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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Streitrosse zermalmten das kniehohe Gras der Wiese. Die Ataner stürmten zu beiden Seiten neben ihnen her, und Tikumes Peloi – wahrscheinlich die beste leichte Reiterei der Welt – bildeten die Flügel der Streitmacht. Trotz Vanions heftigem Protest hatten sich Sephrenia und Xanetia den Rittern angeschlossen, während Flöte, aus irgendeinem undurchschaubaren Grund, diesmal mit Talen ritt.
    Sie waren etwa zwei Meilen hinaus auf die bereifte Wiese getrottet, als Vanion die Hand zum Halt hob. Ulath blies einen langen, durchdringenden Ton auf seinem Ogerhorn und gab auf diese Weise den Befehl weiter.
    Engessa, Betuana und Kring schlossen sich den Gefährten an. »Wir kennen jetzt weitere Einzelheiten«, erklärte Betuana. »Einige unserer Kundschafter haben sich im hohen Gras versteckt und die Trolle beobachtet. Cyrgon redet eindringlich auf die Menschbestien ein. Er wird von einigen Styrikern begleitet. Meine Männer beherrschen die Sprache dieser Ungeheuer nicht und konnten deshalb nicht verstehen, was Cyrgon sagte.«
    »Das ist nicht schwer zu erraten«, meinte Tynian. »Wir sind eine beachtliche Armee, und wir haben in der traditionellen Schlachtordnung Aufstellung genommen. Cyrgon glaubt, daß wir die Trolle anzugreifen beabsichtigen. Er bereitet sie auf den Kampf vor.«
    »Konnten Eure Kundschafter einen oder mehrere von den Styrikern erkennen, Betuana?« fragte Sephrenia mit grimmigem Gesicht.
    Die atanische Königin schüttelte den Kopf. »So nahe sind sie nicht herangekommen.«
    »Zalasta ist dort, Sephrenia«, sagte Xanetia. »Ich spüre die Anwesenheit seines Geistes.«
    »Könnt Ihr seine Gedanken hören, Anarae?« erkundigte sich Bevier.
    »Nicht deutlich, Herr Ritter. Er ist noch nicht nahe genug.«
    Vanion runzelte die Stirn. »Ich wünschte, wir hätten Gewißheit, daß unsere List Erfolg haben wird. Die Sache könnte eine böse Wendung nehmen, falls Zalasta durch Zufall unsere wahren Absichten erfährt. Haben Eure Kundschafter in etwa feststellen können, wie viele Trolle sich dort draußen befinden, Majestät?«
    »Etwa fünfzehnhundert, Vanion-Hochmeister«, antwortete Betuana.
    »Das ist fast die gesamte Herde«, bemerkte Ulath. »Es gibt nicht sehr viele Trolle.« Er verzog das Gesicht. »Ist auch nicht nötig. Schon ein einziger Troll wiegt bei einem Kampf eine ganze Schar von Männern auf.«
    »Wären unsere Truppen überhaupt stark genug, würden wir tatsächlich eine Schlacht beabsichtigen?« fragte Tynian.
    Ulath zuckte unsicher mit den Schultern. »Es wäre ausgesprochen knapp. Wir haben lediglich zwölftausend Mann. Mit so wenigen Kriegern fünfzehnhundert Trolle anzugreifen käme schon einer Verzweiflungstat gleich.«
    Der Hochmeister nickte. »Unsere List ist also durchaus glaubhaft. Cyrgon und Zalasta dürften demnach keinen Grund haben, Verdacht zu schöpfen.«
    Sie warteten. Die Pferde der Ritter wurden unruhig und waren von Minute zu Minute schwieriger unter Kontrolle zu halten.
    Plötzlich kam eine Atanerin über die weißglitzernde Wiese herbeigelaufen. »Sie rücken vor, Betuana-Königin!« schrie sie bereits aus einer Entfernung von mindestens dreihundert Fuß.
    »Dann sind sie darauf hereingefallen!« freute sich Talen.
    »Wir werden sehen«, brummte Khalad. »Wir sollten den Tag nicht vor dem Abend loben.«
    Die Kundschafterin erreichte die Gefährten.
    »Was hast du gesehen?« fragte Betuana.
    »Die Menschbestien kommen auf uns zu, Betuana-Königin«, antwortete die Frau. »Sie laufen jede für sich. Einige sind weit voraus, andere bleiben weit zurück.«
    »Trolle können sich gar nicht vorstellen, als geschlossene Einheit zu kämpfen«, erklärte Ulath. »Das ist ihnen viel zu kompliziert.«
    »Wer befehligt sie?« fragte Betuana.
    »Etwas, das sehr groß und häßlich ist, Betuana-Königin«, berichtete die Kundschafterin. »Die Menschbestien um dieses schreckliche Wesen herum sind viel größer als jeder Ataner, aber diesem Ungeheuer reichen sie nicht einmal bis zur Körpermitte. Auch Styriker sind dabei – acht habe ich gezählt.«
    »Hat einer davon Silberhaar und -bart?« fragte Sephrenia angespannt.
    »Zwei. Einer ist dünn, der andere fett. Der Dünne ist ganz nahe bei der häßlichen Kreatur.«
    »Das ist Zalasta«, sagte Sephrenia düster.
    »Ich werde dir jetzt ein Versprechen abnehmen, Sephrenia«, sagte Vanion mit fester Stimme.
    »Du kannst dir deine Ermahnungen an den Helm stecken, Vanion«, entgegnete sie finster, wobei sie die Hände auf seltsame Weise

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