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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht, Aphrael. Es raubt mir alle Illusionen.«
    »Worum ging es in dem Stück?« fragte Talen gespannt und mit leuchtenden Augen.
    »Etonicus war der Herrscher eines mythischen Königreichs. Es lag etwa dort, wo heute Ostcammorien ist«, berichtete Bevier. »Der Sage nach zog er um des Glaubens willen gegen die Styriker in den Krieg.«
    »Und was ist passiert?« fragte Talen atemlos.
    »Er nahm ein böses Ende.« Bevier zuckte die Schultern. »Es ist schließlich eine Tragödie.«
    »Aber…«
    »Du kannst es irgendwann einmal selbst lesen, Talen«, sagte Vanion entschlossen. »Wir haben jetzt keine Märchenstunde!«
    Talen verzog unmutig das Gesicht.
    Ulath lachte. »Ich wette, man könnte unseren jungen Freund hier in Bann schlagen, selbst wenn er gerade beim Stehlen ist. Man braucht nur zu sagen: ›Es war einmal …‹, und schon würde ihn nichts anderes mehr interessieren.«
    »Das wirft ein völlig neues Licht auf die Geschehnisse hier in Tamuli«, sagte Vanion nachdenklich. Er blickte Flöte fragend an. »Könnte das alles ein großes Täuschungsmanöver sein?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Vanion. Bei so einigem, auf das wir gestoßen sind, war Magie im Spiel.«
    »An manchem, vielleicht, aber bestimmt nicht bei allem. Wurde für die Aufwiegelung heute abend Magie eingesetzt?«
    »Kein Tropfen.«
    »Mißt du Magie auf diese Art?« fragte Kalten neugierig. »Gibt es sie faßweise?«
    »Du meinst, wie billiger Wein?« sagte sie beißend.
    »Na ja, nicht genau, aber…«
    »Das war sehr wichtig«, warf Sperber ein. »Danke, Aphrael.«
    »Stets zu Diensten, Herr Ritter.« Sie lächelte ihn spöttisch an.
    »Hör auf!«
    »Du hast mich völlig mißverstanden, Sperber!« klagte Kalten.
    »Wir haben soeben herausgefunden, daß nicht alles, was nach Matherion berichtet wird, das Ergebnis echter Magie ist. Es ist allmählich auch ziemlich viel Augenwischerei darunter. Worauf läßt das schließen?«
    Kalten zuckte die Schultern. »Daß die andere Seite faul ist.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, widersprach Ulath. »Sie scheuen auch vor großer Mühe nicht zurück, wenn es wichtig ist.«
    »Zwei«, sagte Sephrenia. »Höchstens drei.«
    »Wie bitte?« fragte Ulath verwirrt.
    »Seht Ihr jetzt, wie ärgerlich das ist, Ulath? Dieses Täuschungsmanöver, dessen heimliche Beobachter wir heute abend waren, läßt darauf schließen, daß die andere Seite nicht viele Leute hat, die wirklich zaubern können. Ich würde sagen, sie sind sehr dünn gesät. Was hier in Edom vorgeht – und wahrscheinlich auch in Astel und Dakonien –, ist ziemlich banal. Deshalb hält die Gegenseite es offenbar für unnötig, Magie daran zu vergeuden.«
    »Ob banal oder nicht, es wird für Tynian zum ernsthaften Problem, falls er versucht, die Ordensritter durch Daresien nach Matherion zu führen«, warf Sperber ein. »Wenn Rebal das ganze Reich so aufwiegeln kann wie diese Meute heute abend, wird Tynian sich einen Weg durch eine Horde heulender Fanatiker hauen müssen. Die edomischen Bauern werden überzeugt sein, daß unsere Kameraden hierherkommen, um ihnen mit allen Mitteln unseren Glauben aufzuzwingen, und deshalb werden sie mit Sicheln und Mistgabeln hinter jedem Busch lauern.«
    »Aber wir haben ihnen etwas voraus«, sagte Bevier nachdenklich. »Unsere Feinde können nicht wissen, daß wir hier in Edom sind und diese Versammlung miterlebt haben. Und selbst, wenn sie vermuten – was jedoch sehr unwahrscheinlich ist –, daß wir den Bhelliom zurückholen wollen, wüßten sie nicht, wo er ist. Demnach hätten sie keine Ahnung, wohin wir reisen. Das wissen ja nicht einmal wir!«
    »Und selbst wenn sie über alles Bescheid wüßten«, fügte Khalad hinzu, »wüßten sie nicht, daß wir so schnell hierher gekommen sind. Wir sind ihnen einen Sprung voraus, meine Herren. Wenn sie sich in Edom auf billige Täuschungen verlassen, bedeutet das wahrscheinlich, daß sie hier keine Magier haben, die uns aufspüren könnten. Und wenn man uns für ganz gewöhnliche Reisende hält, können wir uns frei bewegen und dabei sehr viel Nützliches aufschnappen.«
    »Wir sind hier, um den Bhelliom zu bergen, Khalad!« erinnerte Flöte ihn.
    »Ja, natürlich. Aber das ist doch kein Grund, uns unterwegs den einen oder anderen kleinen Schatz entgehen zu lassen, oder?«
    »Aphrael, haben wir jetzt alles gesehen und gehört, was nötig ist?« fragte Vanion.
    Sie nickte.
    »Ich finde, dann sollten wir zusehen, so schnell wie möglich nach Jorsan zu

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