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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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in die Zukunft versetzt! Dies ist nicht Euer Kampf. Nehmt Eure Leute und geht!«
    Aber es war zu spät. Sperber sah die Besessenheit in den Augen seines Gegners. Er hatte schon zu viele Kämpfe durchgestanden, als daß er die Merkmale dieser zerstörerischen Leidenschaft nicht erkannt hätte. Er seufzte, drängte Faran wieder gegen den Schimmel und begann mit einer Folge von Schwerthieben, die er in seinem Ritterleben so oft ausgeführt hatte, daß sie fast wie von allein erfolgten, nachdem er erst einmal begonnen hatte.
    Der alte, wieder zum Leben erweckte Recke kämpfte tapfer und bemühte sich wacker, die Hiebe des Gegners mit seiner unhandlichen Waffe zu erwidern, doch der Ausgang des Kampfes war unvermeidlich. Sperbers Hiebe kamen immer wuchtiger, und bei jedem seiner heftigen Schläge lösten sich Teile der archaischen Rüstung.
    Im letzten Augenblick änderte Sperber die Schlagrichtung seines letzten Hiebes, um eine unnötige Verstümmelung Ayachins zu vermeiden. Statt wie gewöhnlich das Schwert von oben herabzuschmettern und den Schädel des Gegners zu spalten, stieß er die Klingenspitze knirschend durch die alte, nutzlose Rüstung in Ayachins Brust.
    Das Feuer erlosch in den Augen des uralten Kriegers. Ayachin erstarrte und kippte langsam aus dem Sattel.
    In einem traurigen Gruß hob Sperber den Schwertgriff ans Gesicht.
    Die astelischen Leibeigenen schrien bestürzt auf, als Ayachins Armee verschwand. Am Wasserrand stand ein wohlbeleibter Asteler, brüllte unsinnige Befehle und fuchtelte mit den Armen. Berit beugte sich aus dem Sattel und schlug ihm die flache Klinge auf den Kopf, daß er wie vom Blitz gefällt zu Boden stürzte.
    Nur ein paar Trupps leisteten Widerstand, jedoch halbherzig und ohne viel auszurichten. Die meisten Leibeigenen suchten ihr Heil in der Flucht vom Ort des Schreckens. Königin Betuana und ihre Ataner trieben die von Panik erfüllten Arbeiter vom Pier, während die Ritter und Peloi eine Gasse bildeten, um ihnen den Rückzug in den Wald zu ermöglichen.
    Sperber stellte sich in den Steigbügeln auf und blickte nach Norden. Die Ritter von Sorgis Schiffen trieben die törichten, irregeführten Leibeigenen auf der anderen Seite des Piers zurück zwischen die Bäume.
    Die Schlacht – falls man sie so nennen konnte – war zu Ende.
    Auf dem bronzefarbenen Gesicht der atanischen Königin lag ein wenig Mißmut. »Das war kein richtiger Kampf, Sperber-Ritter!« beklagte sie sich.
    »Es tut mir leid, Majestät«, entschuldigte er sich. »Ich habe mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln mein Bestes getan. Das nächste Mal werde ich versuchen, mehr daraus zu machen.«
    Plötzlich grinste sie ihn an. »Es war nur ein kleiner Scherz, Sperber-Ritter. Gute Planung verringert die Notwendigkeit des Kampfes, und Ihr habt gut geplant.«
    »Zu gütig, Majestät.«
    »Wie lange wird dieser cammorische Seemann brauchen, den Rest unserer Armee auf diese Seite der Mauer überzusetzen?«
    »Noch den ganzen heutigen und den größten Teil des morgigen Tages, schätze ich.«
    »Können wir es riskieren, so lange zu warten? Wir sollten Tzada erreichen, ehe die Trollbestien sich in Marsch setzen.«
    »Ich werde mit Aphrael und Bhelliom reden, Majestät«, versprach Sperber. »Sie werden uns sagen können, was die Trolle tun – und sie aufhalten, falls nötig.«
    Khalad kam herbeigeritten. »Keine Spur von Elron, Sperber«, meldete er. »Wir haben ein paar von diesen Leibeigenen gefangengenommen. Sie haben uns versichert, daß Elron gar nicht hier war.«
    »Wer war dann der Anführer?«
    »Offenbar hat der fette Kerl, den Berit mit der flachen Klinge in den Schlaf schickte, die Befehle erteilt.«
    »Dann weckt ihn auf und seht zu, was ihr aus ihm herausbringen könnt. Wenn er beschließt, stur zu spielen, warten wir eben, bis Xanetia hier ist. Sie wird alles von ihm erfahren, ohne ihm ein Härchen zu krümmen.«
    »Jawohl, Herr Ritter.« Khalad wendete sein Pferd und hielt Ausschau nach Berit.
    »Für einen Krieger seid Ihr ziemlich weichherzig, Sperber-Ritter«, bemerkte Betuana.
    »Die Leibeigenen sind nicht unsere eigentlichen Feinde, BetuanaKönigin. Ich werde Euch die andere Seite meines Wesens zeigen, sobald Zalasta uns endlich in die Hände gefallen ist.«
    »Er heißt Torbik«, berichtete Khalad, als er sich den anderen im Pavillon anschloß, den sie für die Damen errichtet hatten. »Einer von Säbels führenden Anhängern. Ich glaube, er steht in Baron Kotyks Diensten. Er hat es zwar nicht

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