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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Schoß. »Wie ist es dir ergangen, Prinzeßchen?« fragte sie auf elenisch.
    »Ach, soweit ganz gut, Betuana«, antwortete die Kleine auf tamulisch. »Sephrenia hat uns alle die Sprache der Menschen gelehrt. Ich war ein bißchen krank, aber jetzt fühle ich mich schon wieder viel besser. Es ist wirklich langweilig, krank zu sein, nicht wahr?«
    »Ganz meine Meinung, Danae.«
    »Aber du hast mich noch gar nicht geküßt!«
    »Oh!« Betuana lächelte. »Tut mir leid. Habe ich ganz vergessen.« Sie holte es sofort nach.
    Sarabian richtete sich auf. »Königin Betuana von Atan, ich habe die Ehre, Euch die Anarae Xanetia von Delphaeus vorstellen zu dürfen. – Würde es Euch etwas ausmachen, der Königin zu zeigen, wer Ihr seid, Anarae?«
    »Wenn Ihr es wünscht, Majestät«, erwiderte Xanetia.
    »Es ist eine außergewöhnliche Erfahrung, Majestät«, erklärte Emban der atanischen Königin und verschränkte die Hände über dem Bauch. »Aber man gewöhnt sich daran.«
    Xanetia blickte Betuana ernst an. »Euer Volk und unseres sind von einer Sippe, Betuana-Königin. Doch seit langer Zeit leben wir getrennt. Ich will Euch nichts Böses, also fürchtet mich nicht.«
    »Ich fürchte Euch nicht.« Betuana bediente sich unwillkürlich der alten tamulischen Sprechweise.
    »Es war notwendig, mein Aussehen hier in Matherion zu verändern, Betuana-Königin. Erschaut nun mein wahres Ich.« Die Farbe schwand rasch aus Xanetias Haar und Haut, und ihr unirdisches Leuchten setzte ein.
    Danae streckte den Arm aus und berührte sanft Betuanas Gesicht. Sperber unterdrückte ein Lächeln.
    »Ich weiß, was Ihr nun fühlt, Betuana«, sagte Sephrenia mit ruhiger Stimme. »Gewiß könnt Ihr Euch vorstellen, was Xanetia und ich anfangs empfanden. Ihr wißt doch von der Feindschaft zwischen unseren beiden Rassen, nicht wahr?«
    Betuana nickte. Offenbar traute sie ihrer Stimme noch nicht.
    »Ich werde jetzt etwas wider die Natur tun, Anarae«, warnte Sephrenia, »aber ich glaube, wir müssen Atana Betuana ein wenig beruhigen. Versuchen wir beide, unsere Empfindungen zu beherrschen.«
    Scheinbar ohne Zögern oder den geringsten Abscheu umarmte Sephrenia die leuchtende Frau. Doch Sperber, der sie sehr gut kannte, sah den leichten Widerwillen auf ihrem Gesicht. Sephrenia hatte sich gewappnet, als würde sie die Hand ins Feuer halten.
    Beinahe schüchtern schlang Xanetia die Arme um Sephrenias Schultern. »Es ist mir eine Freude, Schwester«, murmelte sie.
    »Ja, auch mir, meine Schwester«, antwortete Sephrenia.
    »Habt Ihr bemerkt, daß die Welt nicht untergegangen ist, Betuana?« fragte Ehlana.
    »Aber ich glaube, ich habe sie zittern gespürt«, sagte Sarabian.
    »Offenbar sind wir von Leuten umgeben, die sich für besonders schlau halten, Xanetia.« Sephrenia lächelte.
    »Eine Untugend der Jungen, meine Schwester. Wenn sie in die Jahre kommen, werden sie vielleicht denken – bevor sie reden.«
    Betuana richtete sich in ihrem Sessel auf und stellte Danae auf den Boden. »Dieses Bündnis hat Eure Billigung, Sarabian-Kaiser?« fragte sie förmlich.
    »So ist es, Betuana-Königin.«
    »Dann hat es auch für mich Gültigkeit.« Sie erhob sich und ging mit ausgestreckten Armen auf die beiden zu, und Sephrenia und Xanetia nahmen ihre Hände. Solcherart miteinander verbunden, standen die Frauen eine lange Minute da.
    »Ihr seid mutig, Betuana-Königin«, bemerkte Xanetia.
    »Ich bin eine Atana, Anarae.« Betuana zuckte die Schultern. Dann drehte sie sich um und bedachte Engessa mit einem strafenden Blick. »Warum habt Ihr mir nichts davon gesagt?« fragte sie streng.
    »Mir wurde befohlen, es nicht zu tun, Betuana-Königin. SarabianKaiser sagte, Ihr müßtet Xanetia-Anarae mit eigenen Augen sehen, ehe Ihr glauben würdet, daß sie ist, was sie sagt. Außerdem wollte er dabeisein, wenn ihr einander begegnet. Das Staunen anderer macht ihm Freude. Er ist ziemlich merkwürdig.«
    »Engessa!« tadelte Sarabian.
    »Ich muß zu meiner Königin die Wahrheit sagen, so wie ich sie sehe, Sarabian-Kaiser.«
    »Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber muß es so ganz ohne Umschweife sein?«
    »Also gut«, faßte Vanion zusammen. »Wir marschieren nordwärts mit den Rittern, dem Hauptteil der hiesigen atanischen Garnisonen und der kaiserlichen Leibgarde. Wir werden ziemlichen Lärm machen, und Ekatas, Cyrgons Hohepriester, wird Zalasta und Cyrgon melden, daß wir auf dem Weg sind. Dies wird Stragens Meuchlern freie Hand geben, denn aller Aufmerksamkeit wird sich auf

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