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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nun die oberen Gebiete des Nordkaps vom Rest Tamulis.
    »Nun, was meinst du?« fragte Bhelliom erwartungsvoll, aber auch ein kleines bißchen besorgt. »Wird meine Mauer den Trollen den Zugang zu den Landen deiner Freunde verwehren? Ich kann noch mehr tun, wenn du möchtest.«
    Sperber schluckte. »Nein, Blaurose. Nicht mehr, ich bitte dich.«
    »Ich freue mich, daß du zufrieden bist.«
    »Es ist eine großartige Mauer, Blaurose.« Es war ein idiotischer Satz, doch Sperber hatte seine Fassung noch nicht wiedergefunden.
    Bhelliom schien es nicht zu bemerken. Auf Vanions Gesicht lag ein beinahe scheues Lächeln über Sperbers unbeholfenes Lob. »Die Mauer ist hinlänglich gelungen«, sagte er, fast schon ein wenig geringschätzig. »Es war Eile geboten; deshalb hatte ich nicht genug Zeit, sie so zu formen, wie ich es gern getan hätte. Doch mich deucht, sie wird ihren Zweck erfüllen. Ich würde es jedoch zu schätzen wissen, ließest du mir das nächste Mal mehr Zeit, wenn du eine Veränderung an der Erde vornehmen willst. Denn ein Werk, das man in Eile errichtet, ist nie ganz zufriedenstellend.«
    »Ich werde mich bemühen, daran zu denken, Blaurose.«

27
    »Hier ist es nicht so schlimm, Sarabian.« Mirtai versuchte den verärgerten Kaiser zu beruhigen. »Fast der ganze Boden ist mit Teppichen belegt. Deshalb haben die meisten Fliesen gar nicht so sehr unter den Erschütterungen gelitten.« Mirtai kniete auf dem Boden und sammelte die kleinen, opaleszierenden Fliesen auf, als Sperber und die anderen aus der verschwommenen grauen Leere auftauchten.
    »Sperber!« rief Sarabian und fuhr erschreckt zusammen. »Ich wünschte, Ihr würdet Eure überraschende Ankunft aus dem Nichts mit einer Fanfare oder sonstwie anmelden!«
    »Was ist passiert, Majestät?« Vanion starrte auf den mit Perlmuttfliesen überstreuten Boden.
    »Wir hatten ein Erdbeben! Jetzt muß ich mich zu allem Überfluß auch noch um die Folgen einer Naturkatastrophe kümmern!«
    »Ihr habt es bis hierher gespürt, Majestät?« Vanion schluckte.
    »Es war schrecklich , Vanion«, sagte Sephrenia. »Das schlimmste Erdbeben, das ich je erlebt habe!«
    » Hier? «
    »Wenn du das noch öfter sagst, werde ich sauer! Natürlich haben wir es hier gespürt! Sieh dir doch die Wände an!«
    »Sieht aus wie Pockennarben«, stellte Kalten fest.
    »Die Fliesen sind wie Grashüpfer von den Wänden gesprungen«, sagte Sarabian gepreßt. »Weiß der Himmel, wie es in der Stadt aussieht. Was mich das wieder kosten wird! Wahrscheinlich muß ich die Steuern erhöhen!«
    »Es sind über zwölfhundert Meilen!« würgte Vanion hervor.
    »Wovon redet er, Sperber?« fragte Ehlana.
    »Wir waren im Epizentrum des Bebens«, antwortete Sperber. »Es war droben in Nordatan.«
    »Habt Ihr mir das angetan, Sperber?« fragte Sarabian heftig.
    »Bhelliom, Majestät. Die Trolle werden die Ataner nicht mehr angreifen.«
    »Bhelliom hat sie so lange geschüttelt bis sie auseinanderflogen?«
    Sperber lächelte schwach. »Es war ein bißchen anders, Majestät. Bhelliom hat eine Mauer um das Nordkap errichtet.«
    »Können die Trolle denn nicht darüberklettern?« fragte Betuana.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen, Majestät«, erwiderte Vanion. »Die Mauer ist etwa tausend Fuß hoch und reicht vom tamulischen Meer bis zur Küste nordwestlich von Sarsos. Die Trolle werden nicht weiter nach Süden kommen – jedenfalls bestimmt nicht in den nächsten zwei Wochen. Und danach wäre es egal.«
    »Was genau meint Ihr mit ›Mauer‹, Vanion?« fragte Patriarch Emban.
    »Eigentlich ist es eine Felswand, Eminenz«, erklärte Vanion, »eine steile Klippe, die sich über das ganze Nordkap erstreckt – eine Folge des Erdbebens.«
    »Wird Cyrgon denn nicht umkehren können, was immer Bhelliom getan hat?« fragte Sephrenia.
    »Bhelliom sagt nein, kleine Mutter«, antwortete Sperber. »Cyrgon ist nicht mächtig genug.«
    »Er ist ein Gott, Sperber!«
    »Das spielt offenbar keine Rolle. Was geschah, war schlichtweg zu gewaltig. Bhelliom sagte, er hat irgend etwas sechs Meilen unter der Erdoberfläche bewegt; deshalb kam es auf einen Schlag zu all den Veränderungen des Kontinentteils, die sich sonst über etwa eine Million Jahre hingezogen hätten. Bhelliom ließ diese Veränderungen alle gleichzeitig eintreten. So, wie ich es verstanden habe, werden diese Klippen allmählich zu einem Gebirgszug. Jedenfalls würde die ganze Sache Cyrgons Horizont übersteigen. Er wüßte gar nicht, wie er den

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