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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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niemand ohne Cyrgons Erlaubnis begeben darf, es sei denn, auf eigene Gefahr. Sobald Ihr diese finsteren Höhen erreicht, sucht die Säulen Cyrgons; denn wenn sie Euch nicht den Weg weisen, wird Cyrga Euch für immer verborgen bleiben.«
    »Bitte, Meister!« flehte Valash händeringend. In seinen Augen hatte sein Gebieter sich offensichtlich in einen redseligen alten Irren verwandelt.
    »Ich habe dir Schweigen geboten, Bube! Noch ein Wort, und es ist dein Tod!« Ogerajin wandte sich wieder Stragen zu und fixierte ihn mit dem einen ihm verbliebenen Auge. »Laßt Euch nicht von der Salzwüste abschrecken, Reisender, welche die Nomaden nicht zu überqueren wagen. Reitet kühn über das tödliche Weiß, in der nur jene Elenden ihr Leben fristen, die vom Gesetz verdammt wurden, in Fronarbeit das kostbare Salz zu gewinnen.
    Am Rande der Salzwüste seht Ihr sie dann vor Euch, tief am Horizont: die dunklen Umrisse der Verbotenen Berge. Und wenn es Cyrgon gefällt, werden seine feurigen weißen Säulen Euch zu seiner verborgenen Stadt führen.
    Laßt Euch nicht von der Ebene der Gebeine erschrecken. Die Skelette sind jene der Namenlosen, welche sich bis zum Tod für Cyrgons Auserwählte plagen und der Wüste ausgesetzt werden, sobald sie ihren Zweck erfüllt haben.
    Habt Ihr die Ebene der Gebeine hinter Euch, gelangt Ihr zum Tor der Täuschung, welches Cyrga bewacht, die Verborgene Stadt. Das Auge Sterblicher vermag dieses Tor nicht zu erkennen. Grell erhebt es sich als eine von Rissen durchzogene Mauer vor den Verbotenen Bergen und versperrt den Weg dorthin. Ihr braucht jedoch nur den Blick auf Cyrgons weiße Säulen und den Schritt zu der Leere dazwischen zu richten. Traut nicht dem Bild, das Euer Auge Euch vorgaukelt; denn die scheinbar feste Mauer ist wie Dunst und wird Euch den Weg nicht verwehren. Schreitet unbeirrt hindurch und folgt dem dunklen Korridor zum Tal der Helden, in dem Cyrgons ungezählte Regimenter in unruhigem Schlaf des Fanfarenschalls seiner mächtigen Stimme harren, die sie herbeirufen wird, auf daß sie seine Feinde aufs neue vernichten.«
    Valash trat einen Schritt zurück und winkte Talen drängend zu, mit ihm zu kommen.
    Neugierig folgte Talen dem Daziter.
    »Achte nicht auf Meister Ogerajin, Junge!« beschwor Valash Talen. »Er fühlt sich seit einiger Zeit nicht wohl und leidet hin und wieder unter solchen Anfällen.«
    »Das habe ich mir bereits gedacht, Meister Valash. Solltet Ihr ihn nicht zu einem Arzt bringen? Er phantasiert, wißt Ihr?«
    »Ein Arzt könnte nichts mehr für ihn tun.« Valash zuckte die Schultern. »Nur mach Vymer klar, daß der alte Mann gar nicht weiß, wovon er redet.« Valash schien ungewöhnlich besorgt über Ogerajins Wahnzustände zu sein.
    »Das weiß er bereits, Meister Valash. Wenn jemand so geschwollen daherredet, kann man ziemlich sicher sein, daß er nicht mehr richtig im Kopf ist.«
    Der sieche Styriker erging sich derweil immer noch in seinen pathetischen Schilderungen. »Jenseits des Tales der Helden werdet Ihr Cyrgons Born, der die Verborgene Stadt mit Wasser versorgt, in der Sonne glitzern sehen.
    In der Nähe des Borns, in den von künstlichen Wasserläufen durchzogenen Feldern, werdet Ihr das schwarze Cyrga wie einen Berg innerhalb seiner nachtschwarzen Mauern aufragen sehen. Begebt Euch furchtlos dorthin, hinein in die Stadt der Gesegneten, Cyrga. Steigt die steilen Stufen zum Gipfel dieses vom Dunkel umgebenen Berges hinauf, und dort, an der Krone der bekannten Welt, werdet Ihr inmitten dieser Schwärze das Weiß finden, wo die Säulen aus Kalkstein das Dach des Allerheiligsten tragen, in dem Cyrgon für alle Ewigkeit den heiligen Altar beleuchtet.
    Werfet Euch sodann vor dem Antlitz des Herrschers jener Welt auf den Boden und ruft: ›Vanek tyek Alcor! Yala Cyrgon!‹ Und sollte es ihm gefallen, wird er Euch erhören. Gefällt es ihm jedoch nicht, wird er Euch in Staub verwandeln.
    Das, Reisender, ist der Weg zur Verborgenen Stadt, die am Herzen des Mächtigen Cyrgon liegt, des Königs und Gottes von allem, was je war und je sein wird.« Dann verzog sich das Gesicht des wahnsinnigen Styrikers zu einer Maske grotesker Heiterkeit, und er begann schrill und durchdringend zu kichern.

14
    »Du darfst dich jetzt umdrehen, Sperber.« »Hast du etwas an?«
    Sie seufzte. »Einen Moment noch.« Ein seidiges Rauschen war zu hören. »Genügt dir das?« fragte sie spöttisch.
    Er drehte sich um. Die Göttin hatte sich in eine schimmernde weiße Robe gehüllt.
»So

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