?«
    »Nein, Blaurose. Wir würden es durchaus vorziehen, ihnen nichts antun zu müssen. Sobald es ihren Göttern gelingt, sie Cyrgons Macht zu entreißen, werden die Trolle sogar unsere Verbündeten sein.«
    »Würdet ihr es auch nicht als Kränkung empfinden, wenn ich eine Barriere vor ihnen errichte, die zu überwinden sie nicht fähig sind?«
    »Nicht im geringsten. Wir wären dir sogar sehr dankbar dafür.«
    »Dann laßt uns nach Atan gehen und ich werde tun, was ich gesagt habe. Ich möchte nicht, daß irgend jemand unnötig getötet wird. Gewiß wird mein Kind mir helfen. Gemeinsam können wir, sie und ich, die Trolle davon abhalten, sich weiter nach Süden zu begeben.«
    »Auch du hast eine Tochter, Blaurose?« fragte Sperber erstaunt.
    »Ich habe Millionen Töchter, Anakha, und jede ist mir so lieb und teuer wie dir die deine. Nun denn, auf nach Atan, damit das Blutvergießen ende.«
    Der Norden Atans war bewaldet; die zerklüfteteren Berge ragten im Süden empor, während das Gebirge des Nordens vor langer Zeit von Gletschern abgetragen worden war. Das Land neigte sich mit weiten Hängen dem Nordmeer entgegen, wo ewiges Packeis die Weltkugel krönte. Sperber schaute sich rasch um. Bhelliom war einer nur in Gedanken geformten Bitte gefolgt und hatte lediglich Krieger in diesen nördlichen Wald versetzt. Sperber würde später gewiß einige unfreundliche Worte über sich ergehen lassen müssen; aber das ließ sich nicht ändern.
    »Engessa-Atan!« sagte Vanion in scharfem Befehlston, und Sperber kam ein seltsamer Gedanke: Er fragte sich plötzlich, ob Bhelliom je Truppen befehligt hatte.
    »Ja, Vanion-Hochmeister?« fragte der riesige Ataner.
    »Gebiete deinen Landsleuten, sich drei Meilen von der Stelle zurückzuziehen, wo sie im Kampf verstrickt sind.«
    Engessa starrte Vanion an. Dann wurde ihm bewußt, daß es gar nicht der pandionische Hochmeister war, der gesprochen hatte. »Das wird ein bißchen Zeit brauchen, Blaurose«, erklärte er. »Die Ataner befinden sich über das gesamte Nordkap verstreut im Nahkampf mit den Trollen. Ich werde Kuriere ausschicken müssen.«
    »Sprich den Befehl, Engessa-Atan. Alle werden ihn hören, das versichere ich dir!«
    »Ich würde gar nicht erst versuchen, mich auf Diskussionen einzulassen, Freund Engessa«, riet Kring. »Das ist der Stein, der die Sonne zum Stehen bringt! Wenn er sagt, daß alle Euch hören werden, werden Euch alle hören, glaubt mir.«
    »Nun, dann will ich's versuchen.« Engessa hob das Gesicht.
    »Rückzug!« donnerte er. »Zieht euch drei Meilen zurück, dann formiert euch neu!«
    Die gewaltige Stimme hallte viele Male wider.
    »Ich glaube, Ihr könntet Euch auch ohne Hilfe von einem Kap zum anderen Gehör verschaffen«, meinte Kalten.
    »Nicht ganz so weit«, entgegnete Engessa bescheiden.
    »Die Einschätzung der Geschwindigkeit deiner Leute dürfte genauer sein als meine, Engessa-Atan«, sagte Bhelliom. »Laß es mich wissen, wenn sie in Sicherheit sind. Ich möchte nicht, daß sie nördlich der Mauer in der Falle sitzen.«
    »Der Mauer?« fragte Ulath.
    »Die Barriere, von der ich sprach.« Vanion bückte sich und berührte mit den Fingerspitzen beinahe zärtlich den Boden. »Es ist gut, Anakha. Wir befinden uns nur wenige Schritte von der gewünschten Stelle entfernt.«
    »Ich hatte immer vollstes Vertrauen in deine Fähigkeit, eine bestimmte Stelle ganz genau zu finden, Blaurose.«
    » Immer scheint in diesem Fall sehr übertrieben, Anakha.« Ein leicht ironisches Lächeln legte

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