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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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des Riffs ließe, während ich Euch und Eure Freunde nach Matherion zurückbringe?«
    »Nein, ich habe nichts dagegen, Käpt'n. Warum fragt Ihr?«
    »Die Flöße sind aus sehr guten Stämmen gefertigt, Meister Cluff. Nachdem Eure Armee sie benutzt hat, wieder um das Riff zu gelangen, würden sie dort nur herumliegen. Es wäre wirklich eine Schande, sie verkommen zu lassen. Da dachte ich mir, ich lasse sie von den Männern, die hierbleiben, mit Tauen zusammenbinden. Sobald ich Euch dann in Matherion abgesetzt habe, kehre ich hierher zurück, und wir schaffen die Flöße im Schlepptau zum Holzmarkt in Etalon – oder vielleicht gleich nach Matherion. Sie dürften einen guten Preis bringen.«
    Sperber lachte. »Guter alter Sorgi.« Er legte dem Kapitän freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. »Ihr laßt Euch keine gewinnversprechende Gelegenheit entgehen, nicht wahr? Also nehmt die Stämme – mit meinem Segen!«
    »Ihr seid sehr großzügig, Meister Cluff.«
    »Ihr seid mein Freund, Käpt'n Sorgi, und für meine Freunde tue ich gern etwas.«
    »Ihr seid auch mein Freund, Meister Cluff. Wenn Ihr wieder einmal ein Schiff braucht, dann wendet Euch an mich. Ich bringe Euch überallhin, wohin Ihr auch wollt.« Als hätte er zuviel gesagt, machte Sorgi mit leicht erschrockener Miene eine Pause. »Zum halben Preis«, fügte er hinzu.
    Die Ortschaft Tzada war bereits vor mehreren Jahren aufgegeben worden, und die umherstreifenden Trolle hatten die meisten Häuser zerstört. Tzada lag am Rand einer riesigen Sumpfwiese; Bhellioms Mauer ragte weit im Süden der Wiese empor. Soeben erschien die Sonne am südöstlichen Horizont, und das froststarre Gras glitzerte in den schräg einfallenden Lichtstrahlen.
    »Wie groß ist diese Wiese, Majestät?« fragte Vanion die atanische Königin.
    »Etwa sechs Meilen breit und mehr als zwanzig Meilen lang. Sie wird ein gutes Schlachtfeld abgeben.«
    »Wir hoffen, eine Schlacht zu vermeiden, Majestät«, erinnerte Vanion.
    Engessa befahl seinen Kundschaftern, genau festzustellen, wo die Trolle sich aufhielten. »Wir konnten sie von der Mauerkrone aus sehen«, erklärte er Vanion. »Seit ein paar Wochen haben sie sich tagtäglich in der Mitte der Wiese versammelt. Leider waren sie zu weit entfernt, als daß wir hätten sehen können, was sie dort trieben. Die Kundschafter werden sie für uns finden.«
    »Wie sieht unser Plan aus, Freund Sperber?« erkundigte sich Kring und spielte mit seinem Säbelgriff. »Marschieren wir gegen sie und geben dann im letzten Moment ihre Götter frei?«
    »Ich möchte zuvor mit den Trollgöttern reden«, warf Aphrael ein. »Wir müssen uns unbedingt noch einmal versichern, daß sie alle Bedingungen verstanden haben, die mit ihrer Freilassung verbunden sind.«
    Vanion rieb sich die Wange. »Ich glaube, es wäre besser, die Trolle kommen zu uns, statt umgekehrt. Was meint Ihr, Sperber?«
    »Auf jeden Fall. Wir müssen uns ein Täuschungsmanöver ausdenken, um sie hervorzulocken.« Sperber überlegte kurz. »Wie wär's, wenn wir etwa eine Meile in die Wiese vordringen, damit sie uns sehen können? Dann formieren wir uns auf die bewährte Weise: die Ritter in der Mitte, die Ataner zu beiden Seiten, und die Peloi an den Flanken. Cyrgon hat einen militärischen Verstand, und diese Formation ist älter als die Geschichte. Er wird glauben, wir treten zum Angriff an. Die Cyrgai sind ein aggressives Volk und würden uns ihrerseits zuerst angreifen wollen. Zwar befehligt Cyrgon diesmal Trolle und nicht seine eigenen Leute, aber ich glaube, wir können trotzdem damit rechnen, daß er das Übliche tut.«
    »Das ist in diesem Fall auch angebracht.« Ulath zuckte die Schultern. »Die Trolle werden uns angreifen, sobald sie uns sehen – egal, was Cyrgon ihnen befiehlt. Der Gedanke, sich zu verteidigen, kommt ihnen überhaupt nicht in den Sinn. Sie betrachten uns als Futter, und ein Troll, der sich nicht von der Stelle rührt und darauf wartet, daß das Abendessen zu ihm kommt, geht für gewöhnlich hungrig zu Bett.«
    »Ausgezeichnet!« sagte Vanion erfreut. »Wir bleiben in Formation und lassen sie bis auf etwa dreißig Fuß an uns herankommen. Dann geben wir die Trollgötter frei, und Cyrgon steht ganz allein dort draußen, mitten auf der Wiese!«
    »Vielleicht nicht ganz allein«, wandte Sephrenia ein. »Zalasta könnte bei ihm sein. Ich hoffe es jedenfalls!«
    »Grausames Geschöpf!« sagte Vanion liebevoll zu ihr.
    »Lassen wir die Armee hier und spazieren zur

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