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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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»Seltsam«, murmelte sie. »Das ist gar kein Blut!«
    »Es kam aber aus ihren Körpern, wenn wir sie verwundeten!«
    »Möglich, aber Blut ist es trotzdem nicht. Es sieht aus wie flüssige Galle. Klæl holt sich seine Verbündeten von weit her. Diese Riesen, mit denen ihr es zu tun hattet, sind nicht von hier, Vanion. Ihresgleichen gibt es auf dieser Welt nicht!«
    »Das ist uns sofort aufgefallen, Göttin.«
    »Ich spreche nicht von ihrer Größe oder Gestalt. Sie haben offenbar nicht einmal die gleichen inneren Organe wie Menschen und Tiere. Ich vermute, sie besitzen nicht einmal eine Lunge!«
    »Jedes Lebewesen hat eine Lunge, Aphrael – außer vielleicht Fische.«
    »Das gilt hier, Lieber. Wenn diese Kreaturen statt Blut eine solche Flüssigkeit in den Adern haben, dann ist es ihre Leber, die …« Stirnrunzelnd hielt sie inne. »Hm, es könnte möglich sein«, murmelte sie ein wenig zweifelnd. »Puh, ich möchte die Luft auf ihrer Welt nicht riechen müssen!«
    »Dir ist doch klar, daß ich nicht die leiseste Ahnung habe, wovon du redest, oder?«
Aphrael lächelte. »Das macht nichts, Vanion. Ich liebe dich trotzdem.«
»Danke.«
»Ist schon gut.«

    »Es könnte gutes Land sein, Freund Tikume.« Kring zupfte an seinem schwarzen Lederwams und ließ den Blick über die felsige Wüste schweifen. »Es ist offenes Land und nicht allzu zerklüftet. Es brauchte bloß Wasser – und einige gute Leute.« Die beiden ritten an der Spitze ihres ungeordneten Trupps aus Peloi-Kriegern. Tikume grinste. »Wenn man es recht bedenkt, Freund Kring, ist das im Grunde genommen alles, was die Hölle wirklich braucht.«
    Kring lachte. »Wie weit ist es bis zu diesem cynesganischen Lager?«
    »Noch etwa fünfzehn Meilen. Es dürfte ein leichter Kampf werden, Domi Kring. Die Cynesganer sind beritten und kämpfen mit Krummschwertern, so ähnlich wie eure Säbel; aber ihre Pferde sind minderwertig und taugen nicht viel, und die Cynesganer sind zu bequem, mit ihren Schwertern zu üben. Außerdem tragen sie wallende Roben mit weiten, baumelnden Ärmeln, so daß sie sich beim Kampf meist in ihrer eigenen Kleidung verfangen.« Kring grinste wölfisch.
    »Sie laufen jedoch recht gut«, fügte Tikume hinzu, »aber sie kommen immer zurück.«
»Ins selbe Lager?« fragte Kring ungläubig.
    Tikume nickte. »Das macht es sogar noch leichter. Wir müssen sie nicht einmal suchen.«
    »Unvorstellbar! Sind ihre Anführer etwa verrottende Baumstümpfe?«
    »Soviel ich gehört habe, erhalten sie ihre Befehle von Cyrgon.« Tikume rieb sich den frisch barbierten Schädel. »Hältst du es für eine Sünde zu sagen, daß sogar ein Gott dumm sein kann?«
    »Solange du es nicht von unserem Gott behauptest, hast du meines Erachtens nichts zu befürchten.«
    »Also, mit der Kirche möchte ich mich wirklich nicht anlegen.«
    »Patriarch Emban ist ein vernünftiger Mann, Domi Tikume. Er wird dich bestimmt nicht verraten, wenn du unfreundliche Dinge über unseren Feind sagst.« Kring richtete sich in den Steigbügeln auf, um über die bräunliche, steinübersäte Weite der Wüste von Cynesga zu spähen. »Ich kann es kaum erwarten«, gestand er. »Es scheint mir eine Ewigkeit her, seit ich zum letzen Mal so richtig gekämpft habe.« Er ließ sich wieder in den Sattel sinken. »Oh, fast hätte ich es vergessen. Ich habe mit Freund Oscagne über die Möglichkeit einer Prämie für cynesganische Ohren gesprochen. Er wollte absolut nichts davon hören.«
    »Das ist höchst bedauerlich. Die Aussicht auf eine Belohnung stärkt den Kampfgeist.«
    »Es kann sogar zur Gewohnheit werden. Droben in Nordatan haben wir gegen Trolle gekämpft. Ich hatte einem toten Troll bereits ein Ohr halb abgesäbelt, als ich mich plötzlich daran erinnerte, daß es mir niemand abkaufen würde. – Der Hügel dort sieht aber merkwürdig aus, findest du nicht?« Er deutete auf eine beinahe makellose Kuppel, die aus dem Wüstenboden ragte.
    »Ja, wirklich ungewöhnlich«, pflichtete Tikume bei. »Es ist überhaupt kein Geröll am Hang – nur Staub.«
    »Vielleicht eine Art Staubdüne? In Rendor gibt es Sanddünen, die genauso aussehen. Dort wirbelt der Wind den Sand herum, bis er sich zu solchen runden Hügeln aufgehäuft hat.«
»Verhält Staub sich denn genauso wie Sand?«
»Offenbar. Da vorn haben wir den Beweis.«
    Und dann, während sie noch darauf blickten, geriet der Hügel in Bewegung und verwandelte sich in die grauenhafte Fratze Klæls. Das Ungetüm erhob sich schwerfällig, wobei

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